Robert Forster hat sich in den letzten Jahren wieder sehr intensiv mit seinem zu früh verstorbenen Freund Grant McLennon und ihrer geme...

Robert Forster - Inferno


Robert Forster hat sich in den letzten Jahren wieder sehr intensiv mit seinem zu früh verstorbenen Freund Grant McLennon und ihrer gemeinsamen Zeit bei The Go-Betweens auseinandergesetzt. 2015 erschien mit „G Stands For Go-Betweens Volume One“ der erste Teil einer Werkschau der australischen Band, die sich mit den Jahren 1978 bis 1984 auseinandersetzte. Ein 112-seitiges Buch warten mit zahlreichen privaten Geschichten, Anekdoten und Einblicken auf und bebildert diese mit zahlreichen Fotos. Zudem gibt es in der Box vier LPs (die ersten drei remasterten Alben und eine Zusammenstellung fünf früher Singles) und vier CDs mit unveröffentlichten Aufnahmen, Outtakes, Demos und Radiosessions. 2016 veröffentlichte er unter dem Titel „Grant & I: Inside and outside the Go-Betweens“ seine Memoiren. 

Die Frage, wie es danach weiter gehen solle, beantwortete Robert Forster mit einem Rückgriff auf das Jahr 1990, als sich zum ersten Mal das Kapitel The Go-Betweens geschlossen hatte: Er ging nach Berlin und nahm mit seiner späteren Frau Karin Bäumler und dem Produzenten Victor Van Vugt (PJ Harvey, Beth Orton) sein erstes Soloalbum („Danger In The Past“) auf. 
„Inferno“ ist auf Tapete Records erschienen und konnte in den deutschen Charts bis auf Platz 17 klettern. Neben Karin Bäumler (Geige, Gesang) und Victor Van Vugt sind auf den neun Songs Scott Bromley (Gitarre, Bass), der bereits auf Forsters letztem Album „Songs To Play“ (2015) involviert war, sowie der Schlagzeuger Earl Havin (Tindersticks, The The, My Brightest Diamond) und der Pianist Michael Mühlhaus (Blumfeld, Kante) zu hören.

Da Robert Forster offensichtlich ein unglaublich netter Kerl ist (bitte unbedingt ansehen), haben wir auch nur unglaublich nette Worte zu „Inferno“ zusammengetragen:  




Die Botschaft, herausgepresst im Falsett, lautet: „I don’t need no fame.“ Dabei hat es der Gründer der Go-Betweens zwar nie sehr weit in die Hitparaden, aber doch zu gewissem Ruhm, beinahe zum Legendenstatus gebracht. „No Fame“, das in einem beatleesk zerdehnten Schlusschor mündet, ist der Schlüsselsong von Forsters bislang besten Soloalbum „Inferno“.
Der Sänger und Gitarrist beherrscht die Kunst, große, himmelhochjauchzende Popmelodien mit melancholischen Mollakkorden zu grundieren. Das hat er schon mit den Go-Betweens bewiesen, die in den achtziger Jahren von Australien aus die Welt des Indierock eroberten. Forster löste die Band auf, nachdem sein kongenialer Mitstreiter Grant McLennan 2006 gestorben war. „Life Has Turned a Page“ lautet der lakonische Titel eines Stücks auf „Inferno“, das – begleitet von Glockenspiel und sanften Bongos – von einem Liebespaar erzählt, aus dem eine Familie wird, und von ihrem Haus am Meer, in dem man im Hintergrund die Surfwellen heranbranden hört. Der Wellengang des Lebens.
(Tagesspiegel)




Und genauso klingt „Inferno“ auch, es ist nicht unbedingt Forsters Meisterwerk, aber das will es auch gar nicht sein. Es ist trotzdem bestückt mit tollen, intimen und, ja, möglicherweise alterslosen Songs. (…) Forsters Gesang ist nun wirklich besonders auf „Inferno“, er hat ja immer mehr erzählt als gesungen. Inzwischen hat seine Stimme aber eine Weichheit, ein Grundvertrauen in die Melodie, vor allem in den Songs wie „Crazy Jane On The Day Of Judgment“ und „One Bird In The Sky“, die auch musikalisch etwas ausladender arrangiert sind, als man es von Forster gewohnt ist.
(TAZ)

Robert Forster unterwegs:
30.04.19 Berlin, Festival Kreuzberg
01.05.19 Hamburg, Knust
03.05.19 Münster, Gleiss 22
04.05.19 Bielefeld, Forum
05.05.19 Bonn, Harmonie
07.05.19 Frankfurt, Zoom
08.05.19 Schorndorf, Manufaktur
09.05.19 München, Feierwerk



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