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15. April 2015

Waxahatchee - Ivy Tripp























Maifeld Derby 2015 (I)

Bei der diesjährigen Ausgabe des Maifeld Derby Festivals stehen einige Bands im Lineup, deren Album wir hier bereits vorgestellt haben: Archive, José González, And The Golden Choir, Motorama, Love ASizarr oder Ball Park Music. Heute reiht sich auch Waxahatchee in diese Riege ein.

Waxahatchee ist das Bandprojekt der Singer/Songwriterin Katie Crutchfield, benannt nach dem Waxahatchee Creek, einem 34 km langen Zufluss des Coosa River in Alabama, dem Bundesstaat, in dem Crutchfield aufwuchs.

"Ivy Tripp" wurde Anfang des Monats über Wichita Recordings / Merge Records als drittes Album von Waxahatchee veröffentlicht und versammelt auf 13 Songs / 38 Minuten eingängigen Power-Pop ("Under A Rock"), schrammeligen Alternative Rock mit Grunge-Beigeschmack ("Poison"), munter vor sich hin pluckernden Lofi-Casio-Pop ("La Loose"), Piano-Ballade ("Half Moon") bis hin zu intimen, auf Gesang und Gitarre reduzierten Folk ("Blue", "Sommer Of Love"). Damit wird "Ivy Tripp" zum bisher vielfältigsten Album von Waxahatchee.


IVY TRIPP ist kantiger, wahrhaftiger, unprätentiös. Und etwas, das Zeit braucht, um beim Hörer anzukommen. Wenn man so will, braucht diese Platte einen Beipackzettel. Mit den Worten: „Falls nicht anders verordnet, dreimal am Tag zu Gemüte führen.“ Lässt man sich auf den Trip ein, offenbart sich Crutchfield als talentierte Songwriterin. Mit dem Herz auf der Zunge und ohne Scheu, die Dinge beim Namen zu nennen, ist IVY TRIPP wie der Liebesbrief eines Teenagers, der die „Bravo“ nie gelesen und Liebesbriefe zu schreiben stets abgelehnt hat. Schade nur, dass der Sound von Waxahatchee ab und an in Ideenlosigkeit abdriftet.
(Musikexpress)




»Ivy Tripp« markiert nun gewiss nicht Waxahatchees Entdeckung der Opulenz, doch es vermittelt erstmals innerhalb eines Albums einen Eindruck von ihrer ganzen Bandbreite. Bislang klangen ihre Veröffentlichungen in sich immer recht homogen, dagegen ist die dritte Soloplatte der Musikerin auf wohltuende Art weniger rund. Der Opener »Breathless« ist verzerrte Orgel und Gesang, monoton und feierlich. Doch schon das folgende Stück »Under A Rock« wird in Live-Manier angezählt, um nach wenigen Takten in eine gitarrendeftige Melodieseligkeit auszubrechen, die an den angepunkten Power-Pop von Bands wie den Weakerthans anknüpft. So wechselt das zum Großteil bei der Künstlerin zu Hause aufgenommene Album von Lied zu Lied zwischen Introvertiertheit und lauten Ausbrüchen. Drinnen ist es aber wie draußen: nämlich ganz außerordentlich.
(intro)


Waxahatchee in Deutschland:
23.05.15 Beatpol, Dresden
24.05.15 Maifeld Derby, Mannheim
25.05.15 K4, Nürnberg
01.06.15 Gleis 22, Münster
03.06.15 Molotow, Hamburg
07.06.15 Grüner Salon, Berlin
08.06.15 Blue Shell, Köln

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