Kaum zu glauben, dass Laura Marling kürzlich erst 25 Jahre alt geworden ist, wenn man bedenkt, dass sie bereits vie...

Laura Marling - Short Movie























Kaum zu glauben, dass Laura Marling kürzlich erst 25 Jahre alt geworden ist, wenn man bedenkt, dass sie bereits vier Soloalben veröffentlicht hat, von denen drei für den Mercury Prize nominiert wurden, nämlich "Alas, I Cannot Swim" (2008), "I Speak Because I can" (2010) und zuletzt "Once I Was An Eagle" (2013). Durch ihre Beziehungen zu Charlie Fink (Noah And The Whale) und Marcus Mumford (Mumford & Sons) sorgte sie für reichlich Gossip und versuchte sich zwischendurch als Schauspielerin im Kurzfilm "Woman Driver".

Hört man sich nun die 13 neuen Titel ihres neuen Albums "Short Movie" an, so darf man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erneut das Häkchen hinter "Mercury Prize Nominierung" setzen, welches nur bei "A Creature I Don't Know" (2011) fehlt.

Marling fügt ihrem introvertierten Brit-Folk ("Walk Alone", "Easy", "Worship") nun noch ungewohnt schnelle und rockige Töne bei ("Don't Let Me Bring You Down", "False Hope"), arbeitet sich an "Sultans Of Swing" von den Dire Staits ab ("Gurdjieff's Daughter"), setzt auf percussive Elemente ("Short Movie") und probiert es erstmals mit einer Art Sprechgesang ("Strange").  

Viele Kritiker sind begeistert von "Short Movie", das Laura Marling erstmals selbst produziert hat, und daher gipfeln die Reviews häufig in solchen Aussagen:

It is, as a result, a commanding and sincerely fascinating listen that stands tall in a catalogue already awash with magic.
(Clash Music)

Short Movie is an introspective journey crafted into a communal experience. It’s the product of a genuine artist losing faith in herself, hitting the reset button, and returning with an intensely personal work that manages to say something about us all.
(Pretty Much Amazing)

This is Marling at her finest, but as she’s proved five times in a row, the best is always yet to come.
(Drowned In Sound)





Weil sie schon einmal dabei war, wollte Marling auch das Songschreiben an sich entzaubern. Wenn Entzauberung so klingt, als würde Chrissie Hynde die Songs von Joni Mitchell singen und Carly Simon die von Rickie Lee Jones, dann sollte Demystifikation die einzige Art sein, wie Lieder geschrieben werden. In „I Feel Your Love“ reicht sie bis in die Lyrik der frühen Mitchell: „Let the river answer so I can be alone“ erinnert an Jonis zugefrorenen Fluss. Wie die Pretenders klingt „Don’t Let Me Bring You Down“, so hart wird die Gitarre angeschlagen, so lasziv ist der Sprechgesang: „Did you think I was fucking around?“ Bei „Easy“ wird Dylans „Positively 4th Street“ (und damit auch „Norwegian Wood“) variiert. „Gurdjieff’s Daughter“ hat den Twang eines Songs der Go-Betweens und zugleich die Süffigkeit von „Bette Davis Eyes“, und Marling wiederholt mit Kiekser im frivolen Sprechgesang: „You can’t see it, it might be behind you/ Who weeps for them? Sometimes I do.“ Gott, macht dieses Lied glücklich.
Laura Marling beherrscht alle Stimmen, die bei introspektivem Songwriting überhaupt denkbar sind; auch der brütende Folk wird in „How Can I“ exzellent vorgeführt. „Howl At The Moon“ singt sie zum skelettierten Gitarrenspiel: „Hold-ing my chest like I’m a wild horse about to run away scared ...“ Natürlich weiß Marling genau, wie gut sie ist. „Short Movie“ ist ein Wunderwerk entfesselten eklektischen Genies – oder, wie sie wahrscheinlich sagt: eine Fingerübung.
(Rolling Stone)




Laura Marling in Deutschland:
15.05.15 Hamburg, Knust
16.05.15 Berlin, Heimathafen


7 Kommentare:

  1. Ich glaube, das mit Laura und mir wird nix mehr 5 Punkte

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  2. Sleater Knney, Courtney Barnett und nun Das Jahr der schlimmen singenden Frauenalben die Dritte.

    4,5

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  3. Laura Marling ist diesmal mit 7 Punkten dabei.

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  4. Oh, da liege ich aber weit neben Volker. Vermutlich habe ich mit 7,5 Punkten wieder etwas nicht verstanden.

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