Das mit Abstand längste Tennismatch der Welt fand zwischen John Isner und Nicolas Mahut in der ersten Runde von Wimbledon 2010 statt und dauerte 11 Stunden und 5 Minuten. Jetzt haben auch Alaina Moore und Patrick Riley ausgespielt, denn das siebte Album von Tennis wird auch deren letztes sein.
„15 - Love“ heißt es im Tennis nach dem ersten gespielten Punkt und für das Duo aus Denver bedeutet dies, dass nach 15 Jahren des gemeinsamen Musizierens Schluss ist, die Liebe aber weiter besteht, denn Moore und Riley sind glücklich miteinander verheiratet. Für ihre Verabschiedung vom Projekt Tennis nehmen sie sich nicht viel Zeit: „Face Down In The Garden“ läuft gerade einmal eine knappe halbe Stunde, bietet dafür aber den gewohnten und gewünschten Mix aus säuselndem, sphärischem Dreampop und romatischem Retro-Indiepop mit 70ies/80ies-Touch.
Am Ende dürfte es schon „Spiel, Satz, Sieg“ für Tennis heißen, wenn es ihnen gelingen würde, mit ihrem siebten Versuch bei Platten vor Gericht einen Punktedurchschnitt zu erzielen, der eine Sieben vor dem Komma hat, denn dies ist ihnen bei „Cape Dory“ (2011), „Young & Old“ (2012), „Ritual In Repeat“ (2014), „Yours Conditionally“ (2017), „Swimmer“ (2020) und „Pollen“ (2023) tatsächlich noch nicht gelungen.
„Face Down In The Garden“ ist als CD und LP (Sea Glass Colored Vinyl, Cobalt Blue Vinyl, Eggshell Vinyl) erhältlich.
Die neun Songs, mit denen Moore und Riley das Projekt Tennis nun fürs Erste beenden, markieren einen würdevollen Abschluss. „At The Apartment“ und „In Love (Release The Doves)“ eröffnen und schließen das Album mit sphärischen Dreampop-Klangbädern, die zum tiefen Eintauchen einladen. In der geschmackvollen, pianolastigen Power-Ballade „At The Wedding“ zeigen sie, wie gut und eindringlich sie die Songwriting-Schule des Brill Buildings studiert haben.Damit diese schmachtende Wohlfühlmusik nicht zu monochrom wirkt, haben Tennis genug bunte Details eingewoben, wie den melodiös pumpenden Bass-Groove von „Sister“, die Beach-House-Arpeggios in „Always The Same“ oder das überraschend kräftige Gitarren-Solo in „12 Blown Tires“. „I see our fates go on colliding“, singt Moore zum Ende dieses Songs. Wieder so ein von Vertrauen erfülltes Versprechen an ihren Partner – und ein großer Hoffnungsspender für uns, dass ihre gemeinsame musikalische Reise auch über Tennis hinaus noch weitergehen wird.(byte.fm)
3 Comments
6,5 Punkte
AntwortenLöschenVon mir auch 6,5 Punkte
AntwortenLöschenFür einen 'Grand Slam' hat es leider nie gereicht. 6 Punkte
AntwortenLöschen