Im ersten Song "Way we won't" ertönt nach 10 Sekunden ein langes "Aaaaahhhh". Mit dem verbinde ich zwei Bedeutungen: Die Band Grandaddy freut sich, über zehn Jahre nach "Just like the fambly cat" mit "Last place" ein neues Album am Start zu haben. Für mich entlud sich mit dem "Aaaaahhhh" die Vorfreude auf ein schönes Indierock-Album.
Die Band um Jason Lytle nimmt den Ball dort auf, wo sie ihn bei ihrer Auflösung abgelegt hatte: Indierock mit analogen Synthesizern, College-Feeling, Lytles stellenweise verträumter Gesang (ich dachte einige Male an Mercury Rev) und Lo-Fi-Charme. Letztendlich wurde meine Vorfreude nicht ganz erfüllt. Die zweite Hälfte des Albums ist dafür zu harmlos und verträumt ausgefallen. Aber alte Grandaddy-Fans werden mit "Last place" gut bedient. Die Songs "Brush with the wind" und "Chek injin" konnten mich zumindest halbwegs begeistern.
Eine alternative Einschätzung bietet Sounds & Books:
Eine alternative Einschätzung bietet Sounds & Books:
Nun, Last Place kling ganz ausgezeichnet und sollte alle Fans der ersten vier Platten zufriedenstellen. Der Longplayer entstand sukzessive in den letzten Jahren, als Lytle von Montana nach Portland und dann wieder zurück ins heimatliche Kalifornien zog, um in der Nähe seiner Bandkollegen zu sein. Die typischen Grandaddy-Topoi aus privaten Themen und Realitätsflucht, von Lytle mit akustischen und elektronischen Stilmitteln in Szene gesetzt, beherrschen auch Last Place. Grandaddy finden auf Last Place die perfekte Balance zwischen dem cleveren Pop der Flaming Lips und dem Glamour-Pop des Electric Light Orchestras, gepaart mit lässiger Lo-Fi-Indie-Pop-Attitüde.
"Evermore":
"Way we won't":
"A lost machine":
Grandaddy zurück in wirklich guter Form. 7,5 Punkte
AntwortenLöschen6 Punkte
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