Spätestens jetzt dürfte klar sein, dass To Kill A King nicht Gegner der Monarchie sind sondern eine Affinität fürs Schachspiel haben. Auf dem Cover ihres Debütalbums "Cannibals With Cutlery" (2013) lag die umgestürzte Spielfigur eines Königs auf einem Teller, nun erblickt man auf "To Kill A King" zwei über den nächsten Zug einer Schachpartie grübelnde Männer. Erkennt man, dass das Foto gespiegelt wurde, so ergeben sich viele Interpretationsmöglichkeiten.
Spätestens jetzt dürfte auch klar sein, dass To Kill A King nach Höherem streben. Das Debütalbum erhielt viele gute Kritiken und die Band soll für intensive Konzerte bekannt und dementsprechend umjubelte sein. „These are songs designed to be played on a bigger stage“, lässt Sänger Ralph Pelleymounter nun selbstbewusst vernehmen und croont mit pathetischem Bariton auf den 11 neuen Songs oder wechselt gelegentlich ins Falsett ("The Chancer"). Seine vier aktuellen Mitstreiter (Peter Hakola, Josh Taffel, Grant McNeill und Ben Jackson) unterstützen ihn mit folkigem, druckvollem Indierock ("Grace At A Party", "Compare Scars") zwischen Mumford & Sons und Frightened Rabbit, der nur selten den Fuß vom Gaspedal nimmt ("Musicians Like Gamblers Like Drunks Like Me") oder ihn im Verlauf des Songs doch wieder darauf setzt ("Love Is Not Control").
Etwas krampfhaft wirkende Ausflüge in Gospel ("Good Times (A Rake's Progress)") und Jazz ("Today") oder überflüssige Keyboard-Experimente ("School Yard Rumours") trüben leider den Gesamteindruck des Albums. Für mich war das Debütalbum, das zudem noch rund 17 Minuten mehr Musik anbot und bei Platten vor Gericht mit 7,0 Punkten beurteilt wurde, deutlich stärker.
Mal trägt das Treiben der Akustik-Gitarre durch ein Lied, mal sind die Melodien und Akkordwechsel der verzerrten E-Gitarre im Zentrum und mal zeichnet sich die Allianz aus Schlagzeug und Bass als dominierendes Element heraus. „To Kill A King“ greifen auf Indierock-, Folk- und Singer/Songwriter-Elemente zurück, denen sie erst einmal den Staub abgeblasen haben, um sie von Song zu Song neu zusammenzusetzen. Herausgekommen ist moderne Gitarrenmusik, die sich nicht scheut, sich auch mit Synthesizern oder Blasinstrumenten zu schmücken, wenn es sich ziemt. (...)
Der sehr britische Sound und das sanftweiche Reibeisen in Pelleymounters Stimme sorgten für Vergleiche mit Bands wie Mumford & Sons, doch schaffen es To Kill A King immer mehr, sich einen eigenen Stand im Genre zu erspielen. Mit Textzeilen wie „Everybody is moving like they never heard music before” geben sie der Folkmelancholie eine in Rockgitarrenriffs verpackte Leichtigkeit.
Auch wenn einige klassische Indierock-Platten gut gealtert sind, hat sich das Genre insgesamt relativ schlecht verjüngt. Wenn Gitarrenbands heute ihren Indierocksound auf Synthesizern und anderen modernen Klängen aufbauen, wirkt das leider oft ziemlich prätentiös und hölzern. Den Musikern von To Kill A King gelingt das besser, in ihrem Klanggewebe schließen sich Bewährtes und Modernes nicht ausschließen, wie etwa der Song „Love is not Control“ beweist.
(FAZ)
"Compare Scars" offers a promising start. The opener beings slowly, allowing frontman Ralph Pelleymounter’s excellent vocals to shine, before bursting into life with some splendid rhythmic guitar work, with the line "I know it’s hard when they’re calling your name/But keep your head straight" offering a strong lyrical hook. Yet the album’s first track is an exception to the rule that when To Kill A King are trying to be an out-an-out indie rock band they’re at their weakest. Similar beasts don't fare so well; "The Chancer" suffers from uninventive instrumentation, while latest single "Love Is Not Control" is a weak representation of the band’s sound.
Another problem with To Kill A King comes with the backing vocals, which - in stark contrast to Pelleymounter's winning delivery - are too often rather poor. "Oh My Love", with its ill-advised gospel choir backing, is the biggest culprit, while the back up singers on "Good Times (A Rake’s Progress)" keep the track firmly in Bruce Springsteen-mimicking territory.
The slower acoustic tracks found on the record's latter half are the easiest to fall for, as they really demonstrate Pelleymounter’s exceptional vocal talent. "Musicians Like Gamblers Like Drunks Like Me" is the album’s understated yet immediately evident highlight, a song on which everything from the instrumentation to the pacing work really effectively in conjunction. "World of Joy (A List Of Things To Do)" is another strong moment, bringing an effective injection of pace and for once nailing the backing gang vocals, which have a nice, considered touch. "Today", a sweet, short closer, ends the record on a welcome positive note.
This is a frustrating second record, but it does prove that To Kill A King have the potential to be a far better band. While it ultimately rarely thrills, you get the feeling album three could be a marked improvement.
(The Line Of Best Fit)
To Kill A King auf Tour:
16.03.15 Köln, Luxor
17.03.15 Wiesbaden, Schlachthof
22.03.15 München, Strom
26.03.15 Hamburg, Nochtspeicher
27.03.15 Berlin, Postbahnhof
6 Punkte
AntwortenLöschenTo Kill A King können mich diesmal nur stellenweise (etwa mit "Oh My Love" oder "Musicians Like Gamblers...") überzeugen.
AntwortenLöschen5,5 Punkte
7 Punkte
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