Platten vor Gericht
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„Ach, da ist eh nur Disko drauf…“, sagte Oliver zu „Static“ und verweigerte dem zweiten Album von Cults eine Bewertung (bzw. ersparte sie dem Duo), obwohl er deren Debüt noch 8 Punkte gegeben hatte. 

Was wird er wohl zu „Offering“ sagen? „Ach, da ist eh nur Synth-Pop drauf…“ oder „Ach, mögen Madeline Follin und Brian Oblivion wohl auch die 80er…“ oder „Ach, können also doch noch tolle Pop-Songs, wie „With My Eyes Closed“ oder „Good Religion“ beweisen…“ oder „Ach, das ist mir alles zu fröhlich und farbig hier…“ oder „Ach, da fällt mich ein: Wann kommt endlich das neue Album von den Chromatics?“.




In 2017, Cults are offering a new set of buttery tracks guided by Follin’s beautiful falsetto. On Offering, her voice is as sticky as ever, even when she reminisces over lost loves in ‘Right Words’ or is in a drift for ‘With My Eyes Closed’. The band found a cute niche in ‘60s girl group sounds once upon a time, however, that isn’t the case on Offering. Follin and Oblivion abandon 1964 for 2064 like on ‘Nothing Is Written’, a song dripping in synths and organs from another world. ‘Clear From Far Away’ has these heavenly delights too, but at times its smoke and mirrors. Cults have yet to carve a space that they're completely comfortable with. Though for them, it’s the journey that teaches you about the destination. Cults keep bouncing around through sound, with each stop stranger than the last. Though, the stops are welcomed offerings of tight, enjoyable dream pop.(beat)


Listening to the pristine, comfortable electro-pop of Offering, and glancing at its more than Spoon-like cover art, it's a bit hard to remember what made Cults feel different on their first album: but does this instantaneously have to be a bad thing? (…)All in all, Offering is well suited to its release date, the perfect contented collection of pop vibes to kick back with as the fall readily approaches. Whether listeners at large follow will mainly depend on their willingness to accept Cults in their current incarnation. But, if one accepts the mission statement, there's plenty of fun to be had here, even if it can't help not quite measuring up to past hype.(The 405)




















Mit „Repentance“ gelang Jordan Klassen ein fulminanter Einstand: Platz 5 bei Platten vor Gericht mit 8,0 Punkten. Sein zweites Album „Javelin“ flog mit seinen Synthie-, New Age- und Enya-Eskapaden deutlich am Ziel vorbei, erhielt von der hier versammelten Fan-Schar aber immerhin noch 7,0 Punkte. 

Mittlerweile gibt es „Big Intruder“, das dritte Album des Kanadiers, auf dessen Cover er in einem 70er Jahre Interieur herumlümmelt. Nicht im Bild: Der alte Plattenspieler mit dem er die LPs aus dieser Zeit (von Harry Nilsson über Paul McCartney und John Lennon bis hin zu Leonard Cohen und Joni Mitchell) gehört und sich neue Inspirationen geholt hat.

Jordan Klassen verfällt zwar noch etwas zu oft ins Falsett, kommt auch mal auf die seltsame Idee pfeifen zu müssen („Too Far Gone“) und schrammt am Ende knapp haarscharf am Country vorbei („Vitamin“), findet aber ansonsten größtenteils zurück zur erfolgreicheren Mischung aus akustischem Folk („Too Far Gone“, „Housefly“), Kammerpop („Yer Cure“, „Hard Hard Heart“) und eingängigen Singer/Songwriter-Pop („Big Intruder“, „The Same Thing Over And Over“, „Sylvia Plath Girl“), der in einer gerechten Welt im Radio rauf und runter laufen würde. 

Die 11 Songs von „Big Intruder“ sind als LP (eine limitierte Auflage mit farbigem Vinyl), CD oder Download käuflich zu erwerben und wurden von Jordan Klassen im Alleingang in seinem eigenen Studio in Vancouver komponiert, aufgenommen und produziert.




What I love about Jordan’s music is that it can be poppy yet hauntingly beautiful for some of them. It doesn’t feel all smug like some indie music can come across sometimes. “Yer Cure” stands out because of the orchestral arrangement from the start of it. It then goes into echoey, indie track that has that 70s Euro feel to it again. It’s the little things like the background instruments that makes me feel that way. The title track “Big Intruder” is a multi-layered song that has the same style for a few minutes, then stops and goes into another style. I liked the last part of the song when it changes direction. It’s funny, it’s reminds me of the song “Black Sheep” from Walk Hard. A song where Dewey Cox was just experimenting with everything, poking fun at Brian Wilson of the Beach Boys during his Pet Sounds days.(ReadJunk)


The album opens with ‘Hard To Please’ which starts very simply with just a 2 chord guitar riff and beautiful falsetto vocals. The textures slowly build with an interesting but subtle bass which I find really compelling. Klassen has been compared to Noah and the Whale by critics before, which is noticeable in this song.The music in ‘The Same Thing Over and Over’ act as a kind of oxymoron to the lyrics in this song. Although it is still fairly cheery sounding, there is something strangely eerie about it which is confirmed by the lyrics “the lights around you fade” and “If these pills will cut the edge, I’ll take them till I’m dead”. Something about this song doesn’t quite sit right with me, but as just a passing tune without much thought it’s still nice listening. (…)The whole album is really easy listening, perfect for those chilly autumn walks to work each morning. It demonstrates his unique blend of choral-fused folk nicely and each track contains a different sound and feature from the last. (MCR Live)


Mit seinen Label-Kollegen von Husky ist Jordan Klassen aktuell auf Deutschland-Tour. Hier kann man ihn noch sehen:
22.10.17 Köln, Yuca
23.10.17 Wiesbaden, Schlachthof
24.10.17 Münster, Gleis 22


















Auf den Tag genau 3 Jahre nach dem Mini-Album „Tide“, das bei Platten vor Gericht mit 8,0 Punkten auf dem 7. Platz landete, erschien letzte Woche das Debütalbum von Wooden Arms.

