Einerseits ist der Mann großer Bad Religion Fan und andererseits der spanischen Flamenco-Gitarre verfallen. Aber keine Sorge, Charlie Cu...

Charlie Cunningham - Permanent Way


Einerseits ist der Mann großer Bad Religion Fan und andererseits der spanischen Flamenco-Gitarre verfallen. Aber keine Sorge, Charlie Cunningham präsentiert sich nicht plötzlich als Punkrocker und wechselt zur E-Gitarre, sondern bleibt auch auf seinem zweiten Album ein geerdeter Singer/Songwriter und dem wohligen Folk treu. 

Und obwohl auch seine akustische Gitarre nicht zur Seite gestellt wird, präsentiert sich Charlie Cunningham auf „Permanent Way“ in einem veränderten Klang-Kosmos. Mehrere Produzenten (Duncan Tootill, Sam Scott und Rodaidh McDonald) sowie  eine Handvoll Musiker (Ben Daniel, Will Gates, Liam Hutton und Daniel Thorne) begleiteten Cunningham auf seinem eingeschlagenen Weg und unterstützten seine musikalische Weiterentwicklung, so dass die noch auf „Lines“  (6,833 Punkte vor zwei Jahren bei Platten vor Gericht) vorherrschenden schlichten Arrangements deutlich durch Gitarre, Bass, Schlagzeug, Piano, Synthesizer und dezente Elektronik ausgeweitet werden. Am Besten umgesetzt in „Force Of Habit“, das eine Kraft entwickelt, bei der man spürt, dass Cunningham auch Mogwai und Sigur Rós zu schätzen weiß.  

Die Abwechslung tut dem Album gut und man mag sich gar nicht ausdenken, wie erfolgreich der äußerst charmante Charlie Cunningham werden könnte, wenn ihm plötzlich einmal ein Hit rausrutschen würde. Schließlich klingt seine Stimme gelegentlich schon ein wenig nach Chris Martin (Coldplay).  




Die vielfältigere Instrumentierung sorgt für eine hohe atmosphärische Dichte, Cunninghams ätherisch-intensive Jungenstimme für emotionale Wirksamkeit. In dieser Weise erinnern „Don’t Go Far“, „Sink In“, „Bite“ und „Force Of Habit“ an José González bzw. dessen Band Junip. (…)
Das Titelstück lässt mit seinen Synthesizer-Motiven und treibendem Schlagzeug an Snow Patrol denken, das hymnische Gitarrenriff von „Different Spaces“ an die frühen Coldplay. Gerade diese Vergleiche zeigen, dass sich Charlie Cunningham auf „Permanent Way“ auch vor poppigen (Mainstream-)Ansätzen nicht fürchtet.
(SoundMag)




Wohin die Reise geht, fasst der eröffnende Titelsong „Permanent Way“ prima zusammen. Diese gut vier Minuten hätten auch prima auf das Debüt gepasst. Feines Fingerpicking, butterweicher Gesang und dezent wabernder Elektronik-Unterbau – man fühlt sich entfernt an die große Post-Dubstep-Welle vor einigen Jahren erinnert – setzen große Gefühle frei und bohren sich, gerade im instrumentalen Teil, immer tiefer ins Kleinhirn. Dort landet auch „Bite“ ohne Umwege. Während der beateske Unterbau mit warmen Synthis immer wärmer schimmert, singt sich Cunningham frei und drückt dem eigensinnigen Melodieteppich seinen Stempel auf.
Überhaupt wirkt dieses zweite Album noch eine Spur souveräner und breiter aufgestellt. „Different Spaces“ hat etwas herrlich Schwelgerisches an sich und zeigt, wohin die Reise von Coldplay hätte gehen können – reduziert, eigensinnig, dennoch poppig angehaucht. Aus „Stuck“ wird nach und nach eine große Halb-Ballade, „Sink In“ entfaltet beinahe meditative Qualitäten und „Hundred Times“ geht mit seinen beklemmenden Untertönen unter die Haut. Das geschickt anschwellende, nach und nach von filigranen Beats überrannte „Force Of Habit“ entpuppt sich als Urgewalt.
(Beatblogger)




Charlie Cunningham unterwegs:

03.08.19 - Hafensommer Würzburg (Würzburg)
04.08.19 - Zeltival (Karlsruhe)
06.08.19 - Kulturzelt (Kassel)
07.08.19 - Kulturarena (Jena)
08.08.19 - Merck-Sommerperlen @ Centralstation (Darmstadt)
09.08.19 - Haldern Pop Festival (Rees-Haldern)
15.10.19 - Gloria (Köln)
16.10.19 - Kulturpalast (Dresden)
18.10.19 - Muffathalle (München)
20.10.19 - Heimathafen (Berlin)
21.10.19 - Kampnagel (Hamburg)



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