Platten vor Gericht
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Wie man aus Seattle stammen und von Chris Hanzsek (Soundgarden, The Melvins, Green River) produziert werden kann, ohne die eigene Soundidentität zu verlieren und nach Grunge zu klingen, zeigt der Math And Physics Club auf seinem aktuellen Album „Lived Here Before“. Denn dieser Club ist weiterhin weniger für maskuline Flanellhemdträger geeignet als für niedliche „Twee As Fuck“ T-Shirt-Besitzer.

Jedoch klingen Charles Bert (Gesang, Gitarre), James Werle (Gitarre), Ethan Jones (Bass, Piano, Keyboards) und Kevin Emerson (Schlagzeug) auf ihrem vierten Album - ihre letzte Veröffentlichung, die Compilation „In This Together“ (2016), nicht mitgezählt - weniger fröhlich und beschwingt als zuvor. Melancholischer Gitarrenpop im Stile von The Go-Betweens, Belle & Sebastian, The Shins oder R.E.M. trifft es vielleicht eher. 

„Lived Here Before“ bietet 11 neue Songs in 34 Minuten und ist als Download, CD und LP (heavyweight blue vinyl, limited of 500) erhältlich.


It starts off nicely enough; Marblemouth sounds like a slowed-down Bluetones and there’s some lovely little Smiths-esque riffs on the poppy Threadbare. The initial flutters of love hit a peak on Broadcasting Waves with lyrics like, “I built a radio tower to signal your heart” but Like Cinnamon is just sickly sweet and by the time Charles Bert sings “What if we were wrong, lines were thinly drawn” on the Belle & Sebastian twee that is Drive To You, you can’t help but think it’s over.
(Narc Magazine)





Lived Here Before was concocted in an eleven day recording session with fabled grunge producer Chris Hanzek. The band relocating to the wilderness of Snohomish, Washington, their only company coming in the shape of, “Douglas firs and Swainson’s Thrushes”. Listening to, All The Mains Are Down, it’s not hard to imagine it coming from a place of rural idyll; lush, jangling guitars are cut through with lackadaisical vocals and latterly a, bright, upbeat flourish of almost barroom piano.
As ever with Math and Physics Club, beneath the bright and breezy Real Estate-like guitar work, lurks a darker edge. Lyrically, it seems to deal with an emotional cross road, a place, “where all the mains are down with communication overground, while you make up your mind, I make up mine”. A world where decisions are unclear, the correct path forward blurred and unsure. There’s a sense that Lived Here Before is a darker, more world-weary piece than the band are currently known for, reflective perhaps of the times in which the record was made. If this is the result of the band turning a mirror on the world, then they might just have made their most reflective, intriguing and exciting record yet.
(For The Rabbits)






















Wenn ich du wäre, Tobias Siebert, dann würde ich bei Platten vor Gericht nicht mehr vorbei schauen. Einfach diesen Blog ignorieren! 

Warum? Weil zwar „Another Half Life“, das erste Album Deines Projekts And The Golden Choir hier mit stolzen 7,688 Punkten bedacht wurde, was Dir einen 26. Platz in den Jahres-Charts 2015 einbrachte - aber damit landetest Du 15 Positionen hinter Deinem Kumpel Enno Bunger, der sich von Dir „Flüssiges Gold“ produzieren ließ und Dir am Ende eine lange Nase drehte. Hat er mir zumindest so gesagt. Ehrlich.
Und dann war da letztes Jahr noch diese unglaubliche Sache mit „Desintegration“, dem Album deiner anderen Band Klez.e. Ich sage nur: 9,5 Punkte, nochmals 9,5 Punkte und noch einmal 9,5 Punkte. Bis in den November sah es so aus, als ob Slowdive und Du den Spitzenplatz bei Platten vor Gericht unter Euch ausmachen würden. Doch dann war von „Cure-Rip-Off mit Jammergesang“ die Rede und „Desintegration“ wurde trotz dieser unglaublichen hohen Bewertungen bis auf Rang 84 durchgereicht. Unfassbar. Das mit dem Wohnzimmerkonzert können die bei Platten vor Gericht sich auch in die Haare schmieren!

Apropos: Auf dem Cover von „Breaking With Habits“, dem zweiten Album von And The Golden Choir, hast Du zwar eine neue Frisur und dezenten Lidschatten aufgetragen, aber so ganz hast du mit den Gewohnheiten nicht gebrochen, denn zu sehen ist weiterhin Dein ständiger Begleiter, der schwarze Rollkragenpullover, und zu hören gibt es erneut vielschichtig und detailbesessen produzierten sowie reichhaltig instrumentierten Indiepop, der mir nur noch 10 Monate Zeit lässt, um zu überlegen, welcher der großartigen Songs den Weg auf meine persönliche Jahres-CD finden wird. Denn dass „Breaking With Habits“ unter meinen 10 Lieblingsplatten 2018 zu finden sein wird, ist jetzt schon klar. Und wenn der Rolling Stone (auch boykottieren!) von „mäßigem Songwriting“ spricht, dann scheint er „My Lies“, „Clocks“, „How To Conquer A Land“ oder „The Rain“ nicht gehört zu haben.

