„The Trials Of Van Occupanther“ (2006) gilt gemeinhin als das beste Album von Midlake, auch wenn dessen Nachfolger „The Courage Of Others“ (2010) die höchsten Chart-Positionen für die Band aus dem texanischen Denton erreichen konnte: Platz 18 im Vereinigten Königreich und Platz 94 in den USA.
Das Problem dabei: Anschließend verließ Sänger und Songwriter Tim Smith die Band.
Danach veröffentlichten Eric Pulido (Gesang, Gitarre), Jesse Chandler (Piano, Orgel, Flöte, Saxophon), McKenzie Smith (Schlagzeug), Mike Luzecky (Bass), Eric Nichelson (Gitarre) und Joey McClellan (Gitarre) zwar noch zwei weitere Alben, aber erst jetzt hat das Sextett, will man den wohlwollenden Kritiken Glauben schenken, mit seinem sechsten Album zu außergewöhnlicher Form zurück gefunden.
„A Bridge To Far“, das auf Lavender Swirl Colored Vinyl, Mint Green Vinyl und Pink Vinyl veröffentlicht wurde, verströmt in knapp 40 Minuten sanften Softrock zu Flöten-, Klarinetten- und Saxophon-Klängen, dröhnenden, temporeichen Psychedelic Rock und in jazzige Experimente abdriftenden Folk und Americana. Die 10 Songs entstanden zusammen mit dem Produzenten und Songwriter Sam Evian (Big Thief, Blonde Redhead, Okkervil River) im The Echo Lab Studio in Denton und mit Madison Cunningham konnte für „Guardians“ eine bekannte Gaststimme als Duettpartnerin gefunden werden.
So ist „A Bridge To Far“ (81/100) bei Metacritic das erste Midlake-Album, das die 80-Punkte-Marke überschreiten konnte.
Vielmehr verschieben Midlake hier ihren Fokus etwas weiter in Richtung jener softrockigen Fleetwood-Mac-Reminiszenzen, die ihnen ja schon immer nah waren. Ein Gefühl von Hoffnung wollen sie mit dieser Platte verströmen, erklärt Pulido, und genau das gelingt ihnen mit diesen zehn butterweich psychedelisierten Songs auch ganz vortrefflich.Vom süß verflöteten Harmoniegesangsschmeichler „Days Gone By“ bis zur fein getupften Entschleunigungsminiatur „The Valley Of Roseless Thorns“ wird man hier durch ein Album getragen, das einen mit umwerfender melodischer Schönheit aus sämtlichem Krisengedöns heraushebt, und dabei mit Songs wie „The Ghouls“ oder „The Calling“ auch mal einen zupackenden Drive entfacht. Streberhaft gut!

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