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25. Februar 2010

Ocean Colour Scene - Saturday

















Wer?
Ocean Colour Scene sind Simon Fowler (Gesang), Steve Cradock (Gitarre), Andy Bennett (Gitarre), Dan Sealey (Bass) und Oscar Harrison (Schlagzeug).

Steve Cradock ist ein viel beschäftigter Mann, denn er brachte im letzten Jahr sein erstes Soloalbum "The Kundalini Target" heraus, ist zusammen mit dem ehemaligen Bassisten Damon Minchella auch Mitglied in Paul Wellers Band und spielt auch Konzerte mit Amy MacDonald.

Woher?
Das Quintett aus Birmingham entstand 1990 aus den beiden Gruppen The Boys und Fanatics.

Wie viel?
In ihrem Heimatland sind Ocean Colour Scene immer noch sehr erfolgreich. Insgesamt hatten sie fünf Top 10 Alben und sechs Top 10 Singles. "Marchin Already" (1997) war das erfolgreichste ihrer mittlerweile neun Alben, denn es erreichte Platz 1 der Charts.
Nachdem sich die beiden letzten Alben auch in Großbritannien nur irgendwo zwischen Platz 30 (zu Recht: "A Hyperactive Workout For The Flying Squad") und 37 (zu Unrecht, weil gutes Album: "On The Leyline") platzieren konnten, gelang mit "Saturday" wieder der Sprung auf Platz 3. Ausnahmsweise darf dies einmal als Zeichen für Qualität gedeutet werden.

Was?
"Saturday" ist das neunte Album von Ocean Colour Scene - dazu gibt es noch einmal die gleiche Anzahl an Compilations - und von Altersmüdigkeit und Ideenlosigkeit ist nichts zu spüren.
Zusammen mit Produzent Gavin Monaghan (Editors, Scott Matthews) entstand in den Rockfield Studios ein äußerst abwechslungsreiches Album, das zwischen den Polen Rock und Folk pendelt und mit ungewöhnlichen Arrangements und tollen Melodien überrascht: Mit dem Opener "100 Floors Of Perception" beleben sie "Baba O'Riley" von The Who zu neuem Lebem, "Mrs Maylie" bricht mit ungestümer Rock-Wut los, um dann nach 1 Minute unversehens und kurzzeitig in Lagerfeuer-Folklore samt Flöte zu kippen. "Sing Children Sing" wartet mit Gospel-artigem Backround-Gesang und Bläsern auf, "Harry Kidnap" fährt das ganz große Orchester auf und das abschließende "Rockfield" klingt mit seinen psychedelischen Gitarrenparts und rückwärts laufenden Streichern ein wenig nach The Beatles.

Wie?
Plattentests.de denkt anders darüber und vergibt - im Gegensatz zu seinen Lesern (8/10) - nur 3 von 10 Punkten:
(...) Der Rest ist mit ein paar wohlwollenden Verweisen auf Oasis, Paul Weller und Embrace getan. Doch genug des Gemeckers. Denn genau genommen erfüllt "Saturday" eine wichtige Aufgabe, die weit über die eigentliche Musikalität hinaus geht. In schweren Zeiten wie diesen, in denen es kaum Konstanten und Sicherheiten gibt, ist es doch schön, wenn man hin und wieder etwas findet, das sich niemals ändern wird. Ocean Colour Scene eben.

Einen regelrechten "Schenkelklopfer" hat der Autor auch noch parat:
Wer Oasis allen Ernstes Stillstand vorwirft, der hat wahrscheinlich noch nie von Ocean Colour Scene gehört.

Wo?
Auf der Homepage und der MySpace Seite von Ocean Colour Scene kann man in das komplette Album hinein hören. Zur ersten Single "Magic Carpet Ride" gibt es (noch) kein offizielles Video, daher hier ein TV-Auftritt:





Welche?
Außer der CD-Version und der Download-Möglichkeit (mit zwei zusätzlichen Songs über iTunes) sind mir bisher keine weiteren Formate von "Saturday" bekannt.
Aber wie hören dann bloß all die Mods das Album?

Wann?
Möchte man Ocean Colour Scene live erleben, muss man nach aktuellem Stand selbst auf die Insel fahren. Vielleicht holen die Haldern-Macher die Band ja endlich einmal auf ihr Festival...

Im März spielt das Quartett einige Gigs in Hard Rock Cafes, ob man das als Konzert bezeichnen darf, weiß ich nicht, hier aber die beiden deutschen Daten:

15.03.10 Berlin
16.03.10 München

2 Kommentare:

  1. Wieder durchaus solide.

    7,5 Punkte

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  2. Vor allem die rockigen Songs überzeugen. 3 Punkte von Plattentests? Haben die kein Rezensionsexemplar bekommen oder was ist das los? Den Lesern ist es noch immer 7 Punkte wert. Mir auch.

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