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14. November 2023

Sparkling - We Are Here To Make You Feel


Letzte Woche waren wir beim einzigen Deutschlandkonzert von Noel Gallagher und seinen High Flying Birds (hier sind Bericht, Fotos und Setliste). Im Vorprogramm traten Sparkling auf, die sich selbstbewusst in Düsseldorf als Kölner Band vorstellen. Im Gepäck hatten Levin (Gesang, Gitarre) und Leon Krasel (Schlagzeug) sowie Luca Schüten (Bass, Keyboards) ihr zweites, wenige Tage zuvor veröffentlichtes Album „We Are Here To Make You Feel“.
Bereits 2019 veröffentlichte das Trio mit „I Want To See Everything“ sein Debütalbum und schaffte es damit in diverse Blogs und Magazine, ins Radioprogramm, zu einer BBC Radio 1 Session und aufs SXSW Festival (USA) und zum The Great Escape Festival (UK). Jetzt dann auch zu Platten vor Gericht. 

„We Are Here To Make You Feel“ ist als CD und LP (clear Vinyl, tarburst coloured Vinyl) erhältlich und bietet größtenteils eine Mischung aus euphorischem, eingängigem Elektropop und tanzbarem, temporeichem Synth-Pop. Die beim Debütalbum noch erwähnten Einflüsse von Post-Punk und Krautrock sprudeln hier aus Sparkling nicht mehr so wirklich heraus, das Durchmischen von deutscher, englischer und französischer Sprache wurde ebenfalls deutlich reduziert. Von außen sieht „We Are Here To Make You Feel“ nach einem Pet Shop Boys Album aus, innen ist es eher I Heart Sharks trifft Roosevelt trift Metronomy. 

Bleibt abschließend die Frage: Wie prickelnd findet ihr Sparkling


Hat man die ersten drei Tracks hinter sich, steht unweigerlich die Frage im Raum, welcher davon uns in den nächsten Jahren in einem Werbespot wiederbegegnet. Ohrwurmpotenzial haben sie alle. Gut, dass die Band nicht nur Bubblegum-Pop produziert, sondern mit "I get sad so easily" zeigt, dass mit den gleichen Zutaten nicht weniger druckvoll auch eine Anti-Hymne gezimmert werden kann. Mit "I want to go to France" schrammen die Drei so knapp am Eurodance vorbei, dass man nur die Hand raushalten müsste, um sich am Autoscooter abzuklatschen. Und Vati kratzt sich noch am Kopf, ob er da gerade "Around the world" von ATC vernommen hat, oder war es "Blue" von Eiffel 65? Diesen schamlosen Umgang mit dem Synthie muss man sich erstmal trauen – live dürfte das auf jeden Fall zünden.


 


   


 



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