Zehn Fakten zum neuen Album von Madsen : 1. Fast genau 3 Jahre nach der Veröffentlichung von "Wo es begin...

Madsen - Kompass
























Zehn Fakten zum neuen Album von Madsen:

1. Fast genau 3 Jahre nach der Veröffentlichung von "Wo es beginnt" stand "Kompass" am 14. August in den Plattenläden. Hinsichtlich der höchsten Chartpositionierung konnte das neue Album aber nicht mit seinem Vorgänger mithalten: Platz 5 statt Rang 2.

2. "Kompass" kann als Download, CD und Vinyl (in der limitierten Version als Doppel-LP mit CD) erworben werden. Wer etwas mehr Geld (ca. 40,- €) in der Tasche hat und sich über eine Bonus-CD, ein Kochbuch, eine Autogrammkarte und eine Kochschürze freut, der kann auch zur limitierten Fan-Box greifen. 

3. Auf besagter Bonus-CD, "The Real Hits - Volume 1", sammeln Madsen Songs, die bei Proben entstehen und nicht direkt zur Band passen. Dieser Lieder (zwischen Schlager, Metal und Hip Hop) werden auch über die Seite The Real Hits unter Pseudonymen veröffentlicht. 


Da Madsen ja auch nicht forever eighteen und grün sind, sondern gestandene Berufsrocker, wirkt das mitunter wie Alarmismus-ploitation, ja, Alarmismus-Porn. Etwas menschlicher kommen dagegen die holprigen Love-Texte oder der latent mackerige Kumpelkult rüber. Die machen zwar auch keinen Spaß, doch die Band wirkt irgendwie mehr bei sich. Die Kulisse von all dem findet sich dabei zugestellt von Gitarrenwänden aus der Kompressorhölle. Warum man als Indie-Punker 2015 so klingen möchte, wie es Accept Anfang der 80er immer versucht haben, wird wohl das Sound-Geheimnis des Zeitgeistes bleiben. Immerhin etwas, denn jedes Geheimnis tut diesem Album der dröhnenden Offensichtlichkeiten gut.
(Musikexpress)


4. Vor ihrem sechsten Studioalbum fasste die Band ihre Karriere auf "10 Jahre Madsen live" zusammen. Dabei lag der Compilation ein tolles Konzept zugrunde: "Unter dem Motto "5 ALBEN - 5 NÄCHTE" präsentierte die Band an jeden Abend ein Album in kompletter Länge. Passend zur Bandkariere wurden die Clubs von Abend zu Abend größer: Molotow (Album: Madsen), Logo (Album: Goodbye Logik), Knust (Album: Frieden im Krieg), Gruenspan (Album: Labyrinth) und Markthalle (Album: Wo es beginnt). Es gab zahlreiche Gastauftritten anderer Künstlern wie König Boris von Fettes Brot, Thees Uhlmann, Porky von Deichkind u.v.m."

5. Als Vorbote erschien bereits am 12. Juni der Song "Sirenen" samt Video:



6. "Kompass" wurde in Berlin gemeinsam mit dem Produzenten Moritz Enders (Casper, Kraftklub, Revolverheld) aufgenommen. Letztendlich schafften es von über 40 Songs 12 auf das Album.

7. Einer der ausgemusterten Songs war vielleicht "Inkognito". Dieser findet sich nun im Soundtrack zum Kinderfilm "Rico, Oskar und das Herzgebreche" wieder:



