Das Album wird auf 4AD veröffentlicht, der Produzent ist Paul Epworth (Bloc Party, Maximo Park, Primal Scream), der Vorgänger " A Brie...

The Big Pink - Future This























Das Album wird auf 4AD veröffentlicht, der Produzent ist Paul Epworth (Bloc Party, Maximo Park, Primal Scream), der Vorgänger "A Brief History Of Love" landete 2009 auf Platz 11 bei Platten vor Gericht und warf mit "Dominos" oder "Velvet" gleich mehrere tolle Singles ab - und trotz dieser guten Voraussetzungen kann mich das zweite Album von The Big Pink bisher nicht überzeugen.

Robbie Furze und Milo Cordell verbinden erneut elektronische Beats, dezenten Noise, melodiösen Shoegaze, sampeln was das Zeug hält - klingen dabei jedoch viel zu bemüht und zu sehr nach Retorte. Hier werden mal My Bloody Valentine zitiert und dort denkt man eher an U2 in ihrer Experimentierphase. An anderer Stelle wird der Klang von Dave Fridman und The Flaming Lips versucht nachzustellen und zwischendurch wird sich immer wieder an aktuelle Hip Hop Rhythmen angelehnt. Doch der Funke springt einfach nicht über und bis auf die beiden ersten Songs "Stay Gold" und "Hit The Ground (Superman)" rauschen die weiteren Titel an einem vorbei.
"Future This" ist hoffentlich nicht zukunftsweisend für The Big Pink.



Dass die neuen Songs von Big Pink aus Beats und Samples gebaut wurden, bevor man sie mit Gitarren und Gesang und Keyboards bis zum Rand auffüllte, ist Future This kaum anzuhören. Ja, auf herkömmliche Drums wurde bei der Produktion ganz und gar verzichtet. Am Ende haben sich die beiden Briten mit ihren zehn Songs aber weder aus den Texturen noch aus den Strukturen des Indie-Rock Bauart Late Eighties verabschiedet. The Big Pink setzen Elektronik als Zierleisten ein, mehr nicht. Songs wie „Hit The Ground (Superman)“ und „The Palace So Cool“ besitzen etwas unverschämt Hymnisches, sie baden im Glück der vielen Chor stimmen, der sich auftürmenden Gitarrenschleifen; damit überschreiten The Big Pink aber immer nur knapp die Grenze der Coolness, die mehr Distanz, mehr Sophistication, vielleicht mehr Raffinesse verlangen würde. Robbie Furze singt davon, wie es ist, ganz oben angekommen zu sein, mit der Angst im Nacken, wieder ganz nach unten zu fallen. Seine Stimme, die ein paar Sekunden zu lang im Hall verbleibt und die großen Hooks mit hellen Klanglinien überfährt, markiert den Beginn einer Entwicklung: weg von der reinen Lehre des Shoegazing, angezogen von den wilden Geistern des Stadionrock, den sich U2 auf ihre Fahnen geschrieben haben.

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