Ihr kennt das: Man streift durch ein Museum für moderne Kunst, schiebt zwei Vorhänge auseinander, landet in einem dunklen Räumchen, setzt sich auf eine Bank, betrachtet eine kunstvolle aber unverständliche Video-Installation und taucht in seltsame, experimentelle Soundlandschaften ab, die nicht wirklich zu greifen sind und irgendwie aus Wortfetzen, Geräuschen und Klängen zusammengebastelt wurden. Ihr wisst schon, vielleicht etwas in der Art:
Dann seid ihr bestens vorbereitet auf „Perverts“, das zweite, irgendwo zwischen Ambient, Folk, Slowcore, Gothic und Klangexperiment schwebende Album von Ethel Cain vorbereitet. Die US-Amerikanerin heißt mit bürgerlichem Namen Hayden Silas Anhedönia und blickt auf ein 26-jähriges Leben, das von religiösen Traumata und Geschlechtsinkongruenz geprägt wurde, zurück.
Während die Installation im Museum meistens nur wenige Minuten läuft und dann von vorne beginnt, muss man für „Perverts“ etwas mehr Sitzfleisch mitbringen (und hat zudem gelegentlich den Eindruck in einer Endlosschleife gefangen zu sein): Allein vier Songs durchbrechen die 10-Minuten-Marke und bereits anhand der Songtitel („Perverts“, „Housofpsychoticwomn“, „Pulldrone“ und „Amber Waves“) kann man erahnen, was einen (auch thematisch9 erwartet. Insgesamt dauert das Vergnügen, das aktuell bei Metacritic mit 71/100 Punkten bedacht wird, eineinhalb Stunden. Die Kritiker sind etwas zwiegespalten und nicht ganz so euphorisch wie beim Debüt „Preacher’s Daughter“ (2022, 82/199).
Perverts, Ethel Cain’s foggy, horrifying, southern gothic pantomime, is a cryptic conquest seeking to draw out your deepest fears and desires.
If this was Perverts’ main currency, it would still represent a dramatic shift, but the majority of its running time is taken up by lengthy tracks that sound remarkably like they could have been released on a tiny cassette label in the early 80s, part of the deep underground wave of esoteric post-industrial music effectively spawned in part by Throbbing Gristle.
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