Die erste Vorladung (XIII-MMXXV)
Personalien:
Catharina Boutari wurde in Graz als Tochter eines ägyptischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren, wuchs in Nordrhein-Westfalen auf, lebt und arbeitet in Hamburg. Sie ist Sängerin, Komponistin, Produzentin, Musikerin und Labelbetreiberin.
Tathergang:
Catherina Boutari spielt seit ihrem 14. Lebensjahr in Bands und veröffentlicht seit 2000 Alben als Uh Baby Uh, Catharina Boutari und Puder, meistens im Bereich des deutschsprachigen Indierocks. Sie ist Absolventin des Popkurses der Musikhochschule Hamburg, hat dort Musiktheaterregie studiert und leitet ihr eigenes Label Pussy Empire Recordings, das nur Musik von Frauen veröffentlicht und alle Produktionen mit mindestens 50% Frauen oder auch diversen Menschen besetzt. 2016 rief sie die Reihe der „Puder Session Tapes“ ins leben, die bewusst mit den Normen der gängigen Produktionsbedingungen bricht.
Und damit wären wir auch schon bei „Aha. Ok. Let’s Surf The Planet.“, das live beim Future Echoes Showcase Festival in Schweden aufgenommen wurden. Dazu lud sie die niederländische Sängerin Eliën sowie zwei portugiesische Musiker ein: den Jazz Kontrabassist Jorge da Rocha sowie den Elektro-Musiker und Beatmaker Tiago Sampaio aka St.James Park. Zudem ist an der Posaune Rainer Sell zu hören.
„Aha. Ok. Let’s Surf The Planet.“ ist als Download sowie LP (Clear With Four Colors Splatter Vinyl) erhältlich:
Die Entstehung wird in dieser Dokumentation von Marie Krahl festgehalten:
Plädoyer:
Aha, eine handvoll Songs, die sich zwischen verträumtem, cineastischem Indiepop und knisternden, pulsierenden Folktronics bewegen, dazu feiner Harmoniegesang. Am tollsten gelungen sind „On My Sofa“ und „Howl!“.
Okay, zwischendurch gibt es sechs instrumentale Soundscapes mit jazzigen Schlenkern und Field Recordings, welche die Live-Atmospäre der besonderen Aufnahmesituation unterstreichen, aber nicht zwingend notwendig gewesen wären.
Zeugen:
„Aha. Ok. Let’s surf the planet“ ist ein bestechend ruhiges Werk. Selbstbewusst spielt es mit Stimme, den Worten und fast beiläufig eingestreuten Schnipseln. Es schwebt dabei locker zwischen dem historischen Folk und dem modernen Design der Electronic. Sowas darf auf vielen Ebenen funktionieren und die Kraft haben auch mit der Stimme und dem Chor zu überzeugen.Die Versatzstücke sind vielgestaltig, die Kompositionen faszinierend ausgereift. Puder hat sich die Zeit gelassen, die Landschaft auszurollen, die Ruhe zu nutzen und Dinge zu gestalten, die sich daraus ergeben. Das Bild, das dabei entsteht, kommt in kräftigen Tönen und Farben, die zu einer Wanderung, wie einer Stadtreise mit Festival-, Kneipenbesuch und dunklen Gassen, passt.Selbst in den Titeln offenbart sich eine gelassene Zurückhaltung, die dem Werk entspricht und geradezu gemacht ist, für offene Fenster, Sonntage im Bett und dem Vogelgezwitscher am Morgen : „On my sofa“, „I don’t wanna wake up“ oder „Dreamer’s disease“.Alles in allem, ein überraschendes, wunderschönes und empfehlenswertes Werk, das euch in den nächsten Monaten begleiten sollte.
Indizien und Beweismittel:
Ortstermine:
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Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...
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