Kommen wir heute zu einem Coveralbum.
Auf besonderen Wunsch von Ingo werfen wir heute einen Blick auf Neuinterpretationen von „Enjoy The Silence“, „Blue Monday“, „Sweet Dreams“, „Wicked Game“ oder „You Spin Me Round (Like A Record)“, denn Anna Ermakova, die Tochter von Boris Becker, hat…
… Wie bitte, Ingo? Das war nur ein Scherz von dir? Aber die Songauswahl ist doch großartig… Ach so, du hast schon reingehört… Wer singt mit? Florian Silbereisen? Das muss doch wohl ein Scherz sein! … Ja, stimmt, das sagtest du bereits. Aber ich habe doch oben großspurig ein Coveralbum angekündigt… Ja gut, da hast du Recht, wir können nach der Vorstellung von Friedberg noch einen Tag in Österreich verweilen. Und es stimmt, dass Anja Plaschg alias Soap&Skin hier auch schon ein Album des Jahres hatte. … Und wird mir die Songauswahl auch so gut gefallen, wie bei Anna Ermakova? … Was soll das heißen, dass du dich an The Velvet Underground, David Bowie und The Doors erfreust und für mich immerhin aus den 80er Jahren „Voyage, Voyage“ dabei ist? Das ist doch eine Frechheit! Auf französische Popmusik springen hier Oliver und Volker an, aber ich doch nicht. Außerdem war der Song doch bereits auf „Narrow“, dem zweiten Album von Soap&Skin, enthalten… Eine Neu-Neuinterpretation also? Aha!. … Nein, du musst dir kein neues Album von a-ha anhören. Und auch nicht von den Pet Shop Boys, versprochen! ... Ja, damit hast du mich überzeugt: intimer Kammerpop zu Harmonium, Streichern und Bläsern - aber doch hoffentlich kein Saxophon! … Nein, nein, Waldhorn und Posaune sind super. Ja, ja, dann machen wir das so, keine Anna Ermakova sondern Soap& Skin.
Plaschg legt in den neuen Liedern aus fremder Hand vielmehr Bedacht darauf, dem von anderen Künstlern und Künstlerinnen stammenden Material ihren ureigensten persönlichen Stempel aufzudrücken.Der manifestiert sich 2024 in Form einer zurückgenommenen, von Klavier, Flügelhorn und Streichern sowie pochenden elektronischen Rhythmen getragenen Kammermusik. Soap & Skins dunkle Stimme und ihr teutonisches Englisch erinnern dabei an The Velvet Undergrounds tragische Chanteuse Nico. Siehe auch: All Tomorrow's Parties. Die Songs von Torso überzeugen vor allem durch die bedachten und hörbar über lange Zeit erarbeiteten Arrangements. Die Stücke verweigern in der Adaption Plaschgs im Gegensatz zu manchen der Originale ihren ursprünglichen theatralischen Drang zur Rampe. Weniger ist mehr.Im Gegensatz zum Ansatz vieler Coverbands, die Originale eben möglichst originalgetreu über die Bühne zu bringen und dabei einen persönlichen Zugang hintanzustellen, beziehungsweise auf die vordergründigen Hits zu setzen, ist das Album Torso radikal knapp gehalten. Einem Torso fehlen im Wortsinn eines menschlichen Rumpfs Arme, Beine und Kopf. Es wird also viel Spielraum für Interpretation gelassen, wie das frühere Ganze tatsächlich ausgeschaut hat oder haben könnte.
Normalerweise liefere ich Soap&Skin ja Punkte im 8er- oder 9er-Bereich. Hier kommen aber leider "nur" 7 Punkte. Und die Neu-Neuinterpretation von "Voyage, Voyage" ist super!
AntwortenLöschenKeine der Cover-Versionen gefällt mir besser als das Original, sofern ich dieses kenne. 6 Punkte
AntwortenLöschen7,5 Punkte
AntwortenLöschenAxel: 7.5
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