Die erste Vorladung (VII) Personalien: Bisher war unser Nachbarland Polen nur durch Paula & Karol bei Platten v...

Coals - Tamagotchi



















Die erste Vorladung (VII)

Personalien:
Bisher war unser Nachbarland Polen nur durch Paula & Karol bei Platten vor Gericht vertreten. Dies ändert sich nun durch ein weiteres Duo, welches aus Katarzyna Kowalczyk und Łukasz Rozmysłowski besteht und sich Coals nennt. 

Tathergang:
Coals wählten ihren Bandnamen aufgrund der Kohlebergwerk-Tradition ihrer Heimat Schlesien. Traditionelle polnische Musik darf man von dem Duo, das 2014 gegründet wurde und im gleichen Jahr mit der „Homework“ EP debütierte nicht erwarten. Innerhalb von 3 Jahren machten sie sich auch außerhalb Polens einen Namen, spielten auf zahlreichen Festivals im europäischen Ausland (Deutschland, Lettland, Litauen, Ungarn), wurden von US-amerikanischen Radiostationen eingeladen oder fanden in internationalen Publikationen wie „The Quietus“ oder „Under The Radar“ Erwähnung. 

Plädoyer:
Coals spielen wie kleinen Kinder mit ihren Bauklötzen, nur dass Katarzyna und Łukasz bereits 22 und 23 Jahre alt sind und aus ihren Spielsteinen (namentlich Dreampop, Folk, Elektro-Pop und Trip Hop) keine Häuser, Burgen oder Türme entstehen, sondern bunt zusammengewürfelte Indiepop-Songs. Diese tragen dann sonderliche Titel wie „Rave03’“, „VHS Nightmare“, „90’s Babies“ oder „Lato2002“ und finden sich zu vierzehnt auf dem Debütalbum „Tamagotchi“ wieder.
Ende des Jahres dürften Coals mit einem besseren Notendurchschnitt bedacht werden, als ihre Landsleute Paula & Karol (6,333 Punkte) vor 3 Jahren. 

Zeugen:

Kowalczyk lässt dabei die Lyrics zwischen ihrer klaren, hellen Stimme, die oft an Elena Tonra, Sängerin von Daughter, erinnert und einem rauen, verzerrten Gesang wandern. Während Rozmysłowski dafür sorgt, dass alles von einer dichten elektronischen Wolke umhüllt ist. Bezug zu ihrer Heimat nehmen sie dann vor allem wieder in dem letzten Track Lato2002, der nicht nur auf polnisch geschrieben ist sondern auch rhythmisch an traditionelle Volkslieder erinnert.Ein schwieriges Album, das aber viele interessante Elemente zu bieten hat und es trotz oder gerade wegen seiner 90er-Jahre Bezüge schafft, ebenso „cool“ und zeitgenössisch, wie auch deprimierend zu klingen.(Bedroomdisco)


„Take me to the place where techno resonates“, singt Katarzyna in „Rave03“ mit ihrer wunderbar matten Traumwandlerstimme, die Łukasz mit dicken Hallschichten aus trägen Synthesizern, Industrial-Hämmern und entfernten Gitarren-Schlieren einwickelt. „S.I.T.C“ beginnt mit einem nüchternen Bassakkord, der direkt aus den Prä-Mauerfall-80ern herüberzuwehen scheint. Das letzte Stück haben sie den Großeltern gewidmet: „Lato2002” ist auf Polnisch gesungen und zählt Insignien eines noch gar nicht so lange vergangenen Sommers auf. Auch die Gitarren deuten hier mit ihrer folkloristischen Melodie in die Vergangenheit. Coals tun gar nicht erst so, als ob man in einer alten Steinkohlegegend ohne den Blick zurück über die Gegenwart singen könnte.(musikexpress)


Indizien und Beweismittel:







Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...


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