Steve Cradock gilt als einer der besten Gitarristen im Vereinigten Königreich und spielt hauptberuflich sowohl bei Ocean Colour Scene als auch in Paul Wellers Band. Über seine stimmliches Leistungsvermögen war mir zuvor nichts bekannt, aber wenn Gitarristen plötzlich Soloalben veröffentlichen, so kann das ziemlich daneben gehen, man denke nur an „Time Changes Everything“ und „Marshall’s House“ von John Squire (The Stone Roses). Nun verhindert Steve Cradock auf „The Kundalini Target“, dass er stimmlich einbricht, indem er sich erst gar nicht auf dünnes Eis begibt, sich also weder an besonders hohen noch an lang zu haltenden Tönen versucht. Wird die Stimme dann auch noch gedoppelt oder helfen Gastsängerinnen aus, dann darf man das Ganze zumindest goutieren.
(...) More lush, sixties-styled themes follow- with the beautiful and honestly brutal, Running Away and hooky, radio-friendly On And On gleaming. Throughout his interestingly named debut LP (Kundalini is, believed by yogis, to be a powerful unconscious energy) Cradock is consistent with his delivery. Judging by his lyrical content and gruff vocal, Steve (nearing 40) has obviously been living life.
The result is an album brimming with soul and matters concerning the heart. If all the right cogs are turned, The Kundalini Target could just become a classic.
(bbc.co.uk)
Musikalisch wird der Hörer hier nicht überrascht: ruhiger, äußerst entspannter akustischer Folk, der immer auf Beatles oder Kinks zurückblickt und ebenso gut auf den nächsten Alben von Ocean Colour Scene oder Paul Weller zu finden sein könnte. Highlights sind das für seine beiden Kinder geschriebene „The Apple“ mit einem schönen Love-Love-Love-Backround (gesungen von seiner Frau Sally und Paul Weller) und die melancholische Piano-Ballade „Ask The Sound“. Nostalgischer Retro-Sound, bei dem akustische Gitarren und prägnante Melodien dominieren, der mit einer Spielzeit von 30 Minuten leider deutlich zu kurz ausgefallen ist.
The Kundalini Target is not a record to dip into but one that you find yourself submerged in. Though they may be few and far between, moments like the glorious Beach Boy-esque crescendo at the end of The Clothes They Stood Up In mark the album with delicate surprises. As a first solo attempt The Kundalini Target is not so much of a statement by Cradock as a quiet admission.
(themusicmagazine.co.uk)
„Running Away“ Live Video
„Beware Of Falling Rocks“ anhören
Das Album wurde dann über Haldern Pop auch irgendwann in Deutschland veröffentlicht - vermutlich zu spät, denn alle, die es interessiert, werden es bereits (wie ich auch) als Import bezogen haben. Aber vielleicht sehen wir Steve Cradock und OCS dann beim Haldern Festival 2010...
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