Das Quintett aus Norwich besteht aus Alex Carson (Gesang, Piano, Gitarre), Jeff Smith (Trompete, Gesang, Gitarre), Alex Mackenzie (Schlagzeug, Gesang), Azita Mehdinejad (Geige, Gesang) und Fifi Homan (Cello, Gesang) und hatte seit der letzten Veröffentlichung reichlich Zeit sich weiter zu entwickeln: Fürs Songwriting ist nicht mehr nur Carson allein verantwortlich und die Einflüsse werden nicht mehr nur aus beschaulichem Kammer- oder Folkpop, sondern auch aus Alternative Rock („Lost In Your Own Home“, „Trick Of The Light“) und Trip Hop („Cole Porter“, „Restless“) gezogen, so dass kaum eine Besprechung ohne die Nennung von Sigur Rós und Portishead auskommt.

LP-Freunde können „Trick Of The Light“ im Shop von Wooden Arms als „Blood Red Vinyl“ käuflich erwerben oder, um Versandkosten zu sparen, hier, direkt beim Label.




Wieder treffen sanfte, entspannte Melodien auf zarte, rhythmisch raffinierte Beats. Das vielfältige Instrumentarium plus Streicher klingt zurückgenommen und pointiert eingesetzt. Mal klingt das Resultat mehr nach Trip-Hop, mal scheint die klassische Musikausbildung deutlich durch, und meistens vermischen sich diese beiden Elemente zu einer spannenden und entspannenden Kombination. »Trick Of The Light« ist ein raffiniertes kleines Album, das zudem hohe Erwartungen für eine Live-Umsetzung hervorruft. (intro)




Wooden Arms in Deutschland:

03.12.17 Haldern - Haldern Pop Bar
04.12.17 Berlin - Pfefferberg Theater
05.12.17 Hamburg - Prinzenbar
06.12.17 Köln - Yuca























Wegen der musikalischen Leisetreterei als gemeinsamen Nenner könnte man eine Verbindung zwischen My Sad Captains und dem gleichnamigen Elbow-Song vermuten. Da die Band aus London aber ca. zehn Jahre vor Veröffentlichung des Songs gegründet wurde, ist zumindest aus dieser Richtung eine Inspiration ausgeschlossen. Zumal ich My Sad Captains nicht unterstellen würde, dass sie mit ihrer Musik weit in die Zukunft blicken.

Statt dessen mischen sie auf ihrem vierten Lonplayer mit Synthpop, Slowcore/Dreampop und Indierock bewährte Elemente in annähernd gleichen Teilen. Das Ergebnis klingt entsprechend ausgewogen aber es erhebt keinen Anspruch auf Innovation. Der Titel des Song "Destination memory" beschreibt treffend die Mission der Band: Poppige Melodien und sphärische Momente voller Wohlgefühl sollen sich in das Gedächtnis und bestimmt auch in das Herz der Hörer einbrennen.

Mit den Songs "Everything at the end of everything", "Destination memory", "Don't listen to your heart", "None in a Million" und "Relive" gelingt das der Band zumindest ansatzweise bei mir. Über die gesamte Spieldauer ist "Sun bridge" zwar etwas harmlos geraten, aber bei jedem Durchgang entdeckte ich neue schmeichelnde Facetten. Außerdem ist das Cover-Motiv toll und eine passende Darstellung der musikalischen Stimmung des Albums.

Musikblog.de:
Das Cover gibt einen guten Vorgeschmack auf das, was den Hörer erwartet. Pastellfarben, untergehende Sonne und vor dem Fenster die schier endlosen Weiten des offenen Meeres. Wenn man dann noch sieht, dass nur drei der zehn Songs die 4-Minuten-Marke unterschreiten, hat man eine ungefähre Vorstellung, wie viel Zeit das Quartett seinen Songs zur sphärischen Entfaltung einräumt.
Bei der Produktion unterstützte Jeff Zeigler, dessen Erfahrungen mit Kurt Vile, The War On Drugs und A Sunny Day In Glasgow durchscheinen.

Das Video zu"Everything at the end of everything":





















10 Fakten zum neuen Album von Hurts:

1. Das ließ sich so gut an mit Hurts: Ihr Debütalbum „Happiness“ kam 2010 auf 7,3 Punkte und den 49. Rang bei Platten vor Gericht. Danach ging es bergab: „Exile“ (2013) kam auf 6,0 Punkte und „Surrender“ strandete bei 4,75 Punkten.

2. „Desire“ hält am Ein-Wort-Albumtitel und den beiden Bandmitgliedern (Adam Anderson und Theo Hutchcraft) auf dem Albumcover fest - auch am Abwärtstrend bei Platten vor Gericht?

3. Das vierte Album von Hurts erschien am 29. September und läuft 44:13 Minuten bei 13 Songs. Sänger Theo Hutchcraft hat folgendes dazu zu sagen: "I guess this time we tried to just make a big pop record, and it's got echoes of all three records. There are all these avenues we've gone down in the past, take a little bit from there, little bit from here. But overall we just wanted to make a big, powerful pop record and that's definitely the track we're on."

4. Der Abwärtstrend der vier Alben von Hurts manifestiert sich auch in den Chartpositionen. Belege gefällig? Im Vereinigten Königreich wurden bisher die Ränge 4, 9 und 12 erreicht. „Desire“ kam auf 21. Selbst in Deutschland, wo Hurts noch erfolgreicher waren, ging es bergab: Nach den Plätzen 2, 3 und 8 verfehlte erstmals ein Album von Hurts die Top Ten: Platz 14.

5. Es gibt von „Desire“ keine limitierte Deluxe Version mit zusätzlichen Liedern. Jedoch kann man im Shop die CD und die LP signiert kaufen. Vinyl-Fans können aber zur exklusiven 12” Picture Doppel LP (140g) greifen.

