Teethe - Magic Of The Sale
Vom dieswöchigen Dreampop/Shoegaze-Donnerstag mussten Teethe doch noch weichen, denn ein noch nicht fest installierter Slowcore-Samstag passt einfach viel besser zu diesem Quartett.
Zwar streicheln Teethe mit ihrem 14 Song starken „Magic Of The Sale“ sanft am Dreampop oder kratzen kräftig am Shoegaze, größtenteils driften sie aber recht träge dahin und lassen Dank der Pedal Steel Guitar eher an Mojave 3 als an Slowdive denken. Low und Bright Eyes wären zwei weitere Bands, die einem beim Hören des Albums in den Sinn kommen könnten. Meine persönlichen Highlights sind mit „Holy Water“ und „Iron Wine“ die beiden noisigsten, aufbrausendsten Lieder.
„Magic Of The Sale“ wurde wie sein Vorgänger „Teethe“ (2020) über das Label Winspear veröffentlicht, und zwar als Purple Smoke with Green Splatter Vinyl, Blue-Black Merge Vinyl und Purple Dusk Vinyl.
Die Band aus Texas besteht aus Boone Patrello, Grahm Robinson, Madeline Dowd und Jordan Garrett, und hat sich für Cello, Flöte, Klarinette, Piano oder Pedal Steel Guitar einige Gastmusiker ins Studio einluden.
MAGIC OF THE SALE zeigt vielmehr, dass viele ihrer Songs anschlussfähig für Americana und Indie-Rock sind. „Holy Water“ scheppert sogar richtig, hier klingt der Noise-Rock alles andere als kraftlos. „Anywhere“ hingegen weist eine müde und fragile Note auf.Andere Stücke sind wiederum gelöster, manche erinnern an Bright Eyes, zumindest was die Instrumentierung angeht. Während Conor Oberst (auf dessen Label die Band 2023 schon eine Single veröffentlichte) früher lauthals jammerte, gehört zu den Markenzeichen von Teethe eher ein dezidiert leiser und demonstrativ zurückhaltender Gesang: Madeline Dowd und die drei Männer flüstern mehr, als dass sie singen. Ihre neuen Lieder deklinieren Schmerz, widmen sich aber auch dessen Linderung.
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