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31. Januar 2010

The Unwinding Hours - The Unwinding Hours

















Heute feiert das schottische Chemikal Underground Label (The Delgados, Mogwai, Arab Strap) seinen 15. Geburtstag. Da wir nicht live bei der Geburtstagsparty in Glasgow dabei sein können und somit Live-Auftritte von Emma Pollock, Lord Cut-Glass und Zoey Van Goey verpassen, sei hier zum Ehrentag zumindest eine neue Veröffentlichung des Labels abgefeiert.

The Unwinding Hours entstand nach der Auflösung von Aereogramme zunächst als loses Nebenprojekt von Craig B. und Iain Cook. Doch im Verlauf der Aufnahmen haben die beiden wohl zunehmend Gefallen an den Ergebnissen und der Zusammenarbeit gefunden, so dass nun ein kompletter Longplayer vorliegt.
The Unwinding Hours" dürfte alle Fans von Aereogramme über deren Ende hinwegtrösten, liefert es doch genau das, worauf man in den letzten beiden Jahren verzichten musste: Craig B.s emotionaler Gesang, versehen mit großen Gesten und viel Pathos, epische Songs, die langsam-leise beginnen, sich dann aber weiter entwickeln und in einem fulminanten, ruppig-rauen Ende kulminieren, trockene Drums, verzerrte Gitarren und dazu zuckersüßes Piano und epische Streicher. Alles bereits im fast sechsminütigen Opener „Knut" zu hören. Danach wird niemand mehr aussteigen wollen aus „The Unwinding Hours".


Schon der Opener KNUT kündigt ein ganz großes Album an: der längste Track des Albums ist eine wunderschöne, elegante und akustisch opulente Etüde zwischen vielschichtigen Sounds und vorantreibender Dynamik. TIGHTROPE ist eine elegische, herzzereißende Balade, THERE ARE WORSE THINGS THAN BEING ALONE stellt süßlich klingende Elemente wie akustische Gitarre, Klavier und Streicher neben äußerst beunruhigenden Noise-Texturen. Das Hauptthema, das sich durch das Album zieht, sind menschliche Beziehungen: manche enden, manche beginnen, manche gehen gut aus und manche sehr sehr schlecht. Der Song TRACES versucht das starke, berauschende Gefühl einer Beziehung in ihrer Anfangsphase einzufangen; CHILD behandelt das bittere Ende einer anderen Beziehung. Als Beweis der strukturellen Einheit der Themen findet man in vielen Songs das Motiv der Trümmer (emotionale oder anderweitige), das sich im Laufe des Albums oft wiederholt. ANNIE JANE ist gar nach einem echten Schiffswrack benannt, während der letzte Song THE FINAL HOUR aus der eigenen Phase des Umbruchs nach dem traurigen AEREOGRAMME-Untergang stammt.
(kulturnews.de)

4 Kommentare:

  1. Lassen wir Label und Band mit 7 Punkten hoch leben.

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  2. Stellenweise erinnert mich das Album an Talk Talk. Und immer wenn Langweile droht, knallt eine Gitarre. 8 Punkte

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  3. Talk Talk? Da muss ich noch mal hinhören

    Bis dahin

    7

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