Wer Momma sagt, muss auch 90er sagen. Das Duo aus Brooklyn hat sich mit dem letzten Album Household Name in die Herzen all derer gespielt, die bei den Breeders, Veruca Salt oder Liz Phair sofort feuchte Augen bekommen. Mit „Welcome to My Blue Sky“ gehen Etta Friedman und Allegra Weingarten den eingeschlagenen Weg konsequent weiter, polieren aber die Produktion ordentlich auf.
Der Schrammel-Faktor ist auf dem vierten Album einer gewissen Grandezza gewichen. Das klingt alles sehr kontrolliert, sehr bewusst und stellenweise verdammt eingängig. Momma haben das Talent, Riffs zu schreiben, die so vertraut klingen, als hätte man sie schon 1994 auf MTV in der Heavy Rotation gesehen, ohne dabei wie eine reine Coverband zu wirken. Die Dual Vocals sitzen perfekt, die Melodien bohren sich tief ins Ohr.
Kritisch könnte man anmerken, dass die Ecken und Kanten, die den Slacker-Charme der Vorgänger ausmachten, hier ein wenig glattgeschliffen wurden. „Welcome to My Blue Sky“ ist eher ein entspannter Sommertag als ein verschwitzter Kellerclub. Aber am Ende gewinnt das Songwriting: Die Platte macht einfach gute Laune, ohne banal zu sein. Ein starkes Stück Indie-Pop-Rock, das zeigt, dass das 90er-Revival noch lange nicht am Ende ist, solange die Songs diese Qualität haben. Hier und da klingt das Album sogar so ein wenig Shoegaze-mäßig verwaschen. Daher würde es mich wundern, wenn dieses Album Dirk und / oder Olli nicht bereits untergekommen ist.
"I want you (fever)":
Im November wurde noch eine Deluxe-Edition veröffentlicht, u. a. mit "Cross your heart":
Eines meiner Lieblingsalben des Jahres werde ich hier nicht vor Gericht stellen, aber Pitchfork stellt die Verbindung zwischen einem Song aus "Welcome to My Blue Sky" und der fü
Netterweise stellt Pitchfork eine Verbindung zwischen einem Song aus "Welcome to My Blue Sky" und den Deftones her, die eines meiner liebsten Alben des Jahres verbrochen hat, welches ich hier nicht vor Gericht stellen werde:
The intoxicating “Last Kiss” is so indebted to the Deftones resurgence that it’s almost impressive: a tale of seduction and abandonment enhanced by massive nu-metal guitars and a hammering rhythm section, complete with an instrumental dropout where Weingarten whispers through crunchy voice distortion. Too much context would snap the song out of its sultry ambiance. Welcome to My Blue Sky isn’t concerned with filling in the whole backstory; Momma prefer to capture a snapshot with all the youthful romanticism of a faded Polaroid.

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