6. Im April erschien mit „Beautiful Ones“ die erste Single aus dem Album, Charterfolge sind nicht verbucht. Zumindest das dazugehörige Video, von Hurts als "colourful celebration of gender fluidity“ beschrieben, erhielt viel positives Feedback aus der LGBT-Gemeinschaft.




7. „Ready To Go“ folgte Anfang September als zweite Single. Im Video finden 26 Personen, ein Pferd, ein Wohnwagen und 30 Schmetterlinge Platz.  




8. Erstmals produzierten Hurts allein ein Album. Beim Songwriting halfen Lael Goldberg (Co-Produzent), der schottische Singer/Songwriter David Sneddon und Jamie Scott, der viel für One Direction, aber auch Nelly Furtado,Tom Odell oder Jessie Ware komponierte.

9. Laut Metacritic sind alle Hurts-Alben ähnlich schlecht: „Happiness“ 58/100, „Exile“ 59/100, „Surrender“ 61/100 und „Desire“ 56/100. Das ist die besten Kritiken, die ich auf deutsch/englisch finden konnte:


Das Album entstand im Sog der letzten Tour. Inspiriert durch die Reaktionen auf den Titel „Lights“, der musikalisch beim Vorgängeralbum herausstach, brachen Theo Hutchcraft und Adam Anderson zu neuen Abenteuern auf. Und so entstand ein Album, geprägt von mehr Rhythmen bis hin zu funky Grooves.So klingt „People Like Us“ zwar etwas zu sehr nach Fußballhymne, aber Balladen wie das eher soulige „Wait Up“, welches mit Flügelhornsolo verziert wird oder der Lovesong „Something I Need To Know“ wissen nicht nur musikalisch zu begeistern.Am Ende das hymnenhafte, klaviergetragene „Magnificent“ mit einprägsamen Backvocals. Ein schöner Abschluß des wohl bislang besten Albums von Hurts, weil es neue Wege geht und sich vom jeglichem Retropop verabschiedet hat, wenngleich es an mancher Stelle irgendwie an Take That erinnert.(musikblog)


The album opens on an anthemic note with standout single “Beautiful Ones”; speaking directly to anyone who has ever identified as an outsider, the startlingly uplifting tune instantly conveys a positive tone that threads throughout the remainder of the album. The catchy and contemporary “Ready to Go” follows in the same vein with the kind of sun-kissed, easy on the ears sound that will see them soar.“People Like Us” provides a pulsating, pounding rhythm that never lets up whilst smart and ear-catching lyrics take centre stage. The duo sound remarkably similar to Californian sisters Haim on “Thinking Of You” with glossy beats and deceptively soft and simple vocals.Elsewhere, “Boyfriend” is a funk-tinged cut that will burrow deep into your brain and remind you of The 1975 in places too. Hurts’ signature use of emotional leverage is evident on “Something I Need to Know”, a track that scratches beyond the surface and that you won’t be able to stop yourself being bowled over by. (…)
Seemingly, 2017 is the year of the upbeat indie dance record, and it belongs to Hurts.(The Line Of Best Fit)


10. Hurts werden für 4 Konzerte nach Deutschland kommen. Das sind die Termine und Orte:
14.11.17 Hamburg, Mehr! Theater
15.11.17 Berlin, UFO im Velodrom
03.12.17 München, Tonhalle
04.12.17 Köln, Palladium






















Was war das für ein spannendes Rennen. Ich konnte nachts kein Auge zutun, weil mich der Wettstreit zwischen Shania Twain und Wolf Alice um den Schlaf brachte: Würde der Country Star nach rund 20 Jahren wieder ein Nummer Eins Album im Vereinigten Königreich haben oder sollten die Londoner Rocker erstmals den Sprung an die Spitze der Charts schaffen?

Zur Hälfte der Woche führte „Visions Of A Life“ mit rund 1.000 Einheiten vor „Now“ und er war bereits ziemlich klar, dass namhafte Konkurrez wie David Gilmour, Miley Cyrus und Michael Jackson auf die Plätze verwiesen werden würde. 

Joel Amy, der Schlagzeuger von Wolf Alice, berichtete von einem traumatisierenden Erlebnis mit einem Shania Twain-Song:
"When I was in year 4, one of our teachers (Mrs Bond) used to take us for compulsory line dancing lessons every week. My poor, fat 9 year old self had to break dance back and forth to an endless loop of 'Man, I Feel Like A Woman' while cursing the name Shania Twain.“ 
Und auch andere Prominente ergriffen Partei in diesem Wettrennen um die Chartspitze: Das ehemalige One Direction-Mitglied Niall Horan unterstützte öffentlich Twain, der Politiker Jeremy Corbyn die heimische Band. 

Jetzt müchte ich euch nicht länger auf die Folter spannen, denn vermutlich seid ihr auch schon ganz aufgeregt und gespannt… Letztendlich wurde es äußerst knapp: Wolf Alice konnten 19.333 Einheiten ihres Albums innerhalb der ersten Woche verkaufen, Shania Twain 764 mehr.

Wie das erste Album von Shania Twain nach 15 Jahren ist, wollen wir gar nicht wissen, denn unser Sieger der Herzen sind Wolf Alice, die bereits mit ihrem Debütalbum „My Love Is Cool“ auf Platz 29 bei Platten vor Gericht landen konnten. Daher nun die drei Videos zu den Singles „Yuk Foo“, „Don't Delete the Kisses“ und „Beautifully Unconventional“ sowie die Pressestimmen:




