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12. Dezember 2024

Friedberg - Hardcore Workout Queen


Nein, hier wird noch nicht das Schallplattenjahr 2024 abgepfiffen. Da kommen noch ein paar spannende Nachzügler bis sich der Gerichtssaal am 30. Dezember schließt und am folgenden Tag die finalen Urteile verkündet werden.

Die Pfeife im Mund hat hier die Singer/Songwriterin Anna Wappel, die über ihre MySpace-Seite entdeckt wurde, in ihrer österreichischen Heimat als Anna F. schon mit zwei Alben („… For Real“ (2009) und „King In The Mirror“ (2014)) hoch in die Charts und mehrmals den größten nationalen Musikpreis Amadeus gewinnen konnte. 

Seit 2018 existiert die nach ihrem Geburtsort in der Steiermark benannt All-female-Band Friedberg. Zu dieser gehören noch Laura Williams (Schlagzeug), Cheryl Pinero (Bass) und Emily Linden (Gitarre), die Anna F. in ihrem aktuellen Wohnort London kennenlernte. Das Debütalbum trägt den Titel „Hardcore Workout Queen“ (clear Vinyl) und kombiniert elektronisch-tanzbaren Indiepop mit entspanntem Gitarrenrock und stellt dabei immer eine eingängige Melodie in den Mittelpunkt. Und offensichtlich hat die Österreicherin ein Faible für Kuhglocken.

Aufgefallen ist mir Friedberg als Bestätigung des Traumzeit Festivals 2025 in Duisburg, das aktuell Dank The Notwist, Jimmy Eat World, Efterklang und einiger weniger bekannteren Künstler wie Sarah Julia, Christin Nichols oder eben Friedberg einer meiner Favoriten für das nächste Jahr ist. 


Wir hören einen vom üblichen gitarrenlastigen Indierock mehr Richtung elektronisch unterfütterter Dancepunk gehenden und dank Anna Wappels warmer, klarer, manchmal auch zart verhuschter Stimme trotzdem freundlichen und lebensbejahenden Sound.
Der ist speziell vom befreundeten New Yorker Musiker James Murphy und seinem LCD Soundsystem beeinflusst, was sich unter anderem einer vorwärtstreibenden Rhythmusgruppe, abgedämpfter Gitarre und dem zünftigen Einsatz einer Cowbell verdankt, etwa im Titelsong oder im Lied So Dope. (…)
Friedberg produzieren resche Popsongs wie My Best Friend, die himmelstürmende Hymne The Greatest oder den auf einem knurrenden Melodiebass basierenden Album-Opener 100 Times. Der würde auch Altvorderen wie New Order nicht schlecht anstehen, wenn statt des damals in der Nachfolge Joy Divisions eingeworfenen Prozac der steirische Schilcher zum Einsatz gekommen wäre.


 


 


 





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