10 Fakten zum neuen Album von Bon Iver:
1. Digital ist besser, sag(t)en Tocotronic. Ob das stimmt, sei einmal dahin gestellt. Offensichtlich ist digital aber schneller, denn als Download ist das viert Album von Bon Iver seit dem 9. August verfügbar. Eine Veröffentlichung als CD und LP erfolgt erst am 30. August.
2. Die LP erscheint auf schlichtem schwarzem Vinyl, hat aber folgende Spezifikationen zu bieten: 33 1/3 RPM 12" vinyl LP inside a matte finished gatefold jacket with spot gloss inks, wrapped in a clear plastic printed sleeve, and contains a full-color 28 page booklet.
3. Menschen, die noch CDs kaufen bekommen dies geboten: 6-panel matte finished wallet with spot gloss inks, wrapped in a clear plastic printed sleeve, and contains a full-color 28 page booklet + disc with special varnishes.
4. Der Albumtitel „I, I“ wird folgendermaßen ausgesprochen: „I Comma I“. Insgesamt laufen die 13 Songs 39:34 Minuten.
Wieder hört man auf dem Album die oft in Falsett-Höhen schwebende Stimme des Musikers aus Wisconsin, umgeben von Elektro-Experimenten («iMi»), gelegentlich aber auch traditionell begleitet von Klavier («U Man Like») oder Bläsern («Naeem», «Marion»). Damit klingt die Platte wie eine logische Fortsetzung des Vorgängers «22, A Million» - auch hinsichtlich der oft kryptischen Songtitel.
(Stern)
5. Wie bei den drei Vorgängern fungierte Justin Vernon selbst als Produzent, wurde diesmal jedoch von Chris Messina (Bruce Hornsby, S. Carey, Big Red Machine, The Staves, Hand Habits) und Brad Cook (Hiss Golden Messenger, Waxahatchee) unterstützt. Die Aufnahmen fanden erneut in seinem eigenen „April Base“ Studio, einer umgebauten Tierklinik, in Eau Claire, Wisconsin statt. Zudem im weltgrößten Studiokomplex, der Sonic Ranch in El Paso, Texas.
Gewohnt frickelig geht es los, kaum noch Autotune, eine Prise Gospel, tieftraurige Melodien und Songstrukturen, die man eigentlich Songchaos nennen müsste. Eingangs muffelt, kratzt und zwitschert noch etwas zu sehr, mittlerweile weiß man, dass das – ja, ja – nach dem dritten Durchhören nicht mehr auffällt, spätestens beim fünften ein Highlight wird und zwei Tage später sowieso schon die ganze Zeit toll war.
Stichwort Highlight: Hey, Ma. Kleiner Skrillex-Vocal-Chop, In-the-Air-Tonight-Atmosphäre UND ein funky Bass um diese ewig klagende Stimme, in deren Drama man sich sofort verliert. Dieses Mal nicht nur Depression, sondern auch Protest, auch sichtlich genervt sein.
(…) Was ein bisschen fehlt: der Groove. Überall schwebt und trägt und falsettot es, dass sich sich die Balken biegen. So ganz ohne Drums, ohne Funkyness ist das zeitweise ein wenig neblig. Aber nur ein klitzekleines Wenig.
(Pretty in Noise)
6. Sonderzeichen, Symbole und Zahlen sind aus den Liedtiteln seit „22, A Million“ verschwunden. An der ungewöhnlichen Groß- und Kleinschreibung wird teilweise festgehalten („iMi“, RABi“), Songtitel wurde möglichst kurz gehalten (10 Titel bestehen nur aus einem Wort) oder gekürzt (aus dem Arbeitstitel „We Maddie Parry“ wurde „We“).
7. Bon Iver schreiben jedes Album einer bestimmten Jahreszeit zu: „For Emma, Forever Ago“ (Winter), „Bon Iver“ (Frühling), „22. A Million“ (Sommer) und „I, I“ folglich dem Herbst.
8. „Hey, Ma“ und „U (Man Like)“ wurden vorab im Juni als Singles ausgekoppelt und konnten sich auf Rang 17 bzw. 50 der US Rock Charts platzieren.
9. Kommen wir zu den bekanntesten der zahlreichen Gastmusiker: James Blake und Aaron Dessner sind auf „iMi“ zu hören, Moses Sumney und Bruce Hornsby bei „U (Man Like)“ und Bryce Dessner u.a. auf „Faith“.
10. Bei Metacritic schneidet „I, I“ mit 82/100 Punkten sehr gut ab, jedoch nicht so herausragend wie seine Vorgänger: „For Emma, Forever Ago“ (88/100; 2008), „Bon Iver“ (86/100; 2011) und „22. A Million“ (87/100; 2016).
7 Punkte
AntwortenLöschenich glaube, so wird das nichts mehr mit uns... 5,5 Punkte
AntwortenLöschenFelix sagt:
AntwortenLöschenBon Iver - I, I (noch so ein Album mache ich nicht mit…. 5, fast ein Fehlkauf….