Die Menschen bei Tapete Records haben offensichtlich ein Herz für unsere alten Helden. Nach den Alben von Lloyd Co...

Robert Forster - Songs To Play
























Die Menschen bei Tapete Records haben offensichtlich ein Herz für unsere alten Helden. Nach den Alben von Lloyd Cole, Martin Carr (The Boo Radleys), The Lilac Times und The Telescopes veröffentlichten sie nun ein neues von Robert Forster.

Der australische Singer/Songwriter hatte 2008 mit "The Evangelist" sein letztes Soloalbum veröffentlicht und dort die letzten 3 Songs präsentiert, die er gemeinsam mit dem 2006 verstorbenen Grant McLennan komponiert hatte. In dieser Zeit arbeitete Forster als Produzent, Musikkritiker, veröffentlichte eine Sammlung seiner Texte, gab gelegentlich Konzerte, verwaltete das musikalische Erbe der Go-Betweens und ließ bewusst viel Zeit bis zu einer neuen Platte verstreichen. „Ursprünglich habe ich mit einem Abstand von fünf Jahren zwischen dem letzten und dem neuen Album gerechnet“, so Robert. „Ich wollte eine ganz bewusste Zäsur setzen, weil mir klar war, dass das, was danach kommt, ein Neuanfang sein würde.“ „Aus fünf Jahren wurden sieben."  

Gemeinsam mit den Multi- Instrumentalisten Scott Bromley und Luke McDonald (The John Steel Singers), Matt Piele (Schlagzeuger seiner Tour-Band) sowie der Geigerin und Sängerin Karin Baumler wurden 10 Songs aufgenommen, die einerseits das Erbe der Go-Betweens weiter führen ("Songwriters On The Run") und ganz eindeutig als Robert Forster-Songs zu identifizieren sind ("A Poet Walks" oder "I Love Myself (And I Always Have)", andererseits die ein oder andere Überraschung parat haben. Exemplarisch seien hier die Bossa Nova-Rhythmen von "Love Is Where It Is" genannt oder seine Lou Reed- und Rolling Stones-Reminiszenzen (zum Beispiel der Opener "Learn To Burn").

Neben den regulären Versionen lässt sich "Songs To Play" im Tapete Shop auch als limitierte CD (in gatefold 4 panel digisleeve) und als, auf 500 Exemplare limitierte, Special LP (postcard signed by Robert Forster, special „Tip-On-Style“ cover with extra matt/gloss finish, 180g LP in printed innersleeves with all lyrics, CD in special coverart cardboard-sleeve, Sticker „I Love Myself (And I Always Have)“) käuflich erwerben. 

Den eingangs genannten Bands muss ich noch Hurricane #1 hinzufügen, denn am 20. November erscheint mit "Find What You Love And Let It Kill You" ein neues Album der Band. Jedoch ist aus dem ursprünglichen Lineup nur Sänger Alex Lowe dabei, also auch nicht Andy Bell, aber der hat mit Ride derzeit ja auch genug zu tun.


Diese Songs hier wollen nach vorn stürmen („Learn To Burn“), sie nehmen den Witz des Musikkritikers Forster („I Love Myself And I Always Have“) mit ins Programm oder spielen sich mit einer wunderbaren Trompetenmelodie in die Nähe der Sehnsuchtsmusik von Calexico („A Poet Walks“). Letzterer Track darf sofort nach Veröffentlichung als Klassiker in Forsters Werk begrüßt werden.
Frühe Go-Betweens, später Sturm und Drang, Lust am Pop: Das ist der vorerst letzte Stand der Dinge. Wir werden sicher bald noch mehr auf diesem Album zu entdecken haben – alles zu seiner Zeit.
(Musikexpress)




Wenn es jemanden gibt, der die Gemächlichkeit für sich gepachtet hat, dann ist es Robert Forster, der mit einer Weste zur Welt gekommen sein muss. Forster macht keine Musik für junge Leute, er macht keinen Rock’n’Roll, er setzt den Groove mit dem Spazierstock. Die ohnehin langsamen Songs anderer Leute auf „I Had A New York Girlfriend“ verlangsamte er noch: „It’s. Nature’s. Way. Of. Telling. You.“
Nach sieben Jahren wären auch Coldplay vergessen, aber Forster weiß, dass ihn nur Menschen mit langem Gedächtnis hören. „Learn To Burn“ ist seine Version der Rolling Stones oder von David Byrne auf dem Land, die Gitarre triggert, eine Geige schmiert. Dann kommt der gemütliche Forster, er spricht-singt: „Please don’t twitter/ Let me imagine you.“ Wenn die Platte jetzt zu Ende wäre, hätte er schon gewonnen. Aber es kommt eine fein ziselierte Kostbarkeit nach der anderen, Stücke, die atmen, die auf Zehenspitzen gehen. Und dann spaziert der Dichter: „And given two choices, two clear choices, I take both.“ Geige, Trompete, „Hu-hu“. Graziös.
(Rolling Stone)




Robert Forster unterwegs:

10.12.15 Köln - Gebäude 9
11.12.15 Berlin - Monarch
12.12.15 Hamburg - Knust
14.12.15 Frankfurt - Zoom
15.12.15 Erlangen - E-Werk
16.12.15 CH-St. Gallen - Palace
17.12.15 Schorndorf - Manufaktur
19.12.15 Regensburg - Deggingerhaus
20.12.15 Wien - Theater Akzent


3 Kommentare:

  1. 7.0

    Als extrem grosser Go-Betweens fan gebe ich auch grosszügige 7.o Punkte, wobei das nicht zwingend grosszügig ist, weil: es ist ein schönes album.

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  2. "Songs To Play" kann man gefahrlos abspielen.

    7 Punkte

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