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5. Mai 2016

Sulk - No Illusions
























Eigentlich schade, dass ich nicht in den Archiven wühlen kann, um herauszufinden, ob 1991 das selbst betitelte, von Stephen Street (The Smiths, Morrissey, Blur) produzierte Debütalbum von The Dylans oder deren tolle Single "Planet Love" in meinen persönlichen Top 25 landeten. Ich hätte schon viel früher mit meinen eigenen Jahresbestenlisten anfangen sollen!

Wie ich jetzt auf die recht unbekannte Band aus Sheffield komme, die vor 25 Jahren die damals der spannenden Mischung aus Retro-Psychedelia und den Sounds der Baggy Scene verfallen war? Das aus London stammende Quintett Sulk erinnert mich mit seinem zweiten Album sehr an diese Band. Jon Sutcliffe (Gesang), Tomas Kubowicz (Gitarre), Andrew Needle (Gitarre), Jakub Starzyński (Bass) und Lewis Jones (Drums) fügen auf "No Illusions" noch eine Prise Shoegaze hinzu und klingen daher wahlweise nach The Dylans ("The Only Faith Is Love", "Queen Supreme") oder The Stone Roses ("Drifting", "Past Paradise"). 

Sounds better with Reverb fasst es treffend so zusammen:
They’ve been likened to a Creation Records Stone Roses, to Britpop royalty, and pretty much every rock act from the 90s. 




sulk haben nie einen hehl daraus gemacht das sie ihre vorbilder gerne zitieren. ok, nach wie vor schimmern vorbilder wie stone roses, the verve oder inspiral carpets durch, aber "no illusions" ist voll mit hymnen und hooklines die jedem indie- und britpop-fan ein lächeln ins gesicht zaubern müsste. "the tape of you" ist einer der besten tanzbaren dreampop-songs des jahres und auch die anderen neun tracks wissen zu gefallen. zehn songs und kein einziger ausfall. hallo? wo hat man das heute denn noch!
ein befreundeter radioredakteur sagte mir jüngst, das "no illusions" das album sein könnte, das die stone roses nach ihrem legendären debut von 1989 nicht mehr hinbekommen haben. so kann man das auch sehen. für mich ist die scheibe auf jeden fall jetzt schon eine meiner lieblingsplatten des jahres und wenn "no illusions" nicht endlich der durchbruch für sulk ist verstehe ich die musikwelt nicht mehr. daher: absolute kaufempfehlung!
(revolver-club)





5 Kommentare:

  1. Für die Zeitreise in die 90er gibt es gute 7 Punkte.

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  2. Say Hello to the 90ies! Nachts im Wagen über breite Großstadtstraßen fahren, dazu "The Only Faith is Love" in der Dauerschleife... perfekt! Schade, dass Sulk einen wirklich minimalen Bekanntheitsgrad haben. 8,5 Punkte

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  3. Das erste Album und vor allem die noch unter The Ruling Class veröffntlichte 7" "Sleeping Beauty" haben mir doch etwas besser gefallen. 6,5

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  4. 7,5 Punkte. So wohlgefällig, dass ich stellenweise skeptisch wurde.

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