Nach fünf Studioalben mit The Slow Show begibt sich deren Sänger Rob Goodwin auf Solopfade. Das Ergebnis ist ein äußerst ruhiges und intimes Album, das klingt wie The Slow Show, denen alles Dramatische und Aufregende genommen wurde.
Auf 10 Songs lauschen wir Goodwins sonorer Stimme und dem sanften Pianospiel von Lambert. Dazu gibt es ein wenig akustische Gitarre, äußerst spartanisch eingesetzte Rhythmen („Love Song“), dezente Streicher und gelegentlich Chorgesang („4am“) im Refrain. Das war’s so ziemlich.
Als Highlights stechen „Whiskey“, ein Duett mit Kesha Ellis, die auch auf „Don’t Change Nothing“ leise mitsingt, und aufgrund seiner Streicherarrangements auch „Miracle Cure“ hervor. Als Vorbilder dienten wohl Nick Drake und Leonard Cohen, wofür „How’s The Pain, Son“ ein schöner Beleg sein könnte. Manchmal sind knapp 33 Minuten Musik auch vollkommen ausreichend.
„Peekaboo“ ist als CD und LP (black Vinyl) erhältlich und Lambert wird Goodwin auch auf seiner Tour begleiten:
17.10.2025 Köln - Kulturkirche
18.10.2025 Lübeck - Kulturwerft Gollan
19.10.2025 Berlin - Heimathafen Neukölln
21.10.2025 Dresden - Jazzclub Tonne
22.10.2025 Nürnberg - Neues Museum
Nichts ist falsch an diesem Album. Es gibt keinen einzigen schwachen Song, Rob Goodwin führt stilsicher durch die musikalischen Kleinode, das Zusammenspiel mit dem Mann am Piano funktioniert organisch und pointiert. Zwei Könner im musikalischen Gespräch. Bei jedem Hördurchgang allerdings bleibt ein unterschwelliger, aber durchaus penetranter Zweifel hängen: Kann es sein, dass die ganze Chose dann doch ein Stück unter den Möglichkeiten geblieben ist? Dass die emotionale Wucht von The Slow Show, wenngleich auch nie klanglich ausufernd und mehrheitlich im ausgebremsten Segment unterwegs, doch die bessere Welt im Goodwin-Universum darstellt? Während die bislang fünf Alben der Band ausnahmslos eine regelmäßige Sehnsucht nach einer Wiederentdeckung auslösen, könnte "Peekaboo" auf Dauer eher der schleichenden Vernachlässigung anheimfallen.
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