Diese bereits erwähnten Gitarren-Wände ziehen sich wie in roter Faden durch das Album. Dabei wird eine breite Skala an unterschiedlichen Klängen angelegt. Ja, mit zwei Gitarristen lässt sich was bewirken. Die Sechsaiter stehen im Vordergrund, wenn es im melodisch-melancholischen "Pretend" zu einem weiteren Highlight kommt. Der Matthias Ballke-Gesang verstärkt die Atmosphäre dieses Hinhörers und das Sechssaiter-Solo am Ende des Tracks wird mit einem ordentlichen Fuzz dargeboten.Die musikalisch-positiven Strömungen des Albums werden durch ziemlich nachdenkliche Phasen konterkariert. Allerdings sind es immer wieder die E-Gitarren, die die teilweise furiose Stimmung bestimmen. Da kommt Helene Ballke mit ihren Keyboards leider nicht so oft zur Geltung, wie in "Open Gate". Zum Abschluss zieht das Quintett als Trumpf noch eine Power-Ballade namens "Somewhere" aus dem Ärmel. Deren Anfang und Ende besonders unter die Haut gehen."Transition" von Casino Garden ist wie eine Entdeckungsreise mit so einigen Überraschungen.
„Rien ne va plus, nichts geht mehr“, sagt der Croupier im Casino Garden und für uns heißt dies, dass „Transition“ die letzte Plattenvorstel...
Casino Garden - Transition
Wer glitzert denn da so schön weihnachtlich? Oder ist das bereits das Silvester-Outfit von Lauren Mayberry ? Wer mit dem Namen nicht direkt ...
Lauren Mayberry - Vicious Creature
Some of Vicious Creature's strongest moments happen when Mayberry pushes her moods to extremes. When it comes to love and sex, she's sardonic, as on the buzzy, addictive "Shame" and the driving rock of "Punch Drunk," yet she's more vulnerable than ever on soul-baring ballads like "Anywhere But Dancing," one of the album's biggest and most affecting departures. Mayberry covers so much ground that some drastic mood swings are inevitable; the juxtaposition of "Oh Mother"'s tender complexity and "Sorry, Etc."'s crashing rant against internalized misogyny is especially jarring. Vicious Creature is a wilder ride than might be expected -- at times, it feels like these songs have been pent up inside Mayberry for years -- but it's great to hear her own her music so fully.
There are some truly standout moments. “Something in the Air,” a track shaped by her bafflement at the grip conspiracy theories hold over certain people, with an absolutely towering chorus, reveals itself to be as good as anything she’s previously produced. While Mayberry is clearly adept at crafting sophisticated synth-pop anthems, some of the album’s most poignant highlights come from its quieter, more reflective moments. “Anywhere But Dancing” is an acoustic marvel, its understated arrangement amplifying the emotional weight of Mayberry’s reflections on the shifting nature of love and connection. “Oh, Mother” delves into familial complexities with disarming honesty, peeling back layers to reveal raw emotion. And these stripped-down moments of quiet beauty feel genuinely like her most personal work to date.
Wie soll das Jahr enden, ohne dass einer der tollsten Songs des Jahres hier vor Gericht erwähnt wird? Ich präsentiere dazu Beweisstück A: We...
Big Special - Postindustrial hometown blues
Wie soll das Jahr enden, ohne dass einer der tollsten Songs des Jahres hier vor Gericht erwähnt wird? Ich präsentiere dazu Beweisstück A:
Weil ein Song noch kein gutes Album macht? Ich präsentiere gerne Beweisstück B:
Bei allem Respekt vor Dirks qualitativem und quantitativen Input hier vor Gericht... man kann nur vermuten, warum dieses Album bislang nicht hier vor Gericht gelandet ist. Ich habe seine Katzen Iggy und Bowie in Verdacht: Vermutlich haben sie immer irgendeine Shoegaze-Platte auf den Plattenspieler geschummelt, als eigentlich "Postindustrial hometown blues" von Big Special dran gewesen wäre. Plattencover mit Hunden haben es in dem Haushalt bestimmt nicht leicht, auch wenn Beweisstück C und die Bilder von 3 von 4 Urteilsverkündungen pro Jahr gegen eine komplette Voreingenommenheit sprechen. Ferner ist Dirks Befangenheit in den Beweisstück D und E transparent dokumentiert.
Big Special aus Birmingham sind Joe Hicklin und Callum Moloney. Auf ihrem Debüt wandeln sie auf Pfaden, die von Bands wie den Sleaford Mods und Fontaines D.C. bereitet wurden. "Postindustrial hometown blues" ist vielseitig, der Opener "Black country gothic" beschreibt sowohl in Titel als auch im Stil den Kern des Duos:
Opener ‘Black Country Gothic’ captures the spirit of the Midlands duo’s debut and whole aesthetic. Your shouty punk lads and talky artsy bands are 10-a-penny, but there’s a bluesy depth here. Beneath a tower of soul as Moloney gives it what-for and Hicklin paints his hometown’s faded glory of “off-white angels kicking feral pigeons and picking up half-smoked nubbins” as a true noir epic; brute force and tenderness in equal measure. The spirit of Peaky Blinders but with scratch cards and hangovers over gore and cosplay.
(NME)
Die Sprache, die Botschaften und das Auftreten der Band zielen sicherlich mehr auf die eigene Insel als auf das europäische Festland. Trotzdem wird die Band nächstes Jahr u. a. auf dem Maifeld Derby als auch auf dem Best Kept Secret Festival zu finden sein.