Vielleicht sehen wir uns im Juni zur großen Geburtstagsfeier von Robert Smith in London (mit Interpol, Editors, Goldfrapp, Slowdive und Ride), wenn er sicherlich auch einige Songs aus „Disintegration“ spielen wird oder zuvor schon auf Deiner „Breaking With Habits Tour“ in Köln oder Frankfurt, auch wenn Du uns auf Deiner Homepage etwas im Unklaren über das Datum lässt, oder aber auch irgendwann in unserem, ach, Du-weißt-schon-wo…




Verändert aber hat sich nicht wirklich viel, ein sanfter Beat tröpfelt gelegentlich durchs Bild, der eine oder andere Sound wirkt nicht mehr ganz so organisch, ansonsten aber fügt sich die Elektronik widerspruchslos ins bereits bekannte Klangbild. Und das ist ein großes Glück, denn schließlich war ANOTHER HALF LIFE, das vor drei Jahren erschienene Debüt des egomanischen Projekts des Berliner Musikers (Klez.e, Delbo u.a.) und Produzenten (Phillip Boa, Me And My Drummer, Kettcar u.v.a), ein nahezu perfektes Stück Musik.
Wie auf diesem ersten Album gelingt es Siebert auch auf BREAKING WITH HABITS, den Chor aus vielen eigenen Stimmen einzubetten in ein pastöses Gebilde aus engelsgleichen Melodien, federleichten Harmonien und himmlischen Arrangements. Das Erstaunliche – und da mögen Siebert seine vergangenen, musikalisch nahezu diametralen Erfahrungen in Postrock- und Diskurs-Bands helfen – war und ist auch auf BREAKING WITH HABITS wieder, dass dermaßen unerhörter Wohlklang nicht direkt im Kitsch versinkt.
(musikexpress)




Laufend zaubert Siebert neue Spielgeräte aus dem Hut, gibt neue Rhythmen vor, entwickelt magische Sprachbilder und scheint sich dabei an nichts gebunden zu fühlen. So sorgt »The Jewelry« für einen unerwartet orientalischen Auftakt, in »Air Fire Water« knödelt plötzlich die Elektronik los, und »Joker« schleppt sich dann wieder so wehklagend über die Klaviatur, dass man seufzen möchte. Dennoch klingt And The Golden Choir niemals aufgebläht oder gar überkandidelt, sondern immer maßvoll, schlank und elegant.
(intro)




And The Golden Choir unterwegs:

10.03. Magdeburg, Moritzhof
11.03. Leipzig, UT Connewitz
12.03. Hannover, Lux
13.03. Dresden, Societätstheater
14.03. Hamburg, Nochtspeicher
15.03. Berlin, Lido
17.03. München, Milla
18.03. Heidelberg, Halle02
19.03. Köln, Stadtgarten
20.03. Frankfurt, Brotfabrik
24.04. Nürnberg, Club Stereo
26.04. Bremen, Lila Eule
03.05. CH-Luzern, Konzerthaus Schüür























Die Turin Brakes haben tolle Songs veröffentlicht. "Painkiller", "Save you", "Underdog (Save me)"... eigentlich war das gesamte Debüt "The optimist LP" ein nicht enden wollendes Lagerfeuer. Auf den folgenden Alben wurde aus dem Feuer dann ein oftmals nur spärlicher Funkenflug. Vor zwei Jahren konnte die über die Zeit von einem Duo auf ein Quartett aufgestockte Band mit "Lost property" noch einmal punkten.

Der erste Durchlauf des achten Album "Invisible storm" ließ mich etwas irritiert zurück. War das mal eine der gefeierten Bands des "New Acoustic Movement"?  Nur "Deep sea diver" und die beiden ans Ende des Albums verbannten Titel "Smoke and mirrors" und "Don't know much" knüpfen an diese Idee an. Das schmissige "Would you be mine" lasse ich noch als ehrgeizigen Opener durchgehen. Ansonsten finden sich auf dieser Platte der Londoner vornehmlich belanglose Poprock-Titel, die man ähnlich auch schon von anderen an sich selbst gescheiterten Band des Insel (spontan denke ich an Keane) gehört hat.

