CATT - A Different Life


Unser zweiter Tag beim Traumzeit Festival ist der anstrengendste, denn zwischen 16:30 und 01:05 Uhr stehen Personal Trainer, Christin Nichols, CATT, Efterklang, Kochkraft durch KMA, Inhaler, Die Nerven und The Notwist auf unserer To-Watch-Liste. 

Da ist es doch ganz gut, dass uns Catharina Schorling zwischendurch mit ihrem ruhigen, verträumten, leichten Folkpop, der sich an den 60er und 70er Jahren orientiert und von einer Reise durch Kalifornien inspiriert wurde, ein wenig Zeit zum Entspannen lässt. Für ihr drittes Album hat CATT mit Wild Heart Music ein eigenes Label gegründet, über das „A Different Life“ als CD und Doppel-LP Ende Mai veröffentlicht wurde. Die Arrangements sind teilweise recht intim gehalten, wenn sie sich auf Gesang und Piano fokussieren („You Came Through A Star“, „In The Garden Of My Mind“), bauen dann aber neben Gitarre, Bass und Schlagzeug auch Bläser und Streicher („Nothing Changes“) ein. „A Different Life“ bietet weniger Pop als der Vorgänger „Change“ und darf auch als ein Band-Album gesehen werden, das größtenteils live im Studio aufgenommen wurde und bei dem der Gitarrist Birk Butchereyt auch als Mit-Komponist und -Produzent fungiert.  


  


Popsongs gibt es dennoch so einige. „Jungle Of Abundance“, „Mirror“ und „Open The Door“ überraschen sogar mit einer bislang eher ungewohnten Lebendigkeit und ungezwungenen Spielfreude. Dabei hat CATT als Songwriterin und Performerin inzwischen eine ganz eigene und eigenwillige Art der Harmonie- und Melodie-Führung mit hohem Wiedererkennungswert entwickelt, die aufgrund ihrer ungewöhnlichen und unberechenbaren Haken, Schlenker und Richtungswechsel zwar ihre Musiker zuweilen vor gewisse Herausforderungen stellt, wenn sie ihrer Chefin folgen wollen, aber andererseits beim Hörer immer wieder für Aha-Momente sorgt und CATTs Musik letztlich immens variantenreich und spannend machen.


 


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