Platten vor Gericht
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Februar

07.02.
Green Day - Father Of All Motherfuckers
La Roux - Supervision
Nada Surf - Never Not Together
Ásgeir - Bury The Moon
Isobel Campbell - There Is No Other...
Mighty Oaks - All Things Go
Stone Temple Pilots - Perdida

14.02.
Tennis - Swimmer
Tame Impala - The Slow Rush

21.02.
Grimes - Miss_Anthrop0cene
Agnes Obel - Myopia
Greg Dulli - Random Desire
Douglas Dare - Milkteeth
Best Coast - Always Tomorrow
Klangstof - The Noise You Make Is Silent

28.02.
Caribou - Suddenly
Mia. - Limbo
Die Sterne - Die Sterne


März

06.03.
CocoRosie - Put The Shine On
Cornershop - England Is A Garden
Moby - All Visible Objects
Deacon Blue - City Of Love

13.03.
Circa Waves - Sad (digital)
Circa Waves - Happy Sad
Grouplove - Healer
Peter Bjorn And John - Endless Dream

20.03.
Baxter Dury - The Night Chancers
Morrissey - I Am Not A Dog On A Chain

27.03.
Basia Bulat - Are You In Love?
Hundreds - The Current
Pearl Jam - Gigaton





Vor knapp 5 Jahren besuchte ich das Konzert von alt-J in der Offenbacher Stadthalle. Damals sah ich im Vorprogramm zwei Bands, deren Bekanntheit sich seitdem sehr unterschiedlich entwickelt hat: Während Wolf Alice mit „My Love Is Cool“ (2015) und „Visions Of A Life“ (2017) zwei Alben veröffentlicht haben, die bis auf Platz 2 der UK-Charts kamen, und für zahlreiche renommierte Preise nominiert waren oder diese sogar gewonnen haben (Mercury Prize), blicken Gengahr auf mittlerweile zwei Alben zurück, die in ihrer englischen Heimat nicht in die Charts einziehen konnten. Aber vielleicht macht es „Sanctuary“ besser als seine beiden Vorgänger „A Dream Outside“ (2015) und „Where Wildness Grows“ (2018).

Auf den 10 Songs, die von Jack Steadman vom Bombay Bicycle Club produziert wurden, öffnen sich Gengahr deutlich dem komplexen, experimentellen Pop und schrauben den Psychedelic-Rock zurück. Während beim Opener „Everything & More“ die Gitarren noch deutlich präsent sind, rücken die Synthesizer im weiteren Verlauf weiter zu Felix Bushes Falsettgesang in den Vordergrund. „Never A Low“ lässt an den Hauptact des angesprochenen Konzertes denken, „Heavenly Maybe“ zieht funky in Richtung Disco und „Icarus“ könnte auch ein aktuelles Ergebnis vom Two Door Cinema Club sein.   

Die limitierte Schallplatte von „Sanctuary“ erscheint nur bei unabhängigen Plattenläden auf blauem Vinyl.




Kräuselnde Synthesizer sorgen für ein hypnotisches Grundgerüst, die Gitarren treten oft zugunsten des Basses in die zweite Reihe und überlassen es dem Viersaiter, die Stücke zu leiten. Die Londoner finden eine gute Balance zwischen Dynamik und Komplexität und haben gleichzeitig keine Scheu vor einer gewissen Poppigkeit. Ein Synthie-Loop verleiht „Atlas Please“ Funk, wird aber noch vom folgenden „Heavenly Maybe“ und seinem Four-to-the-Floor-Beat getoppt, das gar nicht schüchtern Richtung Disco tänzelt. Bei „You’re No Fun“ und seinem treibenden Schlagzeug gehen fast die Pferde mit der Band durch. Passenderweise wird auch Bushes Gesang nicht mehr in Hall ertränkt, sondern klingt selbstbewusst und spielt – ähnlich wie Dave Bayley von Glass Animals – mit Falsett-Höhen. „Moonlight“ ist ein ruhiger, warmer und umarmender Abschluss des dritten Albums der Band.
(Soundmag)




