Falco, Wanda, Erste Allgemeine Verunsicherung. Vielleicht gibt es, neben mir, noch andere Menschen, die bei der ernsthaften Suche nach dem besten österreichischen Musik-Act auch irgendwann bei Naked Lunch stoßen.
Diese mag zwar etwas in Vergessenheit geraten sein - ihr letztes Studioalbum liegt 12 Jahre zurück - und nie die ganz großen Charterfolge erreicht haben („This Atom Heart Of Ours“ erreichte 2007 Platz 25 in Österreich, „All Is Fever“ (2013) sogar Rang 5), aber die nach Weilheim klingende Mischung aus Alternative Rock und Indietronic war über mehrere Alben hinweg toll.
Von der ursprünglich 1991 gegründeten Band ist nach zahlreichen Neu- und Umbesetzungen nur noch Oliver Welter übrig geblieben, der sich nun mit einem neuen Album von Naked Lunch und nach schwerer Krankheit wieder zurück meldet.
„Lights (And A Slight Taste Of Death)“ erscheint am 7. November über Tapete Records, die auch den Vorgänger veröffentlicht hatten, als CD und LP (black Vinyl, white Vinyl). Die 14 Songs entstanden zusammen mit dem Produzenten Wolfgang Lehmann und Welters langjährigen Weggefährten Alex Jezdinsky (Schlagzeug) und Boris Hauf (Keyboards, Saxophon) sowie Romy Jakovcic von der Band Pauls Jets (Bass).
Wie erhofft und erwartet, stehen melodiöse Indierocksongs (beispielsweise „We Could Be Beautiful“ oder „To All And Everyone I Love“, das sich ein wenig bei „Sympathy For The Devil“ von The Rolling Stones bedient) und zärtlichen Balladen („Come Into My Arms“ oder „Love Don’t Love Him Anymore“), die sich teilweise gar nicht um den klassischen Pop-Song-Aufbau mit Strophe und Refrain scheren („Go Away“) oder in jazzigen Krach explodieren („If This Is The Last Song You Can Hear“).
Gerade mit dem zuletzt genannten Song waren wohl Zuschauer der österreichischen Late Night Satire Talkshow „Willkommen Österreich“ etwas überfordert, als ihn Naked Lunch schräg und schrill live darboten (hier zu sehen und zu hören), was zu solchen Kommentaren führte: „… diese Band Naked Lunch war einfach grauslich anzuhören. Das ist nicht Musik, das ist einfach Schwachsinn“ oder „… bei dieser Band hat man das Gefühl, dass sie absichtlich schlecht sind“ oder „Furchtbares Gejammer“ oder „Was macht der Sänger hauptberuflich?“.
Naked Lunch in Deutschland:
05.02.2026 Leipzig – Naumanns im Felsenkeller
06.02.2026 Berlin – Kantine am Berghain
07.02.2026 Hamburg – MS Stubnitz
04.03.2026 München – Milla Club
05.03.2026 Stuttgart – Kulturzentrum Merlin
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