Hoffentlich hat der Ausstieg des Bassisten Will Dorey nicht daran gelegen, dass wir das Debütalbum seiner Band Palace hier vor drei Jahr...

Palace - Life After


Hoffentlich hat der Ausstieg des Bassisten Will Dorey nicht daran gelegen, dass wir das Debütalbum seiner Band Palace hier vor drei Jahren unberücksichtigt und unbewertet gelassen haben. Damit das Trio nicht weiter schwindet, erhalten Rupert Turner (Gitarre), Matt Hodges (Schlagzeug) und Leo Wyndham (Gesang, Gitarre) nun hiermit eine Vorladung für „Life After“. 

Der Albumtitel kann einerseits als Reaktion auf den Ausstieg ihres Bandkollegen, den sie seit ihrer Schulzeit in Dorset kennen, verstanden werden und darf andererseits auch für den thematischen Überbau der Platte stehen: “Hope and positivity – seeing the light at the end of a long tunnel. It’s about going through tough times and coming out the other side.”

Musikalisch bewegen sich Palace zwischen epischen Indierock, der nicht nur aufgrund der gemeinsamen Produzentin Catherine Marks Parallelen zu  Foals aufzeigt, und eher akustisch gehaltenen, melancholischen Balladen für Freunde von Frightened Rabbit oder The Maccabees. Und weckt „Martyr“ nicht Erinnerungen an Coldplay zu „Parachutes“-Zeiten? 

„Life After“ wurde am 12. Juli veröffentlicht und die Schallplatte ist auch in limitierter Auflage erhältlich: Limited Single Translucent Green Heavyweight Vinyl with Printed Inner Bag and Reverse Board Finish.




Der Titeltrack wird von perlenden Gitarren-Arpeggios angetrieben, zudem verstärken Streicher Wyndhams sehnsüchtige Lyrics: „She’s watching from heaven, she’s always beside you.“ „Heaven Up There“ wiederum ist mit sieben Minuten so etwas wie das Epos des Albums, mit drängenden Spitzen und langen ruhigen Passagen.
Dazwischen gibt es allerlei elaborierte Arrangements, clever gesetzte Brakes und ansprechenden Songaufbauten zu hören. Manchmal sind die Engländer allerdings zu sehr verliebt in den eigenen melancholischen Schönklang und vergessen darüber die notwendige Dynamik, um die Spannung in den Stücken zu erhalten. Dennoch ist „Life After“ eine gute Platte geworden, die selten etwas mehr Tiefe vortäuscht, als tatsächlich vorhanden ist.
(SoundMag)




Auf Gitarre, Gesang und Schlagzeug wurde massenhaft Hall gelegt – als wären die klanglichen Grundfarben mit zu viel Weiß vermischt, was zu einem schwammigen, auf Dauer faden, spannungslosen Sound führt.
Nein, ein Meisterwerk ist "Life After", das zweite Palace-Album nicht, trotzdem verheißt es Großes. Einige Songs ragen hervor aus dem Einerlei: Das in einem umsichtigen Sechs-Achtel tänzelnde "Bones" etwa, das mit Cello und Geige aufwartet. Oder "Heaven Up There", der Schluss-Titel – eine zerbrechliche Hymne, die mit rückwärts eingespielten Gitarrentönen beginnt und ungewohnte Klangfarben ins Spiel bringt.
(BR)




Palace spielen das Spiel der Sehnsucht, das jedoch viel zu schnell auserzählt ist und ab der Mitte des Albums zunehmend langweilt. Über die gesamte Spielzeit mangelt es den Songstrukturen und Melodieführungen schlichtweg an Abwechslung. Zu gleich klingen die einzelnen Stücke des Londoner Trios, es fehlen wahre Highlights. Mit der Zeit stechen jedoch Tracks wie „Martyr“ und „Running Wild“ aus der Gleichheit heraus und erscheinen gleicher als die Gleichen.
(musikexpress)

Palace live in Deutschland:
23.10. Köln – Luxor
24.10. München – Strom
27.10. Berlin – Lido
28.10. Hamburg – Knust



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