Gengahr in Deutschland:
26.02.20 Köln, Blue Shell
27.02.20 Berlin, Maze
28.02.20 München, Folks! Club
29.02.20 Hamburg, Molotow SkyBar




Wolf Parade wurden 2003 eher überstürzt ins Leben gerufen, als Spencer Krug (Gesang, Keyboards, Synthesizer) einen Auftritt angeboten bekam und innerhalb von drei Wochen eine Band zusammenstellen musste. Dan Boeckner (Gesang, Gitarre) und Arlen Thompson (Schlagzeug) komplettierten das Trio der Anfangstage. Aus dem einen Konzerte wurde eine Tournee, eine erste EP ward aufgenommen und mit Hadji Bakara (Synthesizer) das Line-Up erweitert, weitere EPs folgten, bis ein Vertrag bei Sup Pop winkte und das Debütalbum „Apologies To The Queen Mary“ (2005) veröffentlicht. Dante DeCaro (Bass) stieß 2005 zu Wolf Parade, die Hadji Bakara noch vor den Aufnahmen von „At Mount Zoomer“ (2008) wieder verließ. Das Album und sein Nachfolger „Expo 86“ (2010) brachten den Durchbruch für das Quartett und konnten sich in den Top 50 der USA und in den Top 25 ihrer kanadischen Heimat platzieren. 2011 ließen sie dir Band für 5 Jahre ruhen, um sich 2016 wieder zusammen zu finden und im folgenden Jahr mit „Cry Cry Cry“ zurückzukehren. Ähnlich wie das Debüt wurde das Comeback-Album von den Kritikern hoch gelobt (83 bzw. 82/100 bei Metacritic), konnte in den Charts aber nicht reüssieren.  

Mittlerweile sind Wolf Parade, da Dante DeCaro seinen Ausstieg bekannt gegeben hat, wieder auf die Größe der Anfangszeit geschrumpft und haben erstmals als Trio ein Album aufgenommen: „Thin Mind“ wurde gemeinsam mit John Goodmanson (Death Cab For Cutie, Sleater-Kinney, Bikini Kill, Los Campesinos!) aufgenommen und - als weitere Premiere -  entstanden alle Songs an einem Ort, nämlich dem Risqué Disque Studio, einem alten Steinhaus auf Vancouver Island. Die Veränderungen sind auch klanglicher Natur, denn entweder stand im Studio neben neuerer Elektronik auch viel Equipment aus den 80er oder die Band schleppte selbst alte Synthesizer an, um ihren Indierock zu erweitern und das fehlende Bandmitglied zu ersetzen. Dass der musikexpress unten klangliche Parallelen zu Arcade Fire und Future Islands zieht, ist nicht von der Hand zu weisen. In anderen Plattenkritiken greift man für Referenzen auch direkt in die (Un-)Tiefen der 80er Jahre und nennt etwa David Bowie, The Cars oder Rick Springfield!

„Thin Mind“ steht seit einigen Tagen als CD, Kassette oder LP in den Plattenläden. Schallplattenfreunde können zwischen schwarzem, durchsichtigem und buntem Vinyl (in der so genannten Loser Edition) wählen.




„Julia Take Your Man Home“ wird den Fans mehr gefallen, das Stück schwebt, wie auch Arcade-Fire-Songs einmal geschwebt haben, auch Future Islands mit ihrer Indie-Rock-Interpretation von 80er-Pop sind nicht weit entfernt.
Im Herzen des Albums versuchen sich Wolf Parade an Annäherungen an die Rock-Ballade, „As Kind As You Can“ würde auch in den Katalog der Killers passen, wäre da nicht die bei Wolf Parade übliche Paranoia.
(musikexpress)




