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4. Juni 2016

Douglas Firs - The Long Answer Is No























Heute ist es bereits 3 Wochen her, dass Dirk Darmstaedter ein tolles Konzert in unserem Wohnzimmer spielte (Bericht hier). Bei den meisten anderen Terminen seiner Tournee hatte er den belgischen Singer/Songwriter Douglas Firs im Gepäck, der nicht nur das Vorprogramm bestritt, sondern auch gemeinsam mit dem ehemaligen Sänger der Jeremy Days musizierte. 

Douglas Firs heißt mit bürgerlichem Namen Gertjan Van Hellemont und "The Long Answer Is No" ist nach "Shimmer & Glow" (2013) sein zweites Album. Manchmal ist Douglas Firs aber auch ein Quartett, das Gertjans älterer Bruder Sem (Keyboards) sowie Simon Casier von Balthazar (Bass) und Christophe Claeys von Amatorski (Schlagzeug) vervollständigen. So, jetzt hätten wir fast alle bekannten belgischen Bands genannt, oder? Ach nein, neben Patricia Vanneste (ebenfalls Balthazar) sind auf dem Album noch The Bony King Of Nowhere und David Poltrock (Hooverphonic) zu hören. 

Dass "The Long Answer Is No" in den USA von Tom Schick (Wilco, M. Ward, Norah Jones) abgemischt und von Fred Kevorkian (The National, Joan As Police Woman) psast hervorragend, denn es pendelt zwischen Americana, Folk und Rock (Blues-Ausrutscher inklusive) und ist daher Freunden von Ryan Adams, Bob Dylan und Wilco zu empfehlen. 






Einerseits gibt es da die etwas schrofferen, gitarrenlastigen Tracks. „Can You Tell Her I Said Hi?“ ist einer davon, herrlich kraftvoll und doch schön entspannt, stets einen großen Bogen um den Blues machend und doch auf gewisse Weise darin verankert. Eine wichtige Rolle nimmt auch das bissige „Don’t Buy The House“ ein. Hier verarbeitet Van Hellemont die Nachricht, dass seine damalige Freundin ein Haus mit einem anderen Macker gekauft hatte, während er in Amerika war.
Was der Belgier mindestens genauso gut kann, sind mitreißende Balladen. „All The Same Difference“ und „Through Watery Eyes“ haben durchaus Tearjerker-Potential und zeigen gleichzeitig, dass Endlos-Arrangements keine schlechte Sache sein müssen. Auch die Schnittmenge beider Welten, beispielsweise „Pigs In The Sky“, hat Charme. Der gefühlvolle Midtempo-Rocker mit mächtigen Americana-Untertönen kombiniert Muckertum mit echtem Gefühl und sympathischen, geradezu verletztlichen Momenten.
(Beatblogger)




2 Kommentare:

  1. Das schon eher schreckliche "The Long Answer Is No" senkt den recht positiven Gesamteindruck.

    5,5 Punkte

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