Das Video zu "Don't know much":




Live:
  • 21.04. Berlin
  • 22.04. Hamburg
  • 24.04. München
  • 26.04. Köln

Popmatters:
It would be unfair to expect a band to just attempt to recreate your favourite album again and again, but on this album, Turin Brakes seem to be trying on a number of suits to see if one will fit. Some of them look alright, but you probably wouldn't wear one for a first date. They've made the album they wanted to make, but I'm not sure the vast majority of their fanbase will share their enthusiasm. At times Invisible Storm sounds like a showreel – "look at what we can do! All those different styles!" This makes it a frustrating record.




















Ich würde mir auch einen riesigen Hummer vor den Kopf binden und einen Allerweltsnamen als Pseudonym zulegen, um nicht erkannt zu werden, wenn ich Sprechgesang („Ganz große Freiheit“), Reggae („Wölfe“), fette Beats, AutoTune, einen Gastrapper (Ali As) und eine Nachrichtensprecherin (Linda Zervakis) (alles in („Ambivalent“) auf meinem neuen Album hätte. 

Der „Musiker / Moderator / Schauspieler / Comedian / Playboy / Geschäftsmann und Freund aller Kinder“ (so die Nachrichtensprecherin) sagt selbst: „…es wird auch keine Vorab-Single geben, weil dieses Album wie ein richtig gutes Mixtape funktioniert und ich keinen Song hervorheben möchte.“ Welches Lied sollte man auch hervorheben? Vielleicht noch den eher klassischen Liedermacher-Song „Skat spielen mit den Jungs“. Und wenn „Scheiß Leben, gut erzählt“ ein Mixtape wäre, dann wäre die Vorspultaste die wichtigste („Sportboot“ unterbietet noch alle vorab erwähnten Songs). 
Scheiß Platte, gar nicht gut. Das Beste daran: sie dauert nur 29 Minuten.

Das ändert nichts daran, dass Olli Schulz ein großartiger Entertainer ist und alle Konzerte zu Recht ausverkauft sind. Er hat schon bewiesen, dass er auch tolle Alben aufnehmen kann, vielleicht beim nächsten Mal wieder. Zum Ausgleich noch ein paar lobende Worte für „Scheiß Leben, gut erzählt“: 


Das Prinzip der totalen Offenheit zeigt sich nicht nur musikalisch, sondern auch in der Besetzung der Gästeliste. So darf neben langjährigen Wegbegleiterinnen wie Kat Frankie auch der Schauspieler Bjarne Mädel ein paar lustige Einlagen zum Besten geben. Einer der herausragenden Songs des Albums ist das hymnische »Schmeiß alles rein«, ein Stück, das die Paranoia seines späten Erfolgs (falsche Freunde und neue Probleme) kritisch und klug durchleuchtet. Die schönste Textzeile gibt es schon zuvor, in der Country-Pastiche »Wachsen (Im Speisesaal des Lebens)«: »Der Warteraum zum Glück bleibt im Haus das größte Zimmer«.
(intro)




SCHEISS LEBEN… lässt sich wohl am einfachsten als Antithese zum Vorgänger FEELINGS AUS DER ASCHE begreifen – der bislang opulentesten und musikalischsten Schulz-Scheibe. Zum einen hört man ihr seine neu geweckte Lust an, Musik am Laptop zu arrangieren. Das klingt gerne mal ein bisschen trashig, leider auch trashig by accident und im Soundgeschmack… sagen wir mal: eigenwillig.
Auf der anderen Seite gibt es Stücke wie „Skat spielen mit den Jungs“ oder „Schmeckt wie…“ aus der Kammer des lonesome Liedermachers. Beides entspringt dem Ansporn, selbst wieder Herr im Haus zu werden. Und man fragt sich, ob es der ganzen Platte nicht besser getan hätte, sich noch viel mehr zum Demo-Charakter dieser Songs zu bekennen, und am Ende einfach mal nicht zu Moses Schneider zu gehen und ein Album zu produzieren, das jetzt eben nach halber Treppe klingt.
(musikexpress)


Olli Schulz unterwegs:
14.03.2018 Leipzig, Conne Island
15.03.2018 Erfurt, Stadtgarten
16.03.2018 Hameln, Sumpfblume
18.03.2018 Weinheim, Cafe Central
19.03.2018 Mannheim, Capitol
20.03.2018 Wiesbaden, Schlachthof
21.03.2018 Minden, Stadttheater
23.03.2018 Karlsruhe, Tollhaus
24.03.2018 Dresden, Alter Schlachthof
25.03.2018 AT-Wien, Muth
27.03.2018 Nürnberg, Löwensaal
28.03.2018 München, Muffathalle
29.03.2018 München, Muffathalle
01.04.2018 Köln, Gloria
02.04.2018 Köln, Gloria
03.04.2018 Essen, Lichtburg
04.04.2018 Bremen, Die Glocke
06.04.2018 Hamburg, Laeiszhalle
08.04.2018 Berlin, Admiralspalast




















