Mumford & Sons - Rushmere


Marcus Mumford: 68-63-54-59. Wisst ihr, was das ist?

Ted Dwane: Die neue Telefonnummer von Paul Epworth, da du ihn seit unseren gemeinsamen Aufnahmen von „Delta“ unter seiner alten Nummer nicht mehr erreichen kannst?

Marcus Mumford: Nein, das ist der jeweilige Metascore bei Metacritic von „Sigh No More“, „Babel“, „Wilder Mind“ und „Delta“. Euch ist klar, was wir jetzt nun müssen, oder?

Ben Lovett: Keine Platten mehr veröffentlichen?

Marcus Mumford: Nein, wir haben die Menschen jetzt sieben Jahre verschont, nein, ich meine, warten lassen. Also, was tun?

Ted Dwane: Keine Plattenkritiken mehr lesen?

Marcus Mumford: Wir müssen wieder zu unserem früheren, folkigen Selbst zurückkehren!

Winston Marshall: Damit Liam Gallagher uns wieder als „fucking Amish people“ bezeichnen kann? Ich bin raus! (verlässt den Besprechungsraum und die Band)

Marcus Mumford (schreit ihm hinterher): Ohne dich habe ich für mein Soloalbum 69/100 Punkten bekommen! Besser waren wir zusammen nie!

Ben Lovett (leise zu Ted Dwane): Ich wusste, dass er das wieder erwähnen wird.  

Marcus Mumford: An meinem Soloalbum haben ja Blake Mills, Clairo oder auch Phoebe Bridgers mitgearbeitet. Und es hat ja auch… (Ben Lovett und Ted Dwane stimmen mit ein) 69 Punkte bei Metacritic erreicht. Deshalb habe ich auch schon Aaron Dessner und Madison Cunningham angerufen. Und beim Songwriting bekommen wir Unterstützung von Greg Kurstin und Justin Hayward-Young, denn so hat auch mein Soloalbum… (Ben Lovett und Ted Dwane stimmen mit ein) 69 Punkte bei Metacritic erreicht.

Ted Dwane: Und hast du auch Paul Epworth wieder engagiert?

Marcus Mumford (schreit): Damit der wieder Tagebuch führt und wir nur auf Platz 2 der UK Charts kommen!?! Daran hatte Epworth allein Schuld!

Ben Lovett: Wir könnten doch, wie für die Aufnahmen deines Soloalbums,…

Ted Dwane: …für das du 69 Punkte bei Metacritic erhalten hast…

Ben Lovett: …auch in die USA fahren.

Marcus Mumford: Ja, das mit den 69 Punkten ist natürlich ein Argument. Ein richtiges Folk-Album muss in Nashville, Tennessee, aufgenommen werden, am besten von Dave Cobb, der schon zahlreiche Grammy Awards in den Bereichen Country und Americana gewonnen hat. Auf geht’s! Make Mumford & Sons great again!

Rushmere“ ist als CD, Kassette und LP (Clear with red centre spot Vinyl, red Vinyl, red transparent Vinyl, black Vinyl, metallic silver-grey liquid LP) erhältlich.


 

   
Sieben Jahre nach dem Pop-Flirt von DELTA und zehn nach dem Arena-Rock-Exkurs WILDER MIND vollziehen die Folk-Freunde mit RUSHMERE auch musikalisch den Roots-Reset. Mag im Opener „Malibu“ trotz anfänglicher Zurückhaltung dann doch noch mit aufbrausender JOSHUA-TREE-Dringlichkeit das Stadiondach (und damit der Himmel aufgehen) oder muss sich das rasselnde Blues/Rock-Schwellen-Riff von „Truth“ in Sachen Vaterschaftsklage zwischen Jimmy Page oder Jack White entscheiden – auf RUSHMERE (dessen Titeltrack signifkanterweise mit einem manischen Banjo-Motiv daherkommt) dominieren ansonsten asketischere Arrangements und akustisches Instrumentarium.
Der Tabak-Wölkchen paffende Kaffeehaus-Traditionalismus von „Monochrome“ oder der programmatische wie erbauliche Closer „Carry On“ lassen keinen Zweifel daran, dass man sich im Ursprünglichen neu gefunden hat.





2 Comments

  1. Mumford & Sons - eine der inspirierendsten Bands überhaupt... zumindest für Dirk, der tolle Vorstellungen dazu zaubert. Musikalisch wieder nahe im Markenkern. 7 Punkte

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  2. Ich hoffe auf viele weitere Veröffentlichungen von Mumford & Sons - natürlich auch nur wegen Dirks Vorstellungen. Ich liebs! 6,5 Punkte für die Platte.

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