Schnell fragt man sich: Wie weit darf Bruderliebe eigentlich gehen? Wann befreien Johannes und Sascha ihren Blutsverwandten an vorderster Front endlich von seinem Leid? Irgendwann muss doch auch mal Schluss mit lustig sein. Es ist ja nicht so, dass der gute Sebastian erst seit gestern das Aushängeschild mimt. Der Kerl versucht sich nun schon seit über zehn Jahren als Sänger der Band. Und was ist das Ergebnis? Texte mit dem Tiefgang eines Einweg-Tauchsieders, vorgetragen von einer Stimme, die klingt, wie ... ach, keine Ahnung. Das Getröte ist so dermaßen blutleer und melodiefremd, dass mir nicht mal eine passende Vergleichsohrfeige dazu einfällt.
Schnell macht sich Panik breit. Hektisch skippe ich mich durch die Tracklist. Meine Hoffnung: elf weitere Songs, die – Bitte! Bitte! – eine ähnlich aggressive Richtung einschlagen wie der Opener. Ich will mir nämlich gar nicht vorstellen, wie das "Stimmchen" im Rampenlicht wohl klingen mag, wenn der Background drei Gänge runterschaltet. Doch den Gefallen tut mir die Band natürlich nicht.
Zwischen durchaus gefälligen 'Wir covern ohne zuzugeben dass wir covern'-Momenten à la "Leichter", "Ich Trink Nur Eben Aus", "Fluten" und "Graue Welt" (Ace Frehley, Weezer, Green Day, Queens Of The Stone Age, Beatsteaks, Foo Fighters) geht es erwartungsgemäß auch diverse Male ruhiger zu. So präsentiert sich der Zweisamkeits-Filler "Küss Mich" umgeben von monotonem Piano-Geklimper, während der Titeltrack zwischen Indie-Polka und schlaffem Gitarrenpop hin und her pendelt.
Es geht aber noch schlimmer. Die beiden angezerrten Halbballaden "Unerreichbar" und "Über Die Berge" narkotisieren selbst eingefleischte Fernsehgarten-Dauergucker. Dass mit voluminösen Black-Sabbath-meets-T.Rex-Erinnerungen ("Leuchttürme") noch ein bisschen Boden gut gemacht wird, interessiert zum Finale hin nur noch am Rande. Zu tief sitzt der Stachel des Leids.
(laut)


8. Als Single wurde der Song "Küss mich" ausgewählt. Mit diesem Titel werden Madsen Niedersachsen beim "Bundesvision Song Contest" vertreten. 



9. Anker, Flamme und Friedenstaube - wie schön wäre doch ein Kompass gewesen! Zum schrecklichen Plattencover hatten zwei der Madsen-Brüder etwas zu sagen: „Außerdem war von Anfang an klar, dass auf keinen Fall ein Kompass auf das Cover soll.“ (Sebastian Madsen) (Warum eigentlich, "Sirenen" beginnt auch ganz platt mit Sirenengeheul!?) und "Wir finden vor allem, dass es sehr gut aussieht. Mit der Flamme und der Friedenstaube kann sich jeder ausmalen, was er darin sieht." (Sascha Madsen)

10. Madsen gehen mit "Kompass" auf Tour:

03.09.2015 Berlin | Room Service
27.10.2015 Hannover | Capitol
28.10.2015 Magdeburg | Altes Theater
29.10.2015 Münster | Skaters Palace
31.10.2015 Berlin | Columbiahalle
01.11.2015 Köln | E-Werk
03.11.2015 Frankfurt | Batschkapp
04.11.2015 München | Backstage Werk
05.11.2015 Wien | Arena
07.11.2015 Kaiserslautern | Kammgarn
08.11.2015 Karlsruhe | Substage
10.11.2015 Dresden | Alter Schlachthof
11.11.2015 Hamburg | Grosse Freiheit 36
12.12.2015 Linz | Posthof Großer Saal
13.12.2015 Graz | Orpheum
15.12.2015 Zürich | Dynamo
16.12.2015 Basel | Sommercasino
18.12.2015 Würzburg | Posthalle
19.12.2015 Erfurt | Stadtgarten
20.12.2015 Rostock | Mau Club
05.02.2016 Hamburg | Mehr! Theater am Großmarkt



3 Kommentare:

  1. Natürlich eins der schwächere Alben, vor allem weil mir die Stimme des Sängers dieses Mal zu glattpoliert erscheint. Insgesamt eine zu weich gespülte Produktion, aber die Melodien sitzen weiterhin. Live sowieso immer wieder mitreißend. Dennoch im Alben Ranking von Madsen leider der vorletzte Platz.

    7,5

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  2. Marginal besser als das Album von Vierkanttretlager. 5 Punkte

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