Gemischtes Doppel (VI) Jarvis Cocker , der ehemalige Frontman von Pulp kommt mit seinem zweiten Soloalbum um die Ecke galoppiert und setzt ...

Jarvis Cocker - Further Complications




Gemischtes Doppel (VI)




Jarvis Cocker, der ehemalige Frontman von Pulp kommt mit seinem zweiten Soloalbum um die Ecke galoppiert und setzt dabei, statt auf Hochglanz-Pop, ganz auf rohen, trocken produzierten (Steve Albini) Gitarren- und Garagen-Rock - und damit aufs falsche Pferd.
Potenzielle Singles: Fehlanzeige. Positive Überraschungen: mit viel Wohlwollen der an David Bowie in Glam-Rock-Zeiten erinnernde Titelsong, „Leftovers“, bei dem Jarvis wieder mal mehr erzählt, als singt und das noch am ehesten an Pulp erinnert, und der abschließende Discosong „You’re In My Eyes“.
Ausfälle: so ziemlich der Rest. Das gitarrenschrammelnde „Angela“ mit dauernervigem „Angela“-Refrain, das scheppernde Halbinstrumental „Pilchard“, das bluesrockige „Caucasian Blues“, „Homewrecker!“ mit fürchterlichem Saxofon-Solo usw.
Wie toll waren da hingegen doch selbst die B-Seiten der Singles des ersten Soloalbums, die ich jetzt schnell hören muss, um "Further Complications" verdrängen zu können.


Jarvis Cockers Orientierung an den Seventies und am Bluesrock, ist sicher in der Mitarbeit von Steve Albini zu verorten. Dieser arbeitete für Größen wie Nirvana oder die Pixies, seine ersten Produktionen waren jedoch amerikanische Rock- und Bluesbands vor über 30 Jahren. Man hört Jarvis Cocker vielfältig, er scheint sich als Sänger auszutoben und verarbeitet in seinen Texten maßgeblich Frauengeschichten. Es bleibt abzuwarten, was Cocker nach dieser musikalischen Selbsttherapie bieten wird.

„Further Complications“ ist für Britpop-Liebhaber und Pulp-Fans keine Option, für Freunde des Bluesrocks schon eher.
(motor.de)


Pro und Kontra bei intro, ein deutliches Pro bei plattentests.de.




„Angela“ Video

9 Kommentare:

  1. Klasse Video von Angela (gutes Lied!) vor der Galerie Chappe in Paris Montmartre. Da sind einige Freunde und Bekannte von mir drauf. Ich selbst kam ein paar Sekunden später um die Ecke gebogen. Wer sich für Bilder mit Jarvis und Fans interessiert, die kurz danach entstanden sind:

    http://www.flickr.com/photos/oliverpeel/sets/72157618015165344/

    Hochglanzpop soll besser als Blues Rock sein? Hmm, sehe ich wohl anders...

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  2. Die Pulp-Hochphase war ja auch schließlich in deinen Musik-abstinenten Zeiten...

    Ich liebe den Buchstaben-Clip!

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  3. Stimmt schon, Dirk, aber ich habe mir nachträglich alle wichtigen Pulp CDs in Deluxe Editionen zugelegt.Oft gehört habe ich sie allerdings nicht (was bei mir aber nichts heißt, weil bei mir viele kaum gehörte CDs rumstehen).

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  4. Himmel gab es eine größere Enttäuschung dieses Jahr? In deiner Skala von Dead-Weather-trockenem-Blues-Rock, wo steht da JArvis, Dirk?

    4

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  5. Im Vergleich zu Dead Weather spielt Jarvis bestenfalls in der 3. Blues-Rock-Liga. Ausnahmsweise Abstieg dringend erwünscht!!!

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  6. Nur weil ich Jarvis mag: 2 Punkte für jeden guten Moment auf diesem enttäuschenden Album.

    6 Punkte

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  7. Von mir gibt es keinen Jarvis-Bonus aber trotzdem 6,5 Punkte.

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