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13. November 2023

Beirut - Hadsel


Die Gemeinde Hadsel ist auf verschiedene Inseln der Inselgruppe Vesterålen im nördliche Norwegen verteilt. Die Einwohnerzahl lag 2020 offiziell bei 8061. Zach Condon, der sich nach dem Abbruch der letzten Beirut-Tournee mit Stimmproblemem, Sorgen und Selbstzweifeln hierhin zurückzog, wurde vermutlich nicht dazugezählt. Condon mietet sich dort eine Hütte und brachte neben Winterkleidung seine Trompete, ein Tonbandgerät und zwei Retro-Synthesizer mit. 

Die Hadsel kirke ist eine an der Nordostküste der Insel Hadseløy gelegene Holzkirche aus dem Jahr 1824. Sie ziert das Plattencover von „Hadsel“, da Zach Condon, der das Album nahezu im Alleingang aufnahm, die Orgel der Hadsel Kirche nutzen durfte. Nach Aussage von Condon spiegwelt sich in der Musik die wenigen Stunden licht, die unergründliche Schönheit der Berge und der Fjorde sowie die stundenlangen Dämmerungen wider.

„Hadsel“ wurde in Berlin Lichtenberg während des Lockdowns fertiggestellt, indem Condon den Klang der bereits erwähnten Instrumenten u.a. durch Waldhorn und Bariton Ukulele ergänzte. Dem DIY-Ansatz seines ersten Albums folgend fügte er auch noch selbst Rhythmen per Hand oder mit Hilfe alter Schlagzeugmaschinen hinzu, ohne seine Band zu involvieren. 
„Hadsel“ ist das sechste Album von Beirut und als CD, Kassette und LP (black Vinyl, translucent gray white marbled (icebreaker) Vinyl) erhältlich. Es wird in Deutschland in Berlin live präsentiert:
16.02.24 Berlin, Tempodrom
17.02.24 Berlin, Tempodrom


Die Songs schwelgen vielstimmig entlang der Orte, wie die Shuffle-Beats von „Arctic Forest“ oder das kurios schlurfende „Süddeutsches Ton-Bild-Studio“. Man wähnt sich auf einer Abenteuerfahrt durch ein mythisch aufgeladenes Europa. Ob es wohl am „January 18th“ bitterkalt war? Die Umsetzung jedenfalls wärmt vorzüglich.


 


Und so kommen die klassischen Beirut-Akkorde, die er zuvor auf dem Akkordeon einspielte, beim Titelstück von einer Orgel, was der Musik Größe verleiht.
Die weiteren Zutaten kennen Beirut-Fans: Condons vielfacher Gesang, eine glockenklare Trompete – der Klang unmittelbarer Schönheit. Von diesem Startpunkt aus entwickelt sich das Album, „Arctic Forest“ besiegt die Kälte mit tropischen Rhythmen, „So Many Plans“ ist Americana für die Region nördlich des Polarkreises, „Süddeutsches Ton-Bild-Studio“ ein entrückter Walzer, bevor im Finale der Rhythmus der Farfsa den Ton angibt. „Regulatory“ heißt das Stück, und darum geht es Zach Condon auf diesem Album: Dinge, die entgleist waren, neu zu regeln.


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