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28. März 2015

The Elwins - Play For Keeps























Das Auffälligste und Unterhaltsamste beim Festival Auftritt der kanadischen Band The Elwins beim Maifeld Derby 2014 war der Schnauzbart des Gitarristen Feurd. In rund 40 Minuten präsentierten sie fröhlich-eingängigen, zum Mitwippen einladenden Gitarren-/Surf-/Powerpop für den nahenden Sommer, der Freunden von The Drums, We Are Scientists oder Two Door Cinema Club hätte gefallen können.

Mittlerweile hat das Quartett, das durch Matthew Sweeney (Gesang, Gitarre), Travis Stokl (Schlagzeug) und Frankie Figliomeni (Bass) komplettiert wird, sein zweites Album veröffentlicht. "Play For Keeps" präsentiert in rund 40 Minuten einen fröhlich-eingängigen, zum Mitwippen einladenden Gitarren-/Surf-/Powerpop für den nahenden Sommer, der Freunden von The Drums, We Are Scientists oder Two Door Cinema Club gefallen könnte. Ohne den Bart von Figliomeni bereitet dieser aber deutlich weniger Vergnügen.




Was die Elwins daraus machen, hat Klasse, jeder Song besitzt eine memorierbare Melodie, jeder Akkord sitzt am richtigen Fleck, und wenn die Band wie in „So Down Low“ mal in Richtung Indierock fortschießt, klingt auch das wie das Natürlichste der Welt. Es gibt Verträumtes, komplexe Strukturen, kleine Ruhepausen in dieser breit grinsenden Tour de Force und immer einen Refrain, der das Wörtchen Hit zu Recht mit sich führen darf, lebensliebensfroh und also bereit zum Abheben. Wir werden in nächster Zeit niemanden finden, der bei PLAY FOR KEEPS nicht mindestens auf dem Bürostuhl mitzuwippen beginnt.
(Musikexpress)


Aber keine Indie-Platte ohne ein bisschen Zappelei. Der neue Tanzflächenfüller der heimischen Disco heißt "So down low" und wird womöglich vor oder nach irgendeinem We-Are-Scientists-Kracher gespielt. Praktisch: Die Textzeilen sind notfalls simpel genug, um sie auch nach dem dritten Bier noch auf die Kette zu kriegen. "I've been getting so down low / I've been getting deeper and down until everthying's underground, you know", grölt Sweeney zur rauen Gitarre und hüpft vorm geistigen Auge mit. Im Abgang wird es dafür mit "Shining star" und galaktischen Sounds umso friedlicher. In den noch kühlen Frühling schicken The Elwins mit all ihren Tempoumbrüchen und Indietänzchen eine Portion Wärme und beleben Sehnsüchte nach durchzechten Nächten unter freiem Himmel. Mit diesem Soundtrack hat der Sommer keine Chance, weniger als grandios zu werden.
(Plattentests)


Die zwölf Songs des Albums halten das Tempo hoch, laden geradezu zum Herumzappeln ein. Indie-Ballermann galore! Der Retro-Touch des Vorgängers ist dabei auf „Play For Keeps“ etwas weniger präsent, die Gitarren klingen etwas weniger twangy und die Gesamtstruktur der Songs ist etwas klarer. Es fällt schwer, einzelne Titel exemplarisch herauszuheben, es gibt keinen wirklichen Durchhänger, auch wenn man nicht unbedingt behaupten kann, jeder Song wäre ein Hit. „You Have Me“ bildet mit seinem Ohrwurm-Refrain noch am ehesten die Brücke zu „And I Thank You“. „So Down Low“ ist mit seinem doch eher simplen Text geradezu prädestiniert für ein Lyric-Video, zählt dank seiner immensen Griffigkeit jedoch derzeit vollkommen zurecht zu den Krachern in der Indie-Disko. Mit „Sexual Intellectual“ zeigen The Elwins dann aber, dass sie es auch etwas futuristischer können. Immer noch hochgradig catchy pendelt dieser Song irgendwo zwischen Kopfstimme und treibendem Upbeat: „There's something about you, that's drawing me to you“.
Die Elwins legen mit „Play For Keeps“ ein Album vor, das originell ist, ohne auch nur in irgendeiner Weise innovativ zu sein. Diese Schlichtheit ist jedoch keineswegs banal und so wird diese Platte sicher ihre Freunde und Gelegenheiten finden. Zum Beispiel auf der Picknick-Decke im Park oder auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen in der überhitzten Großstadt.
(éclat)


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