10 Fakten zum neuen Album von Simple Minds:

1. Um die Wartezeit zwischen ihren beiden letzten Alben nicht zu lang werden zu lassen, veröffentlichten Simple Minds nach „Big Music“ (2014) zunächst ein Live-Album mit dem originellen Namen „Big Music Tour 2015“, um im folgenden Jahr ein akustisches Album mit dem kreativen Titel „Acoustic“ folgen zu lassen. Seit dem 02. Februar steht „Walk Between Worlds“ in den Plattenläden.

2. Das siebzehnte Album der Schotten seit 1979 besteht aus nur acht Songs (41:22 Minuten). Dabei sind die Songs so verteilt, dass sich auf der ersten Plattenseite die in Richtung Rock/New Wave tendierenden Stücke wiederfinden sollen, während die zweite Seite eher von dramatischem Orchester-Sound geprägt ist, der in den Abbey Road Studios aufgenommen wurde.

3. Wie der Großteil von „Big Music“ wurde auch „Walk Between Worlds“ von den Simple Minds gemeinsam mit Gavin Goldberg (Simply Red, Imelda May) und Andy Wright (Eurythmics, Simply Red, Atomic Kitten) produziert.

4. Verändert hat sich jedoch, erstmals seit 2002, das Lineup der Band: Mel Gaynor  (Schlagzeug)) und Andy Gillespie (Keybords) sind 2016 ausgestiegen. Neu hinzu gekommen ist Catherine Anne Davies, die wir von The Anchoress kennen und die seit 2015 die Band live unterstützte. Das Septett wird durch Jim Kerr und Charlie Burchill, die einzigen beiden Gründungsmitglieder, sowie Ged Grimes, Sarah Brown, Gordy Goudie und Cherisse Osei vervollständigt.

5. Das Artwork stammt von Heitor Magno und kann als „Selfie Glitch Art“ beschrieben werden, auch wenn der brasilianische Künstler ausnahmsweise nicht selbst auf dem Bild zu sehen ist: The image he has created for WALK BETWEEN WORLDS is emblematic of Simple Minds metamorphosis. The central character on the front cover bearing an uncanny resemblance to a young Jim Kerr – the sleeve could also be viewed as a telling throwback to the Sons And Fascination era.

6. Es gibt „Walk Between Worlds“ in zahlreichen Versionen zu kaufen: Standard und Deluxe CD sowie Standard, Deluxe und Picture Disc Vinyl. Vielleicht das Wichtigste für Fans: Es gibt mit „Silent Kiss“ und „Angel Underneath My Skin“ sowie einer Live-Coverversion von „Dirty Old Town“ drei zusätzliche Songs.

7. Die teuerste Variante stellt das „Walk Between Worlds Super Deluxe Signed Bundle“ für rund 80 € dar. Der Inhalt: Double Gatefold Coloured Vinyl (Exclusive), Picture Disc Vinyl (Exclusive), Vinyl, Deluxe Casebound Book CD Album, Magic 7-Inch Single, Signed 12 x 12 Album Artwork Print, Signed Official Full Band Photograph.




8. Die Singles: Im Januar wurden mit „Magic“, „The Signal and The Noise“ und „Sense Of Discovery“ in kurzer Zeit drei Singles veröffentlicht, die jedoch nicht den Weg in die Charts des Vereinigten Königreiches fanden. Es bleibt also bei einer Nummer Eins („Ballad Of The Streets“ EP, 1989) und Platz 146 für „Rockets“ (2009) als letzte Charts-Positionierung.

9. Die Kritiker: Laut Metacritic liegt „Walk Between Worlds“ mit aktuell 67/100 Punkten qualitativ irgendwo zwischen den beiden letzten Alben „Graffiti Soul“ (2009, 58/100) und „Big Music“ (2014, 75/100).