Ein vielseitiges Werk, dessen Songs oft pendeln zwischen Alternative Rock und synthetischen Klangflächen.So tragen zum Beispiel Songs wie „Don’t Delete The Kisses“, ein softer Synthie-Pop-Track, oder auch das sphärische „Sky Musings“ zu einer verträumten, aber gleichsam treibenden Grundstimmung bei. Produziert wurde das Zweitwerk von Justin Meldel-Johnsen, der auch schon für das Meisterwerk HURRY UP, WE’RE DREAMING von M83 die Finger am Mischpult hatte.Ähnlich wie dieses Album spielt VISIONS OF A LIFE mit der Melancholie des Hörers – ein Paradebeispiel ist der Opener „Heavenward“. Doch zu viel vergleichen sollte man Wolf Alice auch nicht, dafür ist Rowsells Gesang zu charismatisch, sind die Songs zu ureigen: So sehr Riot-Grrl sind heutzutage nur wenige, man höre nur „Formidable Cool“.Das Album endet mit dem acht Minuten langen, mehrteiligen „Visions Of A Life“, das die Ambitioniertheit der Platte noch einmal herausstellt – eine Ambition, die locker erfüllt wurde. VISIONS OF A LIFE – wahrhaft visionär zeigt die Platte, was weiblicher Indie im Jahr 2017 kann. Nämlich sehr, sehr viel.(musikexpress)




Die Referenzen aus dem bunten Pool der Indie- und Shoegaze-Hysterie (PJ Harvey, Slowdive, Elastica) der 1990er gelten weiterhin, aber Wolf Alice offenbaren mit Songs wie der ersten Single »Yuk Foo« oder »Sadboy« nun auch eine durchaus bissige Seite, in der peitschende Gitarren und fuzzige Moshparts ihren Platz finden. 
Die Shoegaze-Momente sind intensiver, insgesamt dominiert ein angespanntes Unwohlsein, das auch in den ruhigeren Momenten von schwelgerischen Songs wie »Planet Hunter« nie ganz verschwindet. Mag mit der insgesamt angespannten politischen Weltlage zusammenhängen, in der auch Wolf Alice sich zunehmend gezwungen sehen, sich zu positionieren. Musikalisch fungieren sie als Generationen-Kitt, der Indie-Eltern und rockigen Nachwuchs gemeinsam zu Konzerten lockt, während »Vision Of A Life« dafür nicht nur mitreißendes, sondern durchaus auch tiefgehendes Songmaterial bereithält.(intro)




Wolf Alice live in Deutschland:

30.10.17 Berlin, Festsaal Kreuzberg
01.11.17 Hamburg, Mojo
02.11.17 Köln, Luxor
09.01.18 Frankfurt, Zoom
10.01.18 München, Ampere


























Während seiner Konzerte gibt Nils Frahm offenbar interessierten Zuhörern die Chance, ihn am Klavier zu begleiten. Auf diese Weise kam Tom Adams auf die Bühne. Das Ergebnis gefiel Frahms Manager so gut, dass er ihm zu einem Plattenvertrag verhalf. Adams' Debüt-Album "Silence" erschien bereits vor knapp einem halben Jahr, aber erst jetzt hörte ich es mir an und ich war auf Anhieb begeistert. Das liegt vor allem an den himmlischen Songs "Tides" und "Sparks". Mit zerbrechlicher Kopfstimme und überwiegend fragilen Arrangements zaubert der Wahlberliner Klanglandschaften und kleine Perlen, wie man man sie von Scott Matthew, Jónsi und Jon Hopkins kennt. "Silence" ist eine recht homogene Aufnahme, "Falling with you" fällt wegen seines Indie-Touchs auf. 

Aufgewachsen ist Tom Adams in Cambridge. Schon früh wurde er an das Piano herangeführt, erst später entdeckte er auch die Gitarre. Dieses Album wurde angeblich innerhalb weniger Stunden aufgenommen. Ich bin gespannt was der Herr zaubert, wenn man ihm noch mehr Raum und Zeit einräumt. Bereits 2014 komponierte er den Soundtrack zum Film "The knife that killed me" und erstellte einen Remix für Max Richters "Berlin by overnight".

Das Video zu "Come on, dreamer":


Und das zu "Time":


Am 04.12. wird Tom Adams im Berliner Pfeffertheater auftreten.

















Neulich auf Volkers Couch beim Anhören von „As You Were“. Zwischen uns auf der Couch: Liam Gallagher.

1. Wall Of Glass

Liam: Absolute stomper. Love singing it. No nonsense rock and roll guitar music.

Dirk: Ungeahnt rockig, überrascht mit harten Gitarren-Riffs, Mundharmonika und Ooooh-Chorgesang. Die Single war erfolgreicher in den englischen Charts (#21) als jede von Beady Eye, einschließlich „The Roller“ (#31). Naja.

Ingo: Der Song machte mir schon vorab richtig Lust auf Liams Album. Tolle Gitarre, starker Refrain mit Liam-Genöle. Perfekter Einstieg in sein erstes "Solo-Album". Bezüglich der Gallaghers bin ich weniger voreingenommen als der eine oder andere Richter. Daher hat ein Befangenheitsantrag auch keine Aussicht auf Erfolg. Great stuff, Liam!

Oliver: Ich weiß, was du mit "Stomper" meinst, Liam. Mit Beady Eye bin ich nie so richtig warm geworden, aber der Song macht mich neugierig auf den Rest des Albums.




2. Bold

Liam: I love that tune as well, very Lennon-y, very me. Good tune.

Dirk: Liam, einer von vier Songs, die du ohne Hilfe komponiert hat. Deutlich stärker als deine ersten Versuche bei Oasis („Little James“, „Songbird“). Apropos Oasis: An der Gitarre hören wir Paul Arthurs aka Bonehead. Dass im Text die Worte „Chasing Yesterday“ auftauchen, ist wohl kein Zufall.

Ingo: Nach "Wall of glass" muss das Tempo ja erst einmal zurückgenommen werden. Da macht Liam wirklich den Lennon. Die langsamen Oasis-Titel (inklusive der der Nachlass-Verwalter) haben mich selten umgehauen. "Bold" gefällt mir, schmeichelnde Melodie, gegen Ende nimmt er etwas Fahrt auf und die Gitarre klingt auch durch. Haben wir da etwa ein wirklich gutes Album vor uns?

