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5. Februar 2024

The Last Dinner Party - Prelude To Ecstacy


Kann man Anfang Februar bereits vom Hype des Jahres sprechen? Auf jeden Fall wird man auch am Ende des Jahres noch von Abigail Morris (Gesang), Lizzie Mayland (Gesang, Gitarre), Emily Roberts (Gitarre, Mandoline, Flöte), Georgia Davies Bass) und Aurora Nishevci (Keyboards, Gesang) und ihrem Debütalbum sprechen.

The Last Dinner Party spielen auf „Prelude To Ecstacy“ eine Mischung aus Artpop sowie Indierock und versetzen diese mit orchestralen Elementen und einer gehörigen Portion Theatralik, so dass David Bowie, Queen, Kate Bush und Siouxsie And The Banshees als Referenzen herangezogen werden dürfen. Ihre Debütsingle „Nothing Matters“ klingt anfangs verdächtig nach einem ABBA-Song, nur hätten die Schweden natürlich niemals die Worte „And I will fuck you like nothing matters“ in den Mund genommen.

„Prelude To Ecstacy“ läuft mit seinen 12 Songs (zwei Baroque Pop-Instrumentals eröffnen jede Plattenseite) rund 41 Minuten und wurde von James Ford (The Last Shadow Puppets, Arctic Monkeys, Florence And The Machine, Depeche Mode, Blur) produziert. Viele der zahlreichen limitierten Schallplatten-Auflagen (cream Vinyl, smokey Marble Vinyl, Picture Disc, red wine stain colour-in-colour Vinyl, oxblood red Vinyl) sind selbstverständlich, wie auch die beiden Deutschland-Konzerte in Köln und Berlin, längst ausverkauft. Auch hier wird das Quintett dem Hype gerecht.  


Nun also das Album. Die vier Singles sind dabei, aber eher im hinteren Teil. Vorne nutzen The Last Dinner Party das Albumformat. Sie verpassen Tracks lange, dröhnende Outros, legen mit „Gjuha“ ein sakrales Zwischenspiel vor, das an die Mittelalter-Goths Miranda Sex Garden erinnert.
Das brillante „Feminine Urge“ erinnert musikalisch an Suede, bezieht sich textlich auf den Social-Media-Ausdruck, mit dem Frauen einleiten, was es bedeutet, Frau zu sein. Auf „Portrait“ verbindet die Band Americana mit dem Artpop von Joanna Newsom. Jede Wette, dass Taylor Swift hier sehr genau hinhört. Sowieso ist PRELUDE TO ECSTASY Eklektizismus im besten Sinne: ABBA und Fleetwood Mac, Modern- und Britpop, Goth und Glam – alles drin, aber genauso, wie The Last Dinner Party es wollen.


 


   


   


 



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