Jasmine.4.t - You Are The Morning


Zuerst im Vorprogramm von Lucy Dacus auftreten, dann spielt diese deine Demoversionen ihrer Freundin Phoebe Bridgers im Auto vor, was dazu führt, dass diese dich direkt für ihr Label Saddest Factory Records als erste britische Künstlerin unter Vertrag nimmt. Und bei deiner nächsten Aufnahme ist dann auch direkt Julien Baker an Bord und dann können die drei Damen von Boygenius den Song auch direkt produzieren. Was klingt wie die Träumerei eines Teenagers in Manchester entpuppte sich als Realität der bereits in ihrem dritten Jahrzehnt stehenden transsexuellen Singer/Songwriterin Jasmine Cruickshank.
Dass in der Band Jasmine.4.t neben Jasmine mit Phoenix, Emily und Eden ausschließlich weitere Transfrauen stehen, ist eine bewusste Entscheidung, um für Trans-Rechte und Randgruppen einzustehen. 

You Are The Morning“ ist das 13 Song starke Singer/Songwriter-Folk-Rock-Debütalbum von Jasmine.4.t, das mit tatkräftiger Unterstützung von Boygenius entstanden ist und als black Vinyl und girlbath Vinyl zu haben ist.     


Songs wie „Elephant“ mit Backup-Vocals vom Trans Chorus of Los Angeles und Gitarre von Julien Baker über den ersten Crush nach ihrem Coming-out erinnern an Elliott Smith, das punkige „Guy Fawkes Tesco Dissociati- on“ wiederum etwa an die Silver Jews. Jasmine.4.t schafft es, komplizierte Gefühle, Transformation, Abschied und Neuanfang in wunderbar leichtfüßige Songs zu packen – aus dem Stand eines der besten Debütalben des jungen Jahres.


 


 


Der US-Songwriter Elliott Smith, 2003 verstorben, wird immer noch schmerzlich vermisst. Dann und wann wachsen Künstler oder Künstlerinnen nach, deren Vortrag so sehr an Smith erinnert, dass es wehtut, aber auch sehr tröstlich ist. Zumal, wenn die Songs dazu auch noch gut sind. (…)
Natürlich ist dieser Smith-Sound auch nostalgisch und führt direkt in die Neunzigerjahre, wohin ja gerade viele wieder nostalgisch zurückblicken ob des rechten Backlashes und der politischen Ödnis. (…)
Das Superstar-Rocktrio hat nun gemeinsam »You Are The Morning« produziert: ein queersolidarischer Ritterinnenschlag – und ein verdammt gutes, sensibles Songwriter-Album. Vielleicht hört Elliott Smith ja im Himmel davon.


 





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