Tatsächlich erinnern die ersten Takte von „The Signal And The Noise“ (mehr als alles andere in den letzten 36 Jahren) an das wunderbar gespenstische „Sons And Fascination“.
Setzt aber Jim Kerrs Stimme ein, registriert man nur noch den hohen Verwandtschaftsgrad zum Bombastbrocken „Sparkle In The Rain“. Fast unfreiwillig komisch wirkt sein bedeutungs-schwangerer Gesang im Kernstück „Barrowland Star“, während die Gitarren regelrecht Schmerzen bereiten. Ein bis obenhin zugestopfter Gemischtwarenladen, in dem man nichts kaufen möchte.
(Rolling Stone)


Elektronisch verstärkte Drums kicken los, Charlie Burchills Leads eskalieren schrill und glashart, Kerr knödelt über Spiritualität und Aufbruchstimmung – ein besserer Opener als "Magic" ist den Schotten seit gefühlten Ewigkeiten nicht geglückt. Und können die folgenden, nicht komplett zu Ende gedachten Stücke trotz aggressivem Basslauf und Trance-Flächen dieses hohe Niveau nicht ganz halten, ist spätestens bei "The signal and the noise" wieder alles an seinem Platz: muskulöse Sequenz, hineinhechtendes Riff und Stadion-Hymnik im besten Sinne. Wer White Lies sagt, muss auch Simple Minds sagen.
Eine blitzsaubere Pop-Platte also – ehe "Walk between worlds" ab der Mitte in eine nostalgische Süffisanz verfällt, die mit den ersten vier Songs nicht mithalten kann. Da jubilieren die Sängerinnen Catherine Anne Davies und Sarah Brown mitunter so deplatziert, wie es Heaven 17 in den Achtzigern Carol Kenyon niemals zugemutet hätten – und was in aller Welt hat das eigentlich grundsolide Titelstück verbrochen, um mit penetrantem Gitarrengeplärre und Elektro-Walze planiert sowie von den Mehlsoßen-Streichern der letzten Night Of The Proms eingerahmt zu werden?
(Plattentests)


10. Simple Minds werden im Juli und August für fünf Auftritte in Deutschland gastieren. Das sind die Termine:
22.07.18 Karlsruhe
25.07.18 Bonn
26.07.18 Norderney
27.07.18 Mainz
01.08.18 Meersburg

























“Neulich auf Volkers Couch beim Anhören des neuen Franz Ferdinand-Albums”

Ingo: Kommt Volker noch?
Dirk: Nein, er ist etwas frustriert wegen des neuen VfB Stuttgart-Trainers. Aus Trotz hört er diese Woche nur Jazz und brüllt ab und zu “Niemand außer mir versteht Pop und Fußball.”

1. Always ascending

Dirk: Sanfter und langgezogener Einstieg ins Album mit dem längsten Song/Titelsong der Platte.
Ingo: Ich bin gespannt. Das letzte FF-Album liegt schon fünf Jahre zurück.
Oliver: Das Intro ist jedenfalls gut.
Ingo: Richtung 1:30 zieht es ganz schön an.
Dirk: Stampfender Beat. Das war einer der vier neuen Songs, die wir beim A Summer’s Tale im letzten Sommer hören durften, Ingo.
Ingo: Ich entsinne mich. Aber auch an Alex Kapranos’ übertriebene Show.
Oliver: Ihr habt bestimmt viel getanzt!
Ingo: Der Beat stört gar nicht. Du hättest Dirk sehen sollen. Er war außer sich. 
Oliver: Sehe ich genauso mit dem Beat. Passt zu Franz Ferdinand. Andere Bands bekommen das nicht so souverän hin.
Dirk: Ich tanze auch jetzt vor Volkers Couch. Ich war außer mir, dass ich Volker hundert Meter links von mir bei diesem Festival gesehen habe und er sich 4 Tage vor uns versteckt hat!
Ingo: Gelungener Einstieg. Die Zusammenarbeit mit Sparks scheint nicht spurlos an Franz Ferdinand vorbeigegangen zu sein.
Dirk: Gelungener Einstieg. Kann man gar nicht oft genug sagen. Ich mag den mehrstimmigen Gesang.





Auch dieses Jahr kommt die Band auf Tour nach Deutschland:
  • 01.03. Hamburg
  • 05.03. Köln
  • 07.03. Berlin
  • 12.03. München
  • 22.-24-06. Hurricane & Southside Festival

2. Lazy boy

Ingo: Treibender Bass zu Beginn. Ansonsten recht düsterer Start.
Dirk: “I’m a lazy boy” - naja, 5 Jahre keine neue Platte...
Ingo: Den mehrstimmigen Gesang zelebrieren die Herren aber. Nett.
Dirk: Ansonsten ein klassischer FF-Song.
Oliver: Der Songtitel ist Programm: Angeblich hat Alex den Song morgens um 11 Uhr im Bett liegend geschrieben, als seine Freundin schon längst auf der Arbeit war.
Ingo: Morrissey bleibt ja gleich den ganzen Tag im Bett. Tolle Gitarren so um die zwei Minuten-Marke.
Dirk: Und wir tanzen einfach weiter. Schade, dass Volker nicht hier ist, um das Licht an- und auszuschalten wie in einer Indie-Disco.