Thin Mind hinterlässt ein allgegenwärtiges Gefühl einer Zukunftsangst, einer Zukunft, die eigentlich schon da ist, wenn man den Texten von Spencer Krug folgt. Eine gewisse Resignation ob diesem Zustand ist auch erkennbar, wenn Wolf Parade davon singen, dass sie in der digitalen Welt die Fähigkeit verlieren, Dinge wertzuschätzen und anzuerkennen. Passend dazu kehrt die Band klanglich zu ihren Wurzeln zurück, noch dazu in der originalen Trio Besetzung. Die zehn Songs des neuen Albums sind musikalisch sehr organisch, es passt alles zusammen und ist trotz der schweren Texte lebendig und nach vorne preschend gestaltet. Eine solide Indie-Rock Platte, die Fans der Band über den Weggang von DeCaro hinwegtrösten dürfte.
(Radio Q)




Wolf Parade in Deutschland:
03.03.20 Hamburg, Knust
04.03.20 Berlin, Gretchen
06.03.20 Köln, Club Volta




Was haben „Stop Making Sense“, „The Joshua Tree“ und „Screamadelica“ gemeinsam? In unser Sammelalbum haben es die beiden Alben von U2 und Primal Scream geschafft (die Talking Heads sind mit „Fear Of Music“ vertreten) und das gleiche gilt auch für meinen Plattenschrank (hier sind die Talking Heads nur Dank „Little Creatures“ präsent). 

Offensichtlich haben Tom Ogden und seine vier Kollegen diese Alben einen Sommer lang rauf und runter gehört und sich davon inspirieren lassen. Zumindest nach eigener Aussage, denn heraushören lässt sich das nicht, auch wenn die Idee, zaghaft Gospel-Chöre im Hintergrund zu verwenden, ja irgendwo her stammen muss. 

Ansonsten dreht sich das dritte Album von Blossoms rund ums Thema Liebe und für mögliche Rotationen auf ihrem Plattenteller hätte ich eher „Rumours“ (Fleetwood Mac), „The Lexicon Of Love“ (ABC), „Bilingual“ (Pet Shop Boys) oder „It’s Never Been Like That“ (Phoenix), um jeweils ein Album aus den letzten Jahrzehnten zu nennen, ins Spiel gebracht. 

Auch wenn man beispielsweise über den cheesy Synth-Pop der ersten Single „Your Girlfriend“ lamentieren kann, so muss man konstatieren, dass Blossoms zumindest weiterhin eingängige Pop-Songs komponieren und gute Videos drehen können:




Da ist zuerst der Eröffnungstrack, „If You Think This Is Real Life“, ein Song wie eine blinkende Leuchtreklame. Da ist die launige Liebeserklärung „The Keeper“ und der gitarrengetriebende Gute-Laune-Song „Romance Eh“.
Da ist das bereits zitierte „Your Girlfriend“, eine bittersüße Eifersuchtsgeschichte mit Ohrwurmpotential. Rührselig ist das an keiner Stelle.
Dieses Album ist Indie-Pop zum Verlieben, Herzschmerz zum Mitsingen, und eine wahre Fundgrube für den Soundtrack der nächsten Indie-Liebeskomödie.
(musikblog)




Der Achtzigerjahre-Pop-Touch vieler Stücke ist indes nicht nur en vogue und gewollt, er stand bereits in der Visitenkarte des Vörgängers "Cool like you". Und das klingt dann mitunter wie im The-Kooks-vs.-ABBA-Verschnitt "Falling for someone": gar nicht mal schlecht, aber wie "Sunday was a friend of mine" doch auch irgendwo unspektakulär. Tja, und wenn man beim Hören von "Foolish loving spaces" denn einmal so richtig wach wird, dann eher mit Negativ-Effekt. Dann knallen Blossoms einem gerade solch käsig-schlimmen Kram wie "Oh no (I think I'm in love with you)" um die Lauscher, bei dem die billigen Lyrics gegenüber der musikalischen Umrahmung quasi das kleinere Übel darstellen, und The Killers' "Human" im Vergleich ein echt guter Song ist. Wäre da nicht der angenehm spacige und zart düstere Closer "Like gravity", der den Schmalz und die Liebesbotschaften ein wenig von Wolke acht zurück in Richtung harsche Realität führt, es stünde schlimm um Blossoms.
(Plattentests)






10 Fakten zum neuen Album von Wire:

1. „Mind Hive“ ist das 17. Album der Post-Punk-(Mit-)Begründer Wire und wird 42 Jahre und 2 Monate nach ihrem Debütalbum „Pink Flag“ (1977) veröffentlicht.

