Seiten

31. März 2015

Courtney Barnett - Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit























Die Australierin Courtney Barnett ist spätestens seit der Veröffentlichung der Doppel EP "A Sea Of Split Peas" everybody's darling und der Trend setzt sich nun mit ihrem Debütalbum fort. Lobgesänge auf "Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit", wohin man auch schaut. Da es nicht allzu verwegen ist zu behaupten, dass wir Courtney Barnett am Ende des Jahres in vielen Bestenlisten wieder finden werden, folgen nur die Top Ten der Lobhudeleien aus dem deutschsprachigen Raum:

10. Abwechslungsreich, aber in einem Guss präsentiert sich dieses Album, das, schon vor seinem Release, ein Standardwerk moderner Slacker Musik ist. (Testspiel)

9. Das Interessante an Courtney Barnetts Stimme ist, dass es ihr irgendwie gelingt, diese Drop-out-Geschichten nicht kindisch und albern wirken zu lassen, sondern ihnen eine philosophische Tiefe verleiht, die den Hörer ganz sicher sein lässt: Nicht die Frau, die hier singt, ist verrückt, sondern alle anderen müssen es sein. Dies liegt am betörenden Timbre der Australierin, das manchmal weltentrückt-brüchig, manchmal auch erotisch herausfordernd klingt. (FAZ)

8. Für ihren Sound oszilliert die junge Australierin zwischen kraftvollen Grunge-Interpretationen, knackig-frischen Slacker-Hymnen und ausschweifenden Halbballaden, die aufgrund ihrer Doppelbödigkeit eben immer mehr sind als reine Tränenzieher. (Plattentests)

7. Es sind unaufgeregte Lieder über die kleinen und deshalb gerade so wichtigen Dinge im Leben. Über diese Dinge singt momentan niemand so gewitzt und trotzdem ernsthaft, so komplex und trotzdem eingängig wie Barnett. (Zeit)

6. So wühlt Courtney Barnett unbekümmert in der Surf-Country-Folk-Kiste und baut daraus ihre eigenen Bauklötzchentürme. Und wenn einer dann doch mal umfällt, ist sie schon längst mit etwas anderem beschäftigt. Denn die Songs auf dem Album klingen wie aus dem Ärmel geschüttelt, und sind trotzdem jeder für sich kleine Kunststücke. Ein heiterer Spaziergang durch Courtney Barnetts Welt zwischen spießiger Vorstadt, Vergleichen von Haien mit Autos, missglückten Schwimmkünsten und – darum kommt man als Künstlerin aus Australien anscheinend nicht herum – ausgestopften Kängurus. (Radio Q)




5. Im Opener, dem Indie-Country-Rock „Elevator Operator“, klingt Barnett wie die jüngere, rotzigere Ausgabe von Lucinda Williams. Frühwerke von Sheryl Crow fallen einem als Referenz ebenfalls ein, doch obliegt der Musik von Courtney Barnett immer auch die Riot-Girrrl-Einstellung einer Liz Phair zu Grunde, wie „Pedestrian At Best“ zeigt. Abgefuckter Indie-Rock, einer wilden Patti Smith durchaus gefällig. (Pop-Polit)

4. Man soll ja vorsichtig sein mit Vermutungen und Vorschusslorbeeren, aber diese Platte spricht dafür, dass wir an dieser Songwriterin noch viel Freude haben werden. Der Albumtitel, das sei der Vollständigkeit halber erwähnt, ist der bisher beste des Jahres. (Musikexpress)

3. ohne überzogene instrumentierungen schafft es barnett, eine makellos ehrliche welt voller humor, selbstironie und herzschmerz zu kreieren. ein wundervolles und zeitloses album ist es geworden. vielleicht sogar ein album für die ewigkeit…
(Oh Fancy)

2. Der Humor der Sängerin ist trockener als die Atacamawüste. Und schräg wie der Turm von Pisa. Bei Bio-Gemüse wird sie skeptisch, ein bisschen Pestizid kann schließlich nicht schaden. Großartig! (BR)

1. Die Musik ist hier wieder schrammelig und repetitiv genug, um als lässiger Träger herrlicher Geschichten zu dienen. Barnett erzählt mit geradezu raydaviesscher Lakonie von einem jungen Mann, den auf dem Weg ins Büro der Horror vor dem Alltag überfällt, von deprimierenden Vorstädten und einsamen Nächten in New York, stellt Überlegungen zu Biogemüse und Robbensterben an, reflektiert über das Nichtstun und das Zuhausebleiben und feuert eine geradezu dylaneske Unabhängigkeitserklärung ab: „Put me on a pedestal and I’ll only disappoint you/ Tell me I’m exceptional, I promise to exploit you/ Give me all your money and I’ll make some origami, honey/ I think you’re a joke, but I don’t find you very funny.“ Oft ist Courtney Barnett so gut, dass man fast bezweifeln muss, dass es sie wirklich gibt. (Rolling Stone)




5 Kommentare:

  1. Das wird das Jahr der schlimmen singenden Frauen.

    4,5

    AntwortenLöschen
  2. Oh, ist ein neues Album von Joanna Newsom angekündigt?
    ;-)

    AntwortenLöschen
  3. In unserer Bestenliste sehe ich sie derzeit nicht. Zumindest nicht vorne. 6 Punkte

    AntwortenLöschen
  4. "Kim's caravan" ist stark. 7 Punkte

    AntwortenLöschen
  5. Wusste ich es doch mit Joanna Newsom ("Divers" erscheint am 23.10.)!

    Aber zurück zu Courtney Barnett: Ich kann leider mit den Platten der Dame ebenfalls wenig anfangen.

    5,5 Punkte

    AntwortenLöschen