3. Paper cages

Dirk: Laut Promo-Text wurde der Song von Tehching Hsieh inspiriert, einem Performance-Künstler aus Taiwan, der vor allem durch seine Langzeitperformances bekannt wurde. Dauert aber nur 3:41.
Ingo: Synthie-verliebt. Bislang ein sehr homogenes Album. Und noch kein Anflug von Langweile. Ich weiß nicht, ob es an den beiden neuen Bandmitgliedern liegt, auf jeden Fall klingt das bislang alles recht frisch.
Oliver: Ganz nett. Das meine ich durchaus positiv.
Dirk: Wenn ich richtig informiert bin, dann hat von den beiden Neuen nur Julian Corrie am Album mitgearbeitet (und Dino Bardot nicht).
Ingo: Ich kann mich an wenige Listening-Sessions erinnern, bei denen wir nicht spätestens ab dem dritten Song gemeckert haben.

4. Finally

Dirk: Ingo, du hast es ja herausgefordert… bisher der am wenigsten überzeugende Song.
Ingo: Aber trotzdem eine schöne Stimmung. Also ich tanze weiter. Da darf ja auch mal ein Song dazwischen sein, bei dem man etwas langsamer tanzt.
Oliver: Ich tanze mit. Dirk kann eine neue Runde Getränke holen gehen.
Dirk: Und das habe ich auch schon gemacht, finally.
Ingo: Und die letzten 30 Sekunden machen noch einiges gut.

5. The academy award

Ingo: Oh, ich glaube bei dem Song sollte man auf den Text hören.
Dirk: Jetzt bin ich gespannt, wie ihr beiden dazu tanzt...
Oliver: Auf den Text achten fällt nicht so schwer, da der Song recht akustisch daher kommt.
Ingo: “The Academy Award for good times goes to you.”
Dirk: Volker ruft, dass ihr zum Engtanz in seine Garage kommen sollt!
Ingo: Mutiger Refrain… so ein wenig Cabaret oder so. Bislang der überraschendste Titel auf dem Album.
Dirk: Ruhiges Ende der ersten Plattenseite, das ging echt schnell vorbei. Die LP gibt es übrigens limitiert auf weißem Vinyl und streng limitiert auf blau-weiß marmoriertem Vinyl. Guter Zeitpunkt, um auf diese Seite zu verweisen.

6. Lois Lane

Ingo: 80er? Volker, wir bräuchten hier mal den Pop-Versteher.
Dirk: Für die Auf-den-Text-achter zitiere ich den Promo-Text: ...von der kaum wahrnehmbaren Hintergrundstory aus einer William Trevor-Geschichte in ‘Lois Lane’.
Ingo: “Good choices”... bislang erscheint mir das Album als gute Wahl für Franz Ferdinand und ich mag es auch.
Oliver: Ich mag die Keyboard-Melodie...
Dirk: So synthie-lastig waren Franz Ferdinand doch vor ihrer Zusammenarbeit mit den Sparks doch nicht, oder?
Ingo: Nein, also ab sofort “powered by Sparks”. Und ein Ausweg aus der “Right Thoughts, Right Words, Right Action”-Sackgasse.
Oliver: Aber trotzdem eindeutig Franz Ferdinand. Guter Song.
Dirk: Schön, dass es am Ende noch ein wenig anzieht. Eigentlich war noch kein schlechter Song dabei.

7. Huck and Jim

Ingo: Tempowechsel wie bei “Take me out”. Ich erkenne viele Facetten des Debüts wieder, ergänzt um die Synthie-Schicht.
Dirk: Oh, das fand ich beim Konzert mit diesen Hey! Ho! Zuschauer-Animationen phasenweise ziemlich schrecklich.
Ingo: Ich fand nur Kapranos bei dem Konzert phasenweise schrecklich.
Oliver: Auch so ein FF-Markenzeichen, das mit dem Tempowechsel. Gar nicht schrecklich - auf Platte.
Dirk: Aber dieser Noo-waayy-ooh-Gesang?! Oder was singen die?
Oliver: Ah-Li-Ayo.
Dirk: Wie bei Red Box? Dann ist es super!
Ingo: Egal, mitsingen.

8. Glimpse of love

Ingo: Ui, jetzt aber 80er in Reinform. Nach einer Minute retten die Gitarren.
Dirk: Der Tempowechsel ist wieder so typisch, dass ich lachen musste. Klingt wieder nach den Sparks, oder?
Ingo: Ja, und der mehrstimmige Gesang ist prägend auf diesem Album.
Dirk: Der ist auf dem Album auffallend und auffallend gut.
Ingo: Melodieverliebt wie selten in der Vergangenheit, oder?
Dirk: Immerhin tanzen wieder alle. Sogar Volkers Kinder. Müssten die nicht schon längst im Bett sein?
Oliver: Sorry, war gerade zu lange auf der Tanzfläche aka Volkers Wohnzimmer.
Ingo: Die Kids von heute können tanzen und tippen.
Oliver: Genau, die Kids.

