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7. September 2020

Hurts - Faith


Ob Hurts mit ihrem fünften und bisher mutigsten und experimentellsten Album ihren Abwärtstrend stoppen können? 
Die Bewertungen bei Platten vor Gericht wurden von Album zu Album immer schlechter: Während das Debütalbum „Happiness“ (2010) noch mit 7,3 Punkte überzeugen konnte, folgten anschließend für „Exile“ (2013) 6,0 Punkte und für „Surrender“ (2015) 4,75 Punkte, bis der Tiefpunkt mit „Desire“ (2017) und 4,0 Punkten erreicht war.
Wirft man einen Blick auf die Chart-Positionen in ihrer Heimat, so ist der Niedergang ebenfalls offensichtlich: #4, #9, #12 und #21 sind für die vier Alben als höchste Platzierungen verzeichnet. Auch in den deutschen Hitlisten wird dieser Trend für das Duo aus Manchester bestätigt: #2, #3, #8 und #14. 

Die aktuelle Neuausrichtung ist schon optischer Natur: Während Theo Hutchcraft und Adam Anderson auf den Plattenhüllen bisher immer makellos vom Scheitel bis zur Sohle waren und in Anzügen steckten, muss man auf „Faith“ schon genauer hinschauen, um zu erkennen, ob zwischen Brustbehaarung und Hipsterbart sowie Lederklamotten und Silberschmuck wirklich  unsere geschniegelten Synth-Popper stecken. Tun sie. Und offensichtlich hat das Duo seine öffentlich gemachten Probleme auch in musikalischer Veränderung verarbeitet.

Hurts starten ihre Überraschungs-Runde schon mit dem Opener „Voices“ und einer Kombination aus R’n’B-Rhythmen und akustischer Gitarre, die an Justin Timerlake denken lässt. Das atmosphärische „Suffer“ beginnt mit elektronischen Beats, die sich aus dem Brodeln einer Kaffeemaschine herausschälen, und wenn Hutchcraft „I feel I suffer, I lose myself in you“ singt und düsterer Gitarren-Twang hinzukommt, meint man die Wandlung von Depeche Mode auf „Songs Of Faith And Devotion“ nachzuvollziehen. Beim dritten Song, „Fractured“, weiß man gar nicht, was mehr überrascht, die Trip Hop artigen Beats und Percussions sowie das Raunen des Sängers, die an Massive Attack denken lassen oder die plötzlich auftauchende Geige oder ein Radiohead artiges Break? Dann folgt mit „Slave To Your Love“ Synth-Pop, der ein wenig in Richtung Mobys „Play“ und „Unfinished Symphony“ schielt sowie wie gemacht ist für Menschen, die Coldplay immer noch die Treue halten. Apropos Chris Martin: eine schöne Piano-Ballade wie „All I Have To Give“ würde man von ihm auch gern mal wieder hören.

„Faith“ kann als CD, Kassette und LP käuflich erworben werden. Zudem gibt es ein Deluxe Boxset: A deluxe / premium 9" black box with foam inlay including: Physical CD Album, 7” Square Hardback Photobook, Album Download card, 3 x 7” Special Edition vinyl picture discs of tracks 'Voices', 'Suffer' & 'Slave To Your Love' , 7“ Vinyl colours as follows: 'Voices' - White Vinyl, 'Suffer' - Grey, 'Slave To Your Love'' - Black. Slip casing in corresponding colours , 7“ vinyls feature etched lyrics on B side.




 


Faith is a very, very good album – most likely their best since their debut. There’s something for everyone: if you’ve enjoyed them before, you’ll enjoy them again, and if this happens to be your first Hurts album experience, you’re going to have a great time. Hurts are one of the most underrated bands of their generation, and Faith is just another stellar example of their intoxicating power.




 


The searingly honest piano ballad All I Have to Give provided a breakthrough as he turned his gaze on himself. “You might be right sometimes, I’m too scared to open up,” Hutchcraft sings. Redemption is equally powerful, as a cinematic instrumental penned by Anderson years ago finds its perfect match in Hutchcraft’s musings on self-doubt.
There’s a darkness which permeates all 11 tracks. The thrilling Fractured sees Hutchcraft’s vocals reduced to a disturbing whisper to survey personal faults. Previous single Suffer is an atmospheric exploration of desire — with a baseline featuring a recording of their whirring studio coffee machine.

Hurts (möglicherweise) live in Deutschland:
04.04.21 Berlin, Columbiahalle
09.04.21 München, Tonhalle


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