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22. Dezember 2024

Big Special - Postindustrial hometown blues


Wie soll das Jahr enden, ohne dass einer der tollsten Songs des Jahres hier vor Gericht erwähnt wird? Ich präsentiere dazu Beweisstück A:


Weil ein Song noch kein gutes Album macht? Ich präsentiere gerne Beweisstück B:


Bei allem Respekt vor Dirks qualitativem und quantitativen Input hier vor Gericht... man kann nur vermuten, warum dieses Album bislang nicht hier vor Gericht gelandet ist. Ich habe seine Katzen Iggy und Bowie in Verdacht: Vermutlich haben sie immer irgendeine Shoegaze-Platte auf den Plattenspieler geschummelt, als eigentlich "Postindustrial hometown blues" von Big Special dran gewesen wäre. Plattencover mit Hunden haben es in dem Haushalt bestimmt nicht leicht, auch wenn Beweisstück C und die Bilder von 3 von 4 Urteilsverkündungen pro Jahr gegen eine komplette Voreingenommenheit sprechen. Ferner ist Dirks Befangenheit in den Beweisstück D  und E transparent dokumentiert. 

Big Special aus Birmingham sind Joe Hicklin und Callum Moloney. Auf ihrem Debüt wandeln sie auf Pfaden, die von Bands wie den Sleaford Mods und Fontaines D.C. bereitet wurden. "Postindustrial hometown blues" ist vielseitig, der Opener "Black country gothic" beschreibt sowohl in Titel als auch im Stil den Kern des Duos:


Opener ‘Black Country Gothic’ captures the spirit of the Midlands duo’s debut and whole aesthetic. Your shouty punk lads and talky artsy bands are 10-a-penny, but there’s a bluesy depth here. Beneath a tower of soul as Moloney gives it what-for and Hicklin paints his hometown’s faded glory of “off-white angels kicking feral pigeons and picking up half-smoked nubbins” as a true noir epic; brute force and tenderness in equal measure. The spirit of Peaky Blinders but with scratch cards and hangovers over gore and cosplay.

(NME)


Die Sprache, die Botschaften und das Auftreten der Band zielen sicherlich mehr auf die eigene Insel als auf das europäische Festland. Trotzdem wird die Band nächstes Jahr u. a. auf dem Maifeld Derby als auch auf dem Best Kept Secret Festival zu finden sein. 

"Postindustrial hometown blues" ist für ich ganz klar das "Black Country Gothic" Album des Jahres. Aber auch genreübergreifend wird es in meiner Jahresbestenliste recht weit "oben" zu finden sein. Und zweifellos passt zu diesem Album das Cover eines potentiell angriffslustigen und kläffenden Hundes besser als ein Katzencover. 


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