9. Feel the love go

Ingo: Starker Start. “Why don’t you come over here?” Volker, ich denke er meint Dich. Der Titel gefällt mir bislang richtig gut. Der Stampf-Beat stört nicht. Tolle Melodie, Refrain mit typischer Franz Ferdinand-Gitarre.
Dirk: “Der Stampf-Beat stört nicht” - zum dritten Mal, oder?
Oliver: Da hört man ein wenig den Produzenten raus, der auch schon mit Cassius zusammengearbeitet hat.
Ingo: Hat Dir das eben jemand auf der Tanzfläche erzählt?
Oliver: Im Tanz-Flur.
Dirk: Ist das ein Saxofon? Schlechtester Song bisher.
Ingo: Bläser extra für Dirk! Wundervoller Titel.
Dirk: A sax is a waste of metal.
Ingo: Dann weiß ich ja, was ich zum nächsten Wohnzimmerkonzert mitbringe.
Dirk: Axel?
Ingo: Den müssten wir ja erst anlernen. Gibt es Kurse für neue Besucher?





10. Slow don’t kill me slow

Ingo: Oh, schon der letzte Song.
Dirk: Kinder, wie die Zeit vergeht. Mit euch immer am schnellsten.
Ingo: Kreativer waren wir aber bei schlechteren Platten.
Dirk: Okay, hören wir noch eine aus Volkers Plattenregal. Oder seinen Jahres-Charts.
Ingo: Zum Ende des Albums fahren die Jungs mächtig zurück. Kein Beat? Aber trotzdem eine schöne Melodie. “Kill me quick”... erinnert mich irgendwie an Morrissey. Ah, der mehrstimmige Gesang ist noch da.
Dirk: Oliver, Morrissey ist dein Stichwort.
Ingo: Habe ich oben ja schon mal probiert. Den kriegen wir selbst bei dem Song nicht von der Tanzfläche.
Oliver: Morrissey ist doch jedermanns Stichwort hier.
Ingo: Der Titel entwickelt sich zum Rausschmeißer.
Dirk: Es gab ein langes Intro beim Titelsong und jetzt ein langes Outro.

Fazit:

Oliver: Schönes, knackiges Album ohne Längen. Macht sehr viel Spaß, hätte ich so nicht erwartet. Und sie bleiben sich treu, das finde ich glaube ich am besten.

Ingo: Nach “Right Thoughts, Right Words, Right Action” und dem Auftritt beim A Summer’s Tale-Festival habe ich kein ein derart homogenes Album erwartet. Ich bin sehr positiv überrascht, das klingt nach einer gelungen Verjüngungskur. Einen echten Hit habe ich bislang nicht herausgehört, “Feel the love go” ist vorerst mein Favorit. Vielleicht liegt es zum Teil wirklich an Julian Corrie.

Dirk: Ich bin bis auf das Saxofon positiv überrascht. Zwei Songs mehr hätten nach so langer Funkstille nicht gestört. Das soll als Lob verstanden werden. Weniger Rock, mehr Sparks & Spaß.


















Während a-ha wieder und wieder auf ihre nun wirklich letzte Tournee gehen, und 2015 mit „Cast In Steel“ dann doch noch ein neues/finales Album veröffentlichten, ist es Pål Waaktaar-Savoy, der Lust auf weitere Alben hat. Letztes Jahr erschien „World Of Trouble“ von Waaktaar & Zoe und nun steht nach 14 Jahren Stille unerwartet ein neues Album von Savoy in den Plattenläden. 

Das Projekt von Pål Waaktaar-Savoy (Gesang, Bass, Gitarre, Keyboards), seiner Frau Lauren Savoy (Gesang, Gitarre) und Schlagzeuger Frode Unneland existiert bereits seit 1994 und kann nun sechs Studioalben vorweisen. Nachdem das Debütalbum von Savoy mit seinem gitarrigen Sound eine deutliche Abgrenzung von a-ha war, schippern sie nun in ähnlichen Gewässern wie die Hauptband von Waaktaar. Die Synthesizer dominieren den Sound, die Gitarren stehen nur punktuell im Mittelpunkt, wie bei „Manmade Lake“, einem Song, den Waaktaar bereits früher einmal in einer roheren Fassung veröffentlicht hatte. Ähnlich gilt übrigens auch für „Weathervane“, ein Lied des gleichnamigen Projektes mit Jimmy Gnecco aus dem Jahr 2011.

