Wenn man sich den Opener des zweiten und aktuellen Albums der in Montréal ansässigen Band No Joy anhört, vermutet man nicht unbedingt led...

No Joy - Wait To Pleasure



Wenn man sich den Opener des zweiten und aktuellen Albums der in Montréal ansässigen Band No Joy anhört, vermutet man nicht unbedingt lediglich zwei junge Frauen, die für dieses Songmonster verantwortlich sind:

"E" funktioniert als Opener vor allem deshalb so gut, weil man am Anfang noch keine Ahnung hat, was passiert. Das hypnotische Schlagzeug paart sich mit dem kratzigen Bass, White-Gluz' beinahe abwesend klingender Gesang wirkt von Sekunde zu Sekunde einnehmender, bis nach gut zwei Minuten schließlich das Getöse beginnt und unbarmherzig alles durcheinanderwirft. (plattentests.de)



Während man selbst noch völlig geflasht von diesem Einstieg ist, poltern Jasamine White-Gluz und Laura Lloyd durch die nächsten Songs, als hätten Shoegaze und Dreampop in den beiden Mädels ihre ultimativen Genreköniginnen gefunden, postwendend gekrönt und links und rechts neben Kevin Shields gethront.

Warum noch den Epigonen zuhören, wenn My Bloody Valentine selbst nach sagenhaften 22 Jahren endlich wieder ein Album am Start haben? Im Falle von No Joy beantwortet sich diese Frage ziemlich leicht: Ihr zweiter Wurf legt nach dem vielversprechenden Debütalbum nochmal eine ganze Schippe drauf und fällt im direkten Vergleich zum mancherorts etwas zu sehr in den Himmel gelobten „m b v” kaum ab. Facettenreicher und produktionstechnisch feinfühliger als der Erstling mischen sich auf „Wait To Pleasure” genretypische Gitarrenschichten mit kleinen elektronischen Spielereien. (auftouren.de)



Mit ihrem geballten, fast aggressiven Sound heben sie sich vom Stil ihrer (durchaus befreundeten) Kolleginnen Best Coast, Puro Instincto oder auch Vivian und Dum Dum Girls ab. Ihre Musik enthält Shoegazing-Elemente, aber in einer atypisch düsteren, ja bedrohlichen Ausprägung. Hinter den schwelgerischen Soundkaskaden scheint häufig eine melancholische, bitter-süße Popmelancholie auf – gut verpackt in einer kompromisslosen Krachmaschinerie. (arte.tv)

3 Kommentare:

  1. Zu breiig um wirklich Spaß zu machen. Ach so, "Shoegaze"... alles klar. ;-) 6 Punkte

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  2. Nach der etwas brachialen Eröffnung beruhigen sich No Joy wieder und kommen noch auf

    6,5 Punkte

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