Oliver: "Chasing Yesterday" ist mir auch direkt ins Ohr gesprungen. Man fühlt sich durchaus 20 Jahre zurückversetzt. Das meine ich positiv.


3. Greedy Soul

Liam: Filth. Utter filth. It’s like I said the other day – you know when you have vindaloo and you start sweating, and you’re thinking should I put this down – but you start carrying on because you’re just into it – and you’re struggling with it. That’s what ‘Greedy Soul’ is, when you start singing it you think ‘I’m gunna have a heart attack here’, but, cmon!

Dirk: Liam Gallagher, der wie Primal Scream klingen möchte, die gern die Rolling Stones wären? „I’ve got the Midas touch“ singst du, aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Ich würde mich jetzt gern etwas von Liam wegsetzen…

Ingo: Gut, dass ich als neutraler Richter zwischen euch sitze. Drei Songs, drei Stile. Liam möchte es bei diesem Album wirklich wissen. Irgendetwas davon muss ja ankommen. Ich verbuche auch diesen Titel auf der Haben-Seite. Gitarren, Drive, leicht entfremdeter Gesang. Oder kann Liam so klingen? Schade, dass er uns nicht versteht, wenn wir deutsch sprechen. Oder gut, dass er dich nicht verstanden hat, Dirk.

Oliver: Wieder ein Stomper! Von diesen Primal Scream-Songs, die du ansprichst Dirk, war ich anfangs auch kein Fan. Mittlerweile mag ich sie, darum auch dieser Song für mich auf der Haben-Seite. Und die Bläser haben es mir schwer angetan.




4. Paper Crown

Liam: Paper Crown is classic. It’s a bit Bowie I think. Good tune. I love it. I’ve left that back – we played it a bit at the first few gigs, but have held it back a bit, but we’re going to start playing it again.

Dirk: Eine melancholische, akustische Ballade, bei der Liam stimmlich alles gibt. Man wird tatsächlich an David Bowie erinnert und am Ende des Refrains erwartet man fast, dass Liam gleich „Major Tom“ singt. Bonehead darf Bass und beim nächsten Lied Piano spielen.

Ingo: Vierter Song, vierter Stil. Beim Gesang hätte ich Liam nicht auf Anhieb erkannt. Der "Major Tom"-Vergleich drängt sich tatsächlich auf. Der Titel klingt bislang am wenigsten nach Oasis. Im direkten Gesangsvergleich soll Noel "Paper crown" erst einmal toppen. Ich glaube Ursula bekommt schon Angst, dass Dirk in Zukunft auch alle Liam-Konzerte bereisen möchte.

Oliver: Es gibt wohl kaum eine britische Band, die nicht irgendwie von Bowie beeinflusst ist. Wenn Liams Album durch ist leg ich mal wieder Suede auf.


5. For What It’s Worth

Liam: Classic, beautiful song…There’s a lot of emotion in it man, I reckon that’s the most Oasis-y kinda song on the album. You know, I’m proud to be in Oasis, I love Oasis, still do – not a day that goes by without thinking of it, you know what I mean? So it’s good to be making music of that calibre.

Dirk: I know what you mean, Liam. Reichst du hier Noel mit den Worten „I'm sorry for the hurt, I’ll be the first to say, ‚I made my own mistakes‘“ oder „Lets leave the past behind with all our sorrows, I’ll build a bridge between us and I'll swallow my pride“ die Friedenspfeife? Ansonsten ist der Song schon recht ähnlich zu „Stop Crying You Heart Out“ , aber ohne im Refrain dessen Größe zu erreichen.

Ingo: Als ich diesen Song vorab hörte, wurde meine Vorfreue auf Liams neues Album gedämpft. Auch durch Wiederholung gewinnt er bei mir nicht. Das klingt schon arg nach einem der lanweiligeren Oasis- oder Noel-Songs. Dirk, magst du dich bitte neben Liam setzen?

Oliver: Papperlapapp. Ich hatte vorab noch gar nichts gehört (mein Interesse und meine Erwartungen waren nach den beiden Beady Eye Alben eher gering) und bin bisher und vor allem nach diesem Song sehr positiv angetan.




6. When I’m In Need

Liam: Beautiful song. That’s me playing acoustic guitar at the beginning…so that’s good. I like it man, it’s a beautiful song.

Dirk: Der zweite „beautiful song“ in Folge - bedeutet wohl: Streicher-Ballade. Auf „Be Here Now“ hätte das Lied ein Gitarren-Solo von Noel, eine packende Coda und vermutlich eine Laufzeit von 9 Minuten gehabt. Guter Ausklang für eine gute erste Hälfte, aber natürlich viel zu kurz.

Ingo: Eine schöne und trotzdem knackige Ballade. Nach den gut vier Minuten ist doch alles gesagt, äh gesungen. Gesanglich beindruckt mich Liam bislang mit den aktuellen Titeln tatsächlich. In dieses Album scheint er wirklich viel Energie gesteckt zu haben. Ich verstehe seine Aussage, dass er keinen Bock mehr auf Musik hat, falls diese Album nicht den gewünschten Erfolg bringt. Ich wünsche es ihm... also den Erfolg.

Oliver: Herrlich wieder mit den Bläsern am Ende. Wer dreht denn mal die Platte um? Volker?


7. You Better Run

Liam: That’s a cocky little thing, full of aggro. Bit of an aggro tune.

Dirk: Kein Grund zum Fortlaufen. Solider, kurzer Rocker mit monoton stampfenden Beats, Bläsern im Refrain und Beatles-Referenz im Text („Helter Skelter“). Könnte auch ein Albumtrack oder eine gelungene B-Seite von NGHFB sein.

Ingo: Entgegen des Titels kein Song zum Davonrennen, sehr kompakt. Gesanglich überzeugend. Mensch, aus Liams Gesang und Noels Kompositionen könnte man eine richtig gute Band machen.

