Das letzte „richtige“ Studioalbum von Sune Rose Wagner und Sharin Foo trägt den Titel „Pe’ahi“ und stammt aus dem Jahr 2014. Seitdem gab es ein Jahr mit einem Dutzend monatlich digital veröffentlichter Songs, die dann im von ihnen so genannten Anti-Album „2016 Atomized“ gebündelt wurden, eine mehrjährige Auszeit sowie die Rückkehr mit dem Coveralbum „The Raveonettes Sing…“ (2024). Also nichts, was in die Annalen des dänischen Duos eingegangen wäre.
Gut, dass sich dies nun ändert, denn The Raveonettes docken an dieses Album an, in dem sie es einerseits stilistisch und thematisch fortführen und andererseits den Albumtitel, das dazugehörige Cover sowie die überraschende Veröffentlichungstaktik adaptieren.
Nicht ganz hingehauen hat der Anpassungsprozess hinsichtlich der Songanzahl (nur 8 statt deren 10 des ersten Teils ) sowie der physischen Veröffentlichung, denn aktuell ist „Pe’ahi II“ nur digital erhältlich.
Für die lobenden Worte ist selbstverständlich Frau Dr. shgz. drp. Kerstin Kratochwill zuständig:
Der Nachfolger klingt frisch und frei - der Raveonettes-Signature-Sound aus Sixties-Pop und Shoegaze reißt immer noch mit in seinem bitter-süßen Wechselspiel aus Noise und Melodie. Der Albumtitel spiegelt dies, denn er bezeichnet einen hawaiianischen Surf-Spot, an dem Wagner den plötzlichen Tod seines Vaters verarbeitete. Und auch die Fortsetzung befasst sich inhaltlich mit existenzialistischen Themen wie Leben und Tod, Schmerz und Sehnsüchten.So wie Schicksalsschläge ein Leben verschieben können, setzen die Raveonettes musikalische Blitzeinschläge ein, um die Stimmung ihrer Songs zu verändern: Einfache Songstrukturen gibt es nicht, einfache Leben schließlich auch nicht. Und so finden sich in den treibenden Tracks immer mal wieder White-Noise-artige Einschübe, ambientlastige Instrumental-Teile oder auch Ausbrüche, die sich in Metal-Gewittern entladen und das Motto ihres eigenen Labelnamens atmen: The Beat Dies.Und obwohl "Pe'ahi II" mit nur einer halben Stunde Spielzeit und acht Songs ein eher kurzes Album geworden ist, wirkt es wie eine eigene Welt, in der The Raveonettes die Widersprüchlickeit des Lebens packen und mit einer geradezu sprudelnden Genre-Vielfalt spicken: Surf-Sounds, Dream-Pop, Garage-Rock, Post-Punk oder Industrial-Disco, hier trifft Intensität auf Kreativität. In diesem Sinn: Rave on!(laut)
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