Stalaktiten und Stalagmiten, ich verwechsele sie immer. Stalagnaten, was war denn das? Eigentlich ganz einfach: St...

Great Lake Swimmers - A Forest Of Arms
























Stalaktiten und Stalagmiten, ich verwechsele sie immer. Stalagnaten, was war denn das? Eigentlich ganz einfach: Stalaktiten sind Tropfsteine, die von der Höhlendecke in Richtung Boden wachsen, die umgekehrte Form nennt man Stalagmiten und verbinden sie sich, so spricht man von Stalagnaten. 

Und was hat das nun mit "A Forest Of Arms" zu tun? Auch ganz einfach: Teile des Albums nahmen die  Great Lake Swimmers wegen der ungewöhnlichen Akustik in den Tropfsteinhöhlen und Kavernen von Tyendinaga in Ontario, Kanada, auf, was folgendes Video zeigt:




Die aus Ontario stammenden und nun in Toronto residierenden Great Lake Swimmers wurden vom Singer/Songwriter Tony Dekker gegründet und haben seit 2003 sechs Alben veröffentlicht, die dem Genre Folkrock zugeordnet werden dürfen. Fans von Iron & Wine, R.E.M., Will Oldham, Sufjan Stevens oder der Red House Painters sollten sich also den Bandnamen notieren, falls dies noch nicht längst geschehen ist. Neben Dekker (Gesang, Gitarre) vervollständigen derzeit Erik Arnesen (Gitarre, Banjo), Miranda Mulholland (Geige, Gesang), Bret Higgins (Bass) und Neuzugang Joshua van Tassel (Schlagzeug) das Lineup.

Dass uns nun Country Music News erklären, wie "A Forest Of Arms" geworden ist, soll aber nicht abschrecken: 

Mit dem Opener "Something Like A Storm" gelingt den aus Ontario stammenden Musikern gleich mal ein echtes Aha-Erlebnis. Basierend auf einem synkopierten Tom-Tom-Rhythmus entfacht die Band einen pulsierenden Drive, den es mit World-Music- und schmissigen Tex-Mex-Melodien anreichert. Ein prächtiger, neugierig machender Auftakt. Aber auch ein energiegeladener, fast schon lärmender Start, zumindest für Great Lake Swimmers-Verhältnisse. Das anschließende "Zero In The City" ist schon weitaus eher die Songkost, die man sich von der Formation erwarten darf: ein verträumter, subtiler Folksong, mit Cello und Geigen ausgestattet und von jener Kobold- und Feen-Atmosphäre, die einst Kate Bush zur Pop-Ikone gemacht hat.
Zur Ikone haben es die kanadischen Schwimmer noch nicht gebracht. Bislang haben sie sich noch nicht einmal vom Geheimtipp-Status freischwimmen können. Doch das kann ja alles noch werden. Vielleicht nicht mit Song-Leisetretern wie "Shaking All Over" und noch weniger mit der im extrem langsamen Walzertakt angesiedelten Düster-Ballade "Don’t Leave Me Hanging". Mehrheitsfähiger fallen da schon Tracks wie das sphärische, herrlich im Retro-Rock verankerte "One More Charge At The Red Cape" und die esoterische Klavier-Schönheit "I Was A Wayward Pastel Bay" (was für ein Songtitel!) aus. Natürlich werden wohl auch diese beiden Tracks auf keiner Playlist einer Country-Radiostation landen. Dafür sind sie viel zu filligran und versponnen.
Eine Chance sollte die Band aber bei allen R.E.M.-Fans haben. Denn Tony Dekker klingt heute fast mehr als Michael Stipe – der Frontman der einstigen Supergroup – heute selbst. Man nehme nur das versponnene, lyrische, mit hymnischem Refrain veredelte "A Bird Flew Inside The House". Würde man im Arrangement zu Gunsten von mehr Rock auf etwas märchenhaften Folk verzichten – der Track ginge als klassischer R.E.M.-Song durch. Das gilt auch für "I Must Have Some Else’s Blue" und vielleicht sogar auch für das finale "Expecting You". (...)
Fazit: Folk mit Hirn, Phantasie und Message. Manchmal sehr feenhaft, dabei hätte Sänger Tony Dekker das Zeug zum Popstar.




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