Oliver: Es geht glam-rockend in die zweite Hälfte. Volker könnte das nächste mal wieder ein wenig Platz zum Tanzen freiräumen.


8. I Get By

Liam: Another good tune, it’s hard to explain what they’re really about – as I really don’t know. But it’s a good tune!

Dirk: Ein weiterer kurzer Rocker, der aber eher nach Beady Eye klingt, ebenfalls Bläser im Refrain aufbietet und bei Noel nicht den Weg auf ein Album gefunden hätte, vielleicht auf die B-Seite einer Single.

Ingo: Bislang der langweiligste Titel auf dem Album. Für einen Füller aber ok. "Only love they say will tear us apart"... damit soll wohl an eine andere bekannte britische Band erinnert werden.

Oliver: Ich geh mal gucken, ob Volker noch irgendwo Erdnüsse oder Salzstangen hat...


9. Chinatown

Liam: Great tune!

Dirk: Stimmt, auf jeden Fall im Vergleich zu „I Get By“, einem „good tune“. Erneut eine Beatles-Reminiszenz („'Cause happiness is still a warm gun“), sehr entspannter Song und damit konträr zur ersten Vorab-Single „Wall Of Glass“.

Ingo: Liam, bläst du am Hintergrund auf der Friedenspfeife? Bis auf die nette Melodie hat dieser Song nicht viel zu bieten.

Oliver: Was denn? Bester Song auf der zweiten Seite bisher und ich traue ihm zu, dass er sich im Laufe der Zeit zu einem kleinen Album-Highlight entwickelt.




10. Come Back To Me

Liam: It’s another Oasis-y kinda sounding one. It started off sounding a bit ‘I am the Walrus’ it had a big mellotron on it, so we took that off as it was really Beatles-y – so we just played it with the guitars, and that’s a monster man.

Dirk: Oasis, The Beatles, das klingt doch nach einer tollen Single, Liam. Ach so, der Refrain ist nicht so gut gelungen, ich verstehe. Aber die Strophen sind echt gut. Am Ende klingt der Song durch seinen Piano-Einsatz ziemlich nach The Charlatans.

Ingo: Come back to me, Noel? Überzeugende Rock-Nummer. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich kann mich nicht erinnern, dass mich Liams Gesang in diesem Jahrtausend schon mal derart überzeugt hat. Liam, hast du während der Aufnahmen weniger getrunken?

Oliver: Die zweite Seite hinterlässt bei mir nicht mehr einen ganz so starken Eindruck. Auch dieser Song ist eher ein durchschnittliches Monster. Ich musste aber auch an die Charlatans denken, Dirk.


11. Universal Gleam

Liam: Beautiful tune. Love that song. I wanted to call Beady Eye’s last album ‘Universal Gleam’ but everyone was humming and haw about it – but I think it’s a good title.

Dirk: „Universal Gleam“ stammt aus dem Text von „Flick Of the Finger“ (Beady Eye). Man muss ja nicht immer die Beatles zitieren. Obwohl, der Song klingt schon ziemlich nach John Lennon. Das ist als Kompliment gedacht, Liam! (Den Gospel- und „Tender“-Touch erwähne ich jetzt lieber nicht.) Und als Albumtitel wäre „Universal Gleam“ noch größer als „Who Built the Moon?“.

Ingo: Das hätte wohl eine Hymne werden sollen. Den großen Ambitionen zu Beginn des Songs folgt aber nicht viel und vor allem keine großen Momente. Für einen Füller absolut ok.

Oliver: Hier stimmt für mich wieder alles. Inklusive Gospel- und "Tender"-Touch. Lässiger Song.


12. I’ve All I Need

Liam: Beautiful song – very La’s-y…I think so anyway…there’s a lot of heartfelt stuff in there man…I can tell you an interesting fact. There’s a line in there that says ‘I hibernate and sing/While gathering my wings’. I was over in New York once and I got a call saying ‘Yoko wants to meet you’, and I just called me kid Lennon. So anyway we go to Yoko’s house in Dakota building. Cut a long story short, we go in there and in the kitchen – she invites us in and makes us a cup of tea – and she’s got this banner, massive banner round the kitchen, and I said ‘oh what does that mean?’ and she goes ‘Oh John asked the same question when we went to Japan to meet my parents.’ Anyway it says ‘while I’ve been hibernating, I’ve been gathering my wings’, and it was when he stopped making music. So I thought, write that down. So anyway, years go by, I’ve been trying to get it in to a song, could never get it in, and then it happened on that.

Dirk: Schöne Geschichte, Liam. „Tomorrow Never Knows“ ist doch schon wieder ein Beatles-Zitat! Und „Winds Of Change“… ach, lassen wir das an dieser Stelle lieber. Der Song ist auch schön und „As You Were“ vermutlich etwas besser als die beiden Alben von Beady Eye.

Ingo: Versöhnlicher Abschluss eines guten Albums. Für ein endgültiges Urteil gönne ich "As you were" noch ein paar Durchläufe. Aber dass ich mich auf diese freue ist ein gutes Zeichen. Liam hat vorgelegt, ich bin gespannt auf das nächste Werk seines Bruders.

Oliver: Zum Ende hin wird die zweite Seite ja doch noch gut. Toller Song zum Abschluss. Freue mich auch schon auf die nächsten Durchläufe!



