Vielleicht kurz vor Toreschluss noch etwas skandinavische Musik? Obwohl das dänische Duo The Raveonettes , bestehend aus Sänger, Gitarrist u...

The Raveonettes - Lust Lust Lust



Vielleicht kurz vor Toreschluss noch etwas skandinavische Musik?
Obwohl das dänische Duo The Raveonettes, bestehend aus Sänger, Gitarrist und Songschreiber Sune Rose Wagner und Sängerin und Bassistin Sharin Foo, eigentlich nicht die „typisch nordische“ Musik macht, wie sie hier im Allgemeinen geschätzt wird. Sie orientieren sich vielmehr an Bands wie The Velvet Underground, The Stooges oder Sonic Youth, so dass ihr Umzug in die Vereinigten Statten verständlich wird.
Ich wollte zu „Lust Lust Lust“ so schön etwas zum klanglichen Rückschritt in Richtung des Debütalbums schreiben, durch ihre musikalische Nähe zu The Jesus & Mary Chain meine Begeisterung für The Raveonettes begründen und den besonderen Gimmick dieser Platte, nämlich eine beigefügte 3-D-Brille, erwähnen, doch dann musste ich das hier lesen:

Manchmal muss man rückwärts fahren, um vorwärts und ans Ziel zu kommen. Genau das gelingt den Raveonettes mit ihrem formidablen, ungemein kurzweiligen und herrlich altmodischen Album Lust Lust Lust. Wobei die Entscheidung des Arbeitsprinzips „Weniger ist mehr“ nicht unbedingt freiwillig ist, aber die Dauerkrise der Musikindustrie hat auch etwas Gutes: gnadenlose Budget-Kürzungen für kleine Bands, wenn nicht gar der Rauswurf.
Auf dem letzten Album Pretty In Pink ermöglichte eine große Plattenfirma noch einen Produzenten wie Richard Gottehrer (Blondie, Climax Blues Band, Joan Armatrading) und Studio-Gäste wie die ex-Velvet-Underground-Trommlerin Mo Tucker, Martin Rev von Suicide und Ronnie Spector, die irgendwie unbeschadet aus der Ehe mit dem durchgeknallten, schießwütigen Genie Phil rauskam.
Für Poliermittel und Schleifstein wäre wohl auch diesmal noch Geld übrig gewesen, aber davon wird hier wohltuend kein Gebrauch gemacht. (...) Da verschmolzen die in New York Lebenden Dänen Surf, Garagen-Rock, Noise Pop, Fuzz-Gitarren und Beat ohne nostalgische Gefühlsduselei, Retro- Langeweile und ölige Tollen. Genau das gelingt ihnen mit all dem Low-Fi-Charme und Scheppersound wieder, und so klingt die Platte, als würden Jesus & Mary Chain mit den Ventures jammen. Lust Lust Lust, der Albumtitel passt wie die beigelegte Brille zum 3-D-Cover. (amazon.de)


„Dead Sound“ (Video)

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