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13. Mai 2015

Sóley - Ask The Deep
























Sóley Stefánsdóttir konnte die versammelten Plattenrichter 2011 mit ihrem Debütalbum "We Sink" überzeugen und mit 8,100 Punkten auf dem 5. Platz in den Jahrescharts landen. Seitdem hat sich einiges getan bei der Isländerin: Sie hat ein Kind zur Welt gebracht und sich mit der "Krómantík" EP, einer Sammlung minimalistischer Klavierkompositionen, vom Piano als dominierendes Instrument  verabschiedet.  

Ein Blick auf das Plattencover lässt bereits vermuten, dass "Ask The Deep" von einer düsteren, bedrohlich wirkenden Atmosphäre umschossen wird, die uns frösteln lässt. Sóleys versponnene Märchenwelten sind nicht von niedlichen Elfen, sondern von Hexen, Teufeln und Dämonen bevölkert. Tribal-Beats, Orgelklänge, elektronische Sounds und skurrile Arrangements rücken Sóley ein wenig von den Soap&Skin-Vergleichen in Richtung Beach House oder Dillon. 


The mood darkens here from her previous work; from the album’s first stanzas, she sings of loving the devil himself, then wonders if he’s actually taken her over: “If my mind is the devil/ I will have to leave,” she sings through a cavern of piano and synth. “It’s never sunny anyway,” she continues, as if condemning the geographical downfalls to her northern hemisphere home in Iceland.
“Devil”, the album’s opener, sets a tempo and mood that follows steadily through the rest of the record. She sings through the same multiple tracks, mixed to the same level above her instrumentation. Certain songwriting choices feel lifted verbatim from their sources; the intro to “Halloween” echoes The Knife’s “Marble House” so closely it could be a remix of the 2006 single. Others, like the lurching back-and-forth beat on “Follow Me Down”, push Sóley toward a post where she can sing authoritatively over the swarm of instruments that build beneath her. But the songs swell in round, easy ways, rarely plunging into the sadness and anger that show themselves in flickers throughout her lyrics.
Ask the Deep is a steady album that’s tinged with melancholy and readily attentive to its own prettiness. But if there’s danger to be found emanating from Sóley’s music — and with lines like “maybe it’s best if I kill you right now,” there should be — it’s too quickly smoothed over by an unchanging sheen.
(Consequence Of Sound)




Sóley Stefánsdóttir hingegen scheint alle Farben gleichermaßen zu hassen. Früher gehörte sie zur Tagträumer-Folk-Band Seabear aus Reykjavik. Inzwischen ist sie Solokünstlerin, inszeniert sich auf Plattencovern als menschliches Francis-Bacon-Gemälde und schreibt Elektropopstücke, die kein Licht oder Land mehr sehen. Die Dunkelheit und das Morbide auf Sóleys zweitem Album Ask The Deep sind jedoch eher skurril als gefährlich. 
Es gibt ein Lied über Tänze mit dem Teufel, eins über Halloween und eins über jemanden, der erst lebendig begraben und dann wieder ausgebuddelt wird. Wäre die Platte ein Film, müsste also Tim Burton Regie führen. Dazu passend musiziert Sóley nach eigenen Klangvorstellungen. Ihre Songs tröpfeln im Schatten des Elektro-Zeitgeists. Sie tapsen und tasten, schleichen untanzbar voran – und manchmal auch unbemerkt an einem vorbei.
(Zeit)


Sóley in Deutschland:
25.05.15 Berlin, Volksbühne
27.05.15 Frankfurt, Zoom
28.05.15 Köln, Gebäude 9
24.09.15 Hamburg, Reeperbahnfestival

4 Kommentare:

  1. Nicht so stark wie die erste EP / das erste Album.

    7 Punkte

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  2. Dunkle Wolken über Reykjavik! Atmosphärisch dichte Songs mit der düsteren Seite. Die guten Auftritte beim Iceland Airwaves und vorgestern in Erlangen unterstreichen das. 8 Punkte.

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