"Postindustrial hometown blues" ist für ich ganz klar das "Black Country Gothic" Album des Jahres. Aber auch genreübergreifend wird es in meiner Jahresbestenliste recht weit "oben" zu finden sein. Und zweifellos passt zu diesem Album das Cover eines potentiell angriffslustigen und kläffenden Hundes besser als ein Katzencover.
Nicht nur Oliver ist heimlich in Maya Hawke verliebt, sondern auch die Band Shitney Beers. Doch diese machen ihre Schwärmerei öffentlich un...
Shitney Beers - Amity Island
Die Songs lassen die Hörer*innen wieder sehr nah ran ans Innenleben der Maxi Haug. Wer schon einmal ein Shitney Beers Konzert besucht hat, weiß, dass dazu auch eine gute Portion Humor gehört und der findet sich auf Amity Island an allen Ecken und Enden. Liebeserklärungen an Maya Hawke, der Wunsch,dass die Freunde endlich was miteinander anfangen, gestrandet sein in der Friendzone - alles auch immer mit einem großen Augenzwinkern versehen. Tiefgründig und ernst bleibt Amity Island dabei aber trotzdem.Den Schritt, aus Shitney Beers eine Band zu machen, wird Maxi Haug so schnell nicht bereuen. Amity Island ist der bisherige Höhepunkt des eigenen Schaffens. Starkes Songwriting treffen auf perfekte Inszenierung. Dazu ist dem Album in jeder Sekunde anzumerken, wieviel Spaß die beteiligten Personen bei den Aufnahmen gehabt haben müssen.(Flux.fm)
Irgendwann muss einer der beiden Angergård Brüder - ich weiß nicht, ob es Johan oder Niklas war - die Idee gehabt haben, über das ganze Jahr...
Club 8 - A Year With Club 8
Apropos Jahresbestenlisten: In einigen Tagen tauchen hier die persönlichen Bestenlisten der Plattenrichter auf und in meiner steht ein Album...
The Prids - I Only Care About You And Me
Apropos Jahresbestenlisten: Auch der musikexpress hat seine bereits veröffentlicht und die vorderen vier Plätze sind fest in weiblicher Hand...
Die Nerven - Wir waren hier
Die Musik zum Elend bietet ein paar mehr Doom-Anleihen, passt ja. Um ein Haar hätte dieser Abgesang gelangweilt. Aber dann schillert da plötzlich etwas in der dunklen Materie: Das sechste Lied „Wie man es nennt“ steht ungläubig vor dieser Schönheit, der Refrain ist fantastisch und formuliert eine ratlose Hoffnung: „Und ich fühl mich so fremd, weiß nicht, wie man es nennt.“Bei „Achtzehn“ schaut Sänger Max Rieger zurück, sucht nach Spuren in der Vergangenheit, es gibt ein Cello, das Lied ist schön. Schreibt man selten über die Musik dieser Band. Danach „Bis ans Meer“ mit einem Groove, der Bewegung einfordert. Erst danach führen die Lieder wieder in die Verweigerung, in den Rückschritt, in die Zerstörung. Aber der Sound dazu ist anders, der Elefant im Raum heißt The Cure: „Schritt für Schritt zurück“ verweist auf deren ganz frühe Phase, in „Disruption“ ist DISINTEGRATION angelegt. Gloom statt Doom – steht der Band exzellent.
Noise begegnet Pop. Krach billigt Passagen der Armut. Bei der knallhart-anrührenden Retrospektionsballade „Achtzehn“ erinnern sie: „Mein Leben eine Wunde, offen und rot.“ Schon immer führten Rieger, Kuhn und Knoth Schwerter der Introspektion, fochten dabei mit verschiedenen geschliffenen Klingen ihres Zorns. Seit der letzten Platte richten sie ihre Wutblicke direkter ins politische Außen. Hier besingen sie Castor, SUVs und jene Geschöpfe, die wir eines nicht allzu fernen Tages gewesen sein werden.
Apropos hoher Metascore: das bereits im Juli veröffentlichte „My Light, My Destroyer“ hält sich mit 88/100 Punkten unter den besten Alben de...
Cassandra Jenkins - My Light, My Destroyer
Equally catchy, but even better is the single, ‘Only One’, a timeless piece of soft rock that could have been made in any decade post-‘Rumours’ and should be (but probably isn’t) saturating radio playlists around the world.Put together, the disparate elements that make up ‘My Light, My Destroyer’ may betray the occasional influence, but combine to produce a singular world – one that is, at points, both deadly serious and funny, but always habitable.Jenkins says that she “writes music for her friends” and on the evidence of her third album she will have many more of these by the end of the year.
There’s plenty of ear candy for indie-rock fans, from the aforementioned “Clams Casino” to the single “Petco,” a musing on humanity’s increasing distance from nature as she looks in a pet-store window at “two doves wrapped up in filthy and true love” and the “sideways gaze of a lizard” as the electric guitars build the song’s intensity on each verse (and even slip in a very “OK Computer” solo toward the end). Throughout, there are shades of everyone from Liz Phair, the Breeders and PJ Harvey to Sharon Van Etten and Phoebe Bridgers (please note, the last-named two artists are reference points and not influences), but the album is musically multi-dimensional and features intriguing arrangements, including one segment that seems to feature a sax, trombone and violin.(Variety)
Music this textured is bound to take a few listens to get a hold of. Most impressive is how My Light, My Destroyer presents music that can be easily enjoyed – hooks and memorable lyrics abound – yet unravels deeper layers of meaning the more you dig in. Andrew Lappin’s production is lush or sparse according to the needs of each track, and Jenkins’s songwriting (in conjunction with various co-writers) is evocative despite its conciseness. If there were any doubt, My Light, My Destroyer earns Cassandra Jenkins a place among today’s most intriguing and accomplished singer-songwriters.
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