Hatchie - Liquorice


Da hat jemand aber gut Lachen! Vermutlich wurden von Hatchie Alben von The Cocteau Twins, The Sundays und Lush aufgelegt und zu den Klängen der späten 80er / frühen 90er Jahre ausgiebig geküsst.
Zum Knutschen finden vermutlich auch Freunde dieser Bands den verschnörkelten Dreampop und sanften Shoegaze von Hatchies drittem Album „Liquorice“.  

Dieses komponierte die Australierin Harriette Pilbeam erneut mit ihrem Partner, dem Musiker Joe Agius (The Creases). Die Arbeiten begannen in ihrem Elternhaus in Brisbane  im Verlauf der COVID 19-Pandemie, führten über die ersten Demoaufnahmen und weiteres Komponieren in Melbourne bis zu den abschließenden Aufnahmen iim September 2024 in Los Angeles. Als Produzent fungierte, neben Joe Aguis, Melina Duterte (Jay Som), am Schlagzeug saß Stella Mozgawa von Warpaint.

Das vorherige Album von Hatchie, „Giving The World Away“ (2022) kam bei Platten vor Gericht lediglich auf 6,667 Punkte und bei Metacritic auf 73/100 Punkten. „Liquorice“ steht nun bei einem Metascore von 81/100 Punkten - ob auch die Urteile der Plattenrichter höher ausfallen werden?
Liquorice“ ist über Secretly Canadian als CD und LP (Black Vinyl, Lipstick Red Vinyl, Anchor Blue Vinyl) erschienen.


Hatchie selbst traut sich in den neuen Tracks „Carousel“, „Wonder“ oder „Sage“ klangmäßig ganz in die Nähe von Britpop-Heldinnen wie Lush, packt die schönsten Melodien in atmosphärische Gitarrenwände aus Zuckerwattenfluff und Gitanes-Qualm. Der Opener „Anemonia“ ist eine verträumte Synthie-Klicker-Klacker-Ballade mit unerwartet abruptem Ende, das bittersüße „Only One Laughing“ erinnert an schottische Indie-Bands der späten Achtziger wie The Motorcycle Boy.
Inmitten all dieser Vorbilder findet Pilbeam mehr und mehr zur eigenen Stimme, ihrer Identität. Und die ist gar nicht mehr so zart und sanft (ok, doch hin und wieder), sondern weist biografische Risse und Flecken auf, die ihrem Dream Pop sehr gut bekommen. 


 


 




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