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Shame - Cutthroat

Fünf Dinge über Steilwände, die du noch nicht wusstest - Nummer 4 wird dich aus den Socken hauen! 1. Die Steilwand, auch bekannt als Motor-Drome, Wall of Death oder Todeswand, ist eine Jahrmarktsattraktion, die ihren Ursprung in den USA hat. Die erste Motor-Drome, wie sie in den USA genannt wurde, entstand 1911 auf Coney Island. Dort wurde die Idee, die von Motorrad-Rennbahnen stammte, perfektioniert und als Jahrmarktsattraktion etabliert. In Deutschland ist sie seit Ende der 1920er Jahre bekannt. 2. Viele Steilwandfahrer schwören auf die Indian Scout, insbesondere Modelle aus den 1920er und 1930er Jahren. Diese Motorräder sind bekannt für ihren stabilen Rahmen und ihre gute Kraftentfaltung. Die Maschinen sind meist sehr leicht und haben keine Vorderradbremse, der Gasgriff lässt sich in einer Position fixieren. Manchmal werden auch speziell angepasste Autos oder Go-Karts für Shows eingesetzt. 3. Die Wände der Zylinder-Wandung sind traditionell aus Holz gefertigt, und das aus gutem Grun...
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Flyte - Between You And Me

„I’m so down. Down. Down.“, singen Will Taylor und Nicolas Hill und zeigen, dass das neue Album von Flyte nicht gerade ein Stimmungsaufheller ist.    Der getragene, melancholische Folk des Openers „Hurt People“ lässt an die ruhigen Stücke auf Radioheads „OK Computer“ (etwa „No Surprises“ oder „Let Down“) oder an „The Man Who“ von Travis denken. Das anschließende „Alabaster“ geht in eine ähnliche Richtung, hat (zunächst im Hintergrund agierende) verzerrte, leicht dissonante Gitarren im Angebot und präsentiert mit Aimee Mann eine bekannte Gastsängerin. Ein Stilmittel, dass Flyte auch schon auf ihrem vor zwei Jahren erschienenen dritten Album mit Laura Marling („Tough Love“) nutzten.   Es folgen die Single „Emily And Me“, auf der Flyte eher an den soften Folkrock der Turin Brakes denken lassen, und das bereits eingangs erwähnte „I’m So Down“, das von einem deprimierten Ryan Adams stammen könnte. Ein weiteres Highlight beschließt die erste Plattenhälfte (black Vinyl oder clea...
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Slow Crush - Thirst

Am heutigen Dreampop-/Shoegaze-Donnerstag geht es etwas krachiger und brachialer zu. Den Grund dazu liefern Slow Crush, ein 2017 in Leuven gegründetes Quartett. Zurzeit zählen wohl die beiden Gründungsmitgliedern Isa Holliday (Gesang, Bass) und Jelle H. Ronsmans (Gitarre, Keyboards) sowie Frederik Meeuwis (Schlagzeug) zum Lineup. Mit ihrem zweiten Album, dem drei Jahre nach „Aurora“ (2018) erschienenen „ Hush “, standen die Belgier bereits hier vor Gericht und blieben knapp unter der 7-Punkte Marke. „ Thirst “ erscheint nun - und da ist der Name Programm - bei Pure Noise Records. Der besondere Reiz von Slow Crush entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen dem zarten und verträumten Gesang von Isa Holliday und  dem grungigen Shoegaze-Lärm, den sie und ihre Mitstreiter diesem entgegen schleudern. Dass sie es auch etwas sphärischer und veträumter können, beweisen Slow Crush am Ende des Album mit „Ógilt“ und „Hlýtt“. Aber Achtung, der letzte Song beinhaltet auch eine Screamgaze-Attacke. F...
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Tom Odell - A Wonderful Life

Bei Thomas Peter Odell lohnt sich immer ein Blick in die deutschen Singles Charts, denn „Another Love“, seine 2012 veröffentlichte Debütsingle tummelt sich seit mittlerweile 288 Wochen in diesen. Mit einer solchen Verweildauer kann bei Weitem kein anderes Lied aus den Top 100 mithalten. Und wir reden hier nicht von den hinteren Plätzen: Kurz nach der Veröffentlichung kratzte „Another Love“ an den deutschen Top 10 (#11), die dann 2022 (#9) erreicht werden konnten. Aktuell steht der Song wieder auf Platz 19. Selbst in England wird der Song nicht so geliebt: Platz 10 als Höchstposition, schlappe 130 Wochen in den Top 100 und im Jahr 2025 noch gar nicht in diesen vertreten. Bei seinem neuen, insgesamt siebten Album bleibt abzuwarten, ob es hierzulande solche Höhen erreichen kann. Zwar schaffte es der Vorgänger „Black Friday“ bis auf Platz 32 in Deutschland, jedoch waren die beiden Alben zuvor - zumindest bei uns - nicht gefragt und verfehlten die Charts. Anders als bei „Another Love“ war d...
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Saint Etienne - International

Was haben The Smiths, Kent und Saint Etienne gemeinsam? Richtig, sie stehen bei last.fm unter den Top 30 meinen am häufigsten gehörten Bands/Künstlern, ohne dass ich sie bisher live sehen konnte. Bei Morrissey & Marr ist wohl ausgeschlossen, dass dies noch passieren kann (es sei denn, jemand erfindet eine Zeitmaschine), bei Kent besteht die Hoffnung, dass sie in ein paar Jahren noch einmal auftreten (also zumindest in Schweden) und bei Saint Etienne müsste es jetzt auch ganz schnell mit einem Konzerterlebnis gehen.  Denn Sarah Cracknell, Bob Stanley und Pete Wiggs haben bekannt gegeben, dass „International“ ihr zwölftes und letztes Album sein wird. Gut, dass sie sich nicht mit dem einschläfernden Ambient-Album „The Night“ (2024) verabschieden, noch besser wäre es aber, wenn sie den Albumtitel wörtlich nehmen würden und international noch ein paar Konzerte spielen würden! Zum Abschied haben sich Saint Etienne einige prominente Mitstreiter ins Studio eingeladen: Vince Clarke („...
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The Hidden Cameras - Bronto