2. Das Album wurde am 24. Januar auf ihrem eigenen, nach dem Debütalbum benannten Label Pinkflag veröffentlicht und erscheint knapp 3 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum „Silver/Lead“.

3. Die Aufnahmen der 9 Songs (34:52 Minuten) fanden in den Rockfield Studios in Wales, die Produktion in den bandeigenen Swim Studios in London statt. 




4. Acht Songs wurden von Colin Newman (Gesang, Gitarre) komponiert, „Oklahoma“ stammt von Graham Lewis (Bass, Gesang). Bei den Texten stammt der Großteil von Lewis, Newman übernahm diesen Part bei „Cactused“ und „Unrepentant“.

5. Auf „Oklahoma“ ist auch Harald Pettersson an der Drehleier (Hurdy-Gurdy) zu hören. Er war ein schwedischer Ringer, der 1928 an den Olympischen Spielen teilnahm und 1956 im Alter von 53 Jahren verstarb. 

6. Der Song „Cactused“ wurde vorab veröffentlicht und mit einem Video versehen. Dieses zeigt Ausschnitte aus einer Dokumentation über Wire, die Ende des jahres unter dem Titel „People In A Film“ veröffentlicht werden soll.




7. „Mind Hive“ ist als Download, CD und LP erhältlich. Eine limitierte Auflage der LP ist in unabhängigen (britischen) Plattenläden erhältlich: Limited edition indies only vinyl LP in embossed orange text sleeve.

8. Colin Newman übernimmt den Gesang bei sieben Liedern, Graham Lewis ist auf „Oklahoma“ und „Humming“ hauptsächlich zu hören. Robert Grey (Schlagzeug) ist übrigens noch das dritte aktive Gründungsmitglied und ebenfalls seit 1976 in der Band. Ob Matthew Simms (Gitarre) noch als Neuzugang gezählt wird, obwohl er schon seit 2010 zu Wire gehört?

Es gibt ein knapp achtminütiges Drone-Pop-Stück namens „Hung“, einen Song mit Progrock-Ansatz („Be Like Them“) und sphärische Ausdeutungen von Elektro-Pop („Humming“, „Unrepentant“). Und der Song, der am meisten an die frühen Wire-Jahre erinnert, ist plötzlich wieder der modernste Song auf dem Album („Cactused“). Das alles ist nicht mehr so weltbewegend wie vor 40 Jahren, aber Welten von dem entfernt, was die durchschnittliche wiedervereinte Seventies-Punkband heute so auf Platte bringt. Ein großer Erfolg, genau genommen.
(musikexpress)

9. Aktuell steht „Mind Hive“ bei 84/100 Punkten bei Metacritic. 

10. Wire werden ihr neues Album auch live in Deutschland vorstellen. Drei Termine sind aktuell geplant:
15.05.20 Köln, Gebäude 9
18.05.20 Berlin SO36
19.05.20 Hamburg, Markthalle





10. Douglas Dare - Milkteeth (LP) (21.2.20)








9. Ásgeir - Bury The Moon (Limited Edition, Colored Vinyl) (7.2.20)








8. Best Coast  - Always Tomorrow (LP) (21.2.20)







7. Die Sterne - Die Sterne (LP) (28.2.20)








6. Destroyer - Have We Met (Limited Edition, Natural w/ Blue/Yellow Swirl Colored Vinyl) (31.1.20)








5. La Roux - Supervision (180g, White Vinyl) (7.2.20)








4. Pale Saints - The Comforts Of Madness (30th Anniversary, Limited Edition, Clear Vinyl) (17.1.20)







3. Los Campesinos! - Romance Is Boring (LP) (14.2.20)








2. Nada Surf - Never Not Together (Limited Edition, Pink Vinyl) (7.2.20)







1. Isobel Campbell - There Is No Other... (Limited Edition, Green Vinyl) (7.2.20)









Wenn eine Musiksachverständige, die ihren Doktortitel vermutlich durch eine Dissertation zum Thema Shoegaze und Dreampop erworben hat, ein Album mit den Worten „das vielleicht jetzt schon beste Shoegaze-Album des Jahres“ umschreibt, dann sollte dieses hier auch vorgestellt werden.   