„See The Beauty In Your Drab Hometown“ wird aufgrund seines prominenten Mitgliedes natürlich immer mit a-ha verglichen werden und selbstverständlich muss zunächst konstatiert werden, dass Pål gesanglich Morten nicht das Wasser reichen kann, da hilft auch die Unterstützung von Lauren nur bedingt. Die Singles „Night Watch“ und „January Thaw“ würden sich - von Morten gesungen - natürlich dennoch gut auf einem neuen Album von a-ha machen. Der Song „Velvet“, ursprünglich 1996 auf der ersten Platte von Savoy veröffentlicht und 2000 von a-ha für „Minor Earth Major Sky“ erneut aufgenommen, hat diese Möglichkeit vorexerziert. 

Positiv hervorheben darf man zudem das beatlastige, an New Order erinnernde „A Month Of Sundays“, den Sixties-Psychdelic-Pop von „We’re The Same“ und „(My) Weathervane“, den letzten der 10 Titel, der nach… ach, ich sage es nicht… klingt.




Schon in der ersten Single „Night Watch“ lautet das Mantra „Just let it go“. Und tatsächlich scheint Pal Waaktaar-Savoy von sämtlichem Druck befreit, wenn er nicht mit der Hit-Maschine a-ha arbeitet, sondern sich mit seinem deutlich kleineren Herzensprojekt beschäftigen kann. Auch als Sänger macht er dabei, häufig unterstützt von der Zweitstimme seiner Frau, eine gute Figur.
Der Track „A Month Of Sundays“ ist sehr spannend und musikalisch ausgetüftelt, andere Tracks gehen es etwas entspannter an – beispielsweise „Manmade Lake“ oder das vergleichsweise seichte „Bump“.
„Shy Teens Suffering Silently“ punktet schon wegen des grandiosen Titels, bei „January Thaw“ ist das Zusammenspiel zwischen Pals dunkler und Laurens heller Stimme auf dem Höhepunkt.
(Bleistiftrocker)





 


















Der musikalische Jahresendspurt war anstrengend, danach taten ein paar Tage mit wenig oder sogar ohne Musik gut. Aber irgendwann war ich wieder offen für neue Musik. Gut, dass Typhoon mit ihrem vierten Album "Offerings" mein musikalisches Jahr 2018 eröffneten und ich so anspruchsvolles aber zugleich gefälliges Material für meinen Wiedereinstieg zur Verfügung hatte. 14 (eigentlich 15) Titel und eine Spielzeit von weit über einer Stunde wollte erst einmal bezwungen werden. Das Konzeptalbum besteht aus vier Teilen und beschreibt den Gedächtnisverlust des Protagonisten.

Die Indierock-Band aus Oregon fällt durch ihre Besetzung auf. Elf Mitglieder werden bei Wikipedia aufgezählt, bei den Konzerten soll auch mal das Dutzend voll gemacht werden. Einigen Songs auf "Offerings" hört man diesen orchestralen Anspruch durchaus an, aber dann gibt es auch intime Songperlen wie z. B. "Chiaroscuro". Zwischen Indierock und Post-Rock lässt die Band Prog-, zarte Electro-  und Americana- bzw. Singer-/Songwriter-Momente durchscheinen. Um die Bandbreite mit Referenzen abzubilden, muss ich zu The Decemberists, Arcade Fire und Bright Eyes greifen. Die Dynamik zwischen relativer Ruhe, einsäuselnden Melodien und relativen Ausbrüchen erinnert mich auch an The Smashing Pumpkins.

"Rorschach", "Remember", "Darker" und "Ariadne" sind die stärksten Angebote auf "Offerings".

Das Video zu "Rorschach":


"Remember":


Da die Band vermutlich in Fußballmannschaftsstärke reisen wird, könnte sie bei bei mindestens zwei ihrer drei Stationen sicherlich locker ein Spiel gegen den jeweiligen Bundesliga-Verein wagen und gar auf einen Sieg hoffen:
  • 10.03. Hamburg
  • 14.03. Berlin
  • 20.03. Köln 

    Backseat Mafia:

    Offerings is album number four, and Typhoon’s ambition remains undimmed. There’s something very considered, very deliberate about Offerings. It is a huge sounding album, and while the single word song titles and convoluted concept (it’s apparently about memory loss) smack slightly of smartarsery, they give the album an extra layer of cohesion on top of its carefully constructed sound and its dark artwork. Every creative decision seems to have been made to maximise the appeal of Offerings to those who feel that Arcade Fire have strayed too far from the sound of their first three albums, and yearn for more of that big music style Americana.
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