Joel Gibb macht es uns wirklich nicht leicht. Das letzte Album von The Hidden Cameras war ein Ausflug in Country-Gefilde und wurde hier mit „Yi-ha!“-Kommentaren sowie 6,167 Punkten abgestraft.   Nur gut, dass seitdem 9 Jahre vergangen sind, wir „ Home On Native Land “ vergessen konnten und sich Gibb auf seine Ursprünge in der „Gay Church Folk Music“ besann und wieder Owen Pallett für die Streicherparts gewann. Bevor jetzt alle begeistert im Internet nach tollen, limitierten Schallplatten-Auflagen von „Bronto“ suchen (vergeblich, es gibt lediglich black Vinyl), muss ich folgendes gestehen: Leider entsprechen nur drei der vier zuletzt getätigten Aussagen der Wahrheit, denn Gibb hat sich wohl in den letzten Jahren viel in den Clubs seiner Berliner Wahlheimat herum getrieben, an seine Synthpop-Helden der 80er Jahre erinnert (und die Pet Shop Boys und Vince Clarke für Remixe gewinnen können) sowie in München in stilechtes Disco- und Dance-Album aufgenommen.  Zu gut informierten Bea...
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The Beths - Straight Line Was A Lie

Da sind wir auch schon beim zweiten Teil des Beth-Doppelschlags: The Beths sind ein Indiepop-Quartett aus Neuseeland, das 2014 gegründet wurde und seit nunmehr sieben Jahren in folgender Besetzung musiziert: Elizabeth Stokes (Gesang, Gitarre), Jonathan Pearce (Gitarre), Benjamin Sinclair (Bass) und Tristan Deck (Schlagzeug). Im Verlauf von drei Alben konnten sich The Beths in den Hitlisten ihrer Heimat immer weiter nach oben arbeiten: Das Debütalbum „Future Me Hates Me“ (2018) kam auf Platz 19, danach erklomm „Jump Rope Gazers“ 2020 den 2. Platz und „Expert In A Dying Field“ (2022) erreichte schließlich die Spitze der Charts. Bei Platten vor Gericht ging es nicht stetig aufwärts, sondern auf und ab:  „ Future Me Hates Me “ (7,500 Punkte, #28) „ Jump Rope Gazers “ (7,000 Punkte, #113) „ Expert In A Dying Field “ (7,250 Punkte, #87) „Straight Line Was A Lie“ bietet unterhaltsamen, mitreißenden, eingängigen Powerpop mit schönem mehrstimmigen Gesang. Und damit ist nicht nur der das Al...
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Human Tetris - Common Feeling

Da die letzten beiden Alben von Human Tetris, „ Memorabilia “ (2018) und „ Two Rooms “ (2023), ebenfalls nur 7 Songs hatten und weniger als eine halbe Stunde liefen, ist auch die Frage beantwortet, ob es sich bei „ Common Feeling “ (7 Lieder in rekordverdächtigen 33 Minuten) um ein Album oder eine EP handelt. Nur bei ihrem Debüt „ Happy Way In The Maze Of Rebirth “ (2012) war die Band mit 10 Songs übrigens spendabler - die Plattenrichter zückten übrigens für jede Platte mehr als 7 Punkte, so dass bisher die Plätze 38, 78 und 80 heraus sprangen.    Die 2008 in Moskau gegründete Band besteht in ihrer aktuellen Besetzung aus Arvid Kriger (Gesang, Gitarre), Tonia Minaeva (Bass, Keyboards) und Ramil Mubinov (Schlagzeug). Human Tetris enttäuschen auch auf ihrem vierten Album nicht und liefert wie gewohnt eine Mischung aus melancholischem Post-Punk und elektronischem New Wave ab, die Freunden von Joy Division, The Cure und Motorama gefallen dürften. Gelegentlich nehmen sich sie inner...
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Jehnny Beth - You Heartbreaker, You

Heute und morgen schnell ein Beth-Doppelschlag: Zunächst die Französin Jehnny Beth, die eigentlich Camille Berthomier heißt. Mit ihrem Partner Johnny Hostile gründete sie das Duo John & Jen, bekannter ist sie als Sängerin der Band Savages und vor fünf Jahren erschien mit „ To Love Is To Live “ ihr erstes Soloalbum, das bei Platten vor Gericht 7,833 Punkte erzielen und damit am Ende des Jahres auf Platz 16 landen konnte. Außerdem war sie in Radio und TV als Moderatorin aktiv, brachte zusammen mit Johnny Hostile ein Buch heraus, gründete ihr eigenes Label und spielte in Filmen („Anatomie eines Falls“) und Serien (aktuell ist sie in „Hostage“ auf Netflix zu sehen) mit.   „You Heartbreaker, You“ ist ihr zweites Soloalbum, das aber komplett in Zusammenarbeit mit Johnny Hostile entstand: Das Duo komponierte und produzierte gemeinsam, Jehnny sang, Johnny spielte Bass, Schlagzeug, Gitarre und Synthesizer. Heraus kamen 9 Songs, die sie in unter 28 Minuten quer durch Post-Punk, Elektror...
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Dressed Like Boys - Dressed Like Boys

Es war selbstverständlich, dass eine Band namens DIRK. hier mit ihrer Platte vor Gericht gestellt wurde: „ Idiot Paradise “ war vor zwei Jahren das insgesamt dritte Album des belgischen Quartetts und konnte mit 7,000 Punkten Platz 130 erreichen. Deren Sänger Jelle Denturck legt nun unter dem Namen Dressed Like Boys sein Solodebüt vor und ich behaupte, dass es am Ende mehr Punkte erzielt und eine bessere Platzierung eingefahren haben wird. Der Singer/Songwriter aus Gent setzt solo auf balladesken, nostalgischen Pianopop, der an die 70er Jahre erinnert. So klingt „Healing“ nach John Lennon und „Pinnacles“ nach Billy Joel. Bei jüngeren Künstlern würden sich für „Pride“ oder „Jaouad“ als Referenzen Chris Garneau, Tom Odell, Perfume Genius oder Sufjan Stevens andienen. Der Hit des Albums ist vermutlich der mit Streichern verzierte Kammerpop von „Lies“. Als schwuler Mann reflektiert Jelle in seinen Werken häufig Themen wie Sexualität, Identität und die anhaltenden Kämpfe der Queer-Community...
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