Hinter Deserta steckt Matthew Doty, der seit Jahren in unterschiedlichen Bands, wie der instrumentalen Post-Rock-Band Saxon Shore oder Midnight Faces, die eher in Richtung New Wave und Post-Punk tendieren, aktiv ist. Für sein Solo-Debüt „Black Aura My Sun“ taucht er tief in das wogende und hallende Schaffen von Slowdive ein („Save Me“). Dominieren wabernde Synthesizer, wie auf „Be So Blue“, dürften M83 oder Chromatics als Paten herhalten, grollen die Gitarren („Hide“), so wird der leiernde Sound von My Bloody Valentine’s „Loveless“ heraufbeschworen.    

„Black Aura My Sun“ ist als CD und LP (black Vinyl; mint green/seafoam Vinyl) seit dem 17. Januar erhältlich.




‘Black Aura My Sun’ feels quite remarkably like the embodiment of being wrapped up and cocooned in utero. With vocals that are barely decipherable and often masked by the wholly encompassing sound-bath, you often feel as though you are the fluid mist on the album cover.
‘Save Me’ and ‘Paradiso’ set the hazy and atmospheric tone which translates as an unwavering beam of light that shoots out and intensifies until the point of imploding and softening into a wisp. There is a fogginess that smothers the whole EP in a way that you cannot quite grasp, or define. It almost transcends the physical realm. One in which Sigur Rós and Cocteau Twins meet in the ether and float down to earth encased in the exoskeleton of Deserta.
Each song has a moment where it holds time still in the palm of its hands, creating a seamlessness between the transitions, whether it be the blistering guitar riffs in ‘Monica’ or the dissonant and almost out of tune riffs in ‘I’ll Be Gone’. All of this climaxes in the breathtaking ‘Black Aura’ which almost sounds as though it is the moment of inception. A fluttering anticipation is built by a quick succession of layered strings before melting away, back into the warm embrace of that aforementioned cocoon.
(when the horn blows)








Nur einen Plattenrichter konnten die aus Estland stammenden Pia Fraus bei ihrer ersten Gerichtsvorladung vor drei Jahren so gar nicht überzeugen. „Field Ceremony“, das fünfte Album des Quintetts um den kreativen Kopf Rein Fuks, landete 2017 trotz seiner 4,5 Punkte-Wertung mit 7,300 Punkten auf Platz 53 bei Platten vor Gericht. 

„Und diese verhuschten in den Hintergrund gemischten Stimmen kann ich eh nicht leiden,“ maulte damals besagter Plattenrichter und nun muss er sich nun darauf einstellen, dass sich dies auch bei „Empty Parks“ nicht geändert hat. Mit Joosep Volk und Kristel Eplik kehrten frühere Bandmitglieder zurück ins Studio, in dem erstmals John McEntire (Tortoise, The Sea and Cake, Stereolab, Broken Social Scene, Teenage Fanclub) als Produzent Platz nahm. Die 11 neuen Songs kombinieren besagten verhuschten Boy/Girl-Gesang mit sanft-säuselndem Dreampop und dezent aufbrausendem Shoegaze. Im Vergleich zum Vorgänger herrscht eine deutlich positivere und poppigere Grundstimmung und gibt es ein Mehr an Synthesizern und Electronica, so dass die Band auch Fans von Stereolab oder Broadcast als Anhänger gewinnen könnte. Ob der eingangs erwähne Plattenrichter umgestimmt werden kann, bleibt zu bezweifeln.

„Empty Parks“ ist als CD (limitiert auf 500 Exemplare) und LP (300 black Vinyl; 200 orange Vinyl) seit dem 20. Januar erhältlich.







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