Seiten

9. Februar 2010

Kesha - Animal

















Moderne Popmusik (I)

Zum ersten Mal fiel mir Kesha auf, als mich Oliver auf das Fantasy Festival bei last.fm aufmerksam machte. Schnell war aus einem vorgegebenen Budget mein Traum-Lineup erstellt, das nun kräftig Punkte, die sich über die Hörgewohnheiten der last.fm-User und die Erwähnung der Künstler in sozialen Netzwerken errechneten, sammeln sollte. Nachdem sich meine Freunde/Konkurrenten schon direkt mit Lady Gaga oder Eminem verstärkten, fielen auch bei mir schnell alle Ideale und wurden tolle Indiebands durch Mainstream-Pop- und Hip Hop-Künstler ersetzt. Darunter Kesha (ich schenke mir das Dollarzeichen im Namen), von der ich noch keinen Ton gehört hatte, die mir aber kräftig Punkte einbrachte.

Zum zweiten Mal fiel mir Kesha auf, als ich sie durch Zufall bei Stefan Raab sitzen saß. Auch wenn ihr Outfit und ihr Räkeln auf der Couch zu gewollt sexy und die Choreografie viel zu einstudiert und perfekt waren, konnte sie doch bei allen (Ex-)Kölnern Pluspunkte sammeln, indem sie „Viva Colonia", dessen Text sie in Lautschrift auf einem Zettel dabei hatte, gemeinsam mit Raab intonierte.





„Tik Tok" Video


Zum dritten Mal fiel mir Kesha auf, als ich mich bewusst mit ihrem Debütalbum „Animal" auseinander setzte. Zugegeben, „Tik Tok", das mittlerweile in 10 Ländern die Spitze der Charts ziert, ist ein eingängiger und abwechslungsreicher Popsong, der sicherlich am Ende des Jahres bei einigen als „peinlichstes Lieblingslied des Jahres" auftauchen könnte. Und auch einige weitere Songs der Dame, die schon für Spears, Hilton & Co. die Backing Vocals sang, könnten vielleicht Fans von Lady Gaga gefallen, doch der ständige Einsatz von Autotune auf dem kompletten Album nervt unglaublich. Ein Durchhören bis zum Ende wird dadurch - vielleicht nur für ältere Semester - regelrecht zur Qual. Dass Keshas Stimme diesen Effekt aber dringend benötigt, lassen einem die Balladen sehr schnell deutlich werden.

So klingt Popmusik wohl heute - hoffentlich gibt es da draußen noch etwas anderes!?


Man darf sich ja fragen, ob die Kiddies, die sich das Album anhören überhaupt verstehen, was da gesungen wird und ob sie es am Ende so ernst nehmen, dass demnächst lauter fünfzehnjährige Mädels Kinder bekommen oder die „tough chicks" spielen und sich die noch so leere Birne noch hohler saufen. Fakt ist aber auch, dass „Animal" Spaß macht, wenn man sich ganz stark einredet, dass das alles auch ironisch gemeint sein könnte. Ke$ha ist von vorne bis hinten aufgeblasen und produziert, spielt mit Klischees und einem Image, das Kinder cool und Jugendliche unheimlich verrucht und sexy finden. Dass Kerle dann auch mal zu Accessoires wie Schuhe und Handtaschen degradiert werden und Ke$ha so das Bild vom Macho, der sich mit seiner hübschen Freundin schmückt, umdreht, wird die meisten Jungens nicht stören.

Auch wenn „TiK ToK" schon das beste Stück auf der LP ist: Am Ende funktioniert „Animal" wunderbar, macht Spaß und wirft mit Sicherheit noch eine handvoll Singles und Remixes ab. Mission accomplished - she's getting rowdy, trashy, nasty, ass smacking and Pimmel anfassing. OMG! WTF!
(valve-magazin.de)

5 Kommentare:

  1. So ab und an mal eine Single geht ja gerade noch so, aber ein komplettes Album...

    5

    AntwortenLöschen
  2. Und das geht noch viel weniger als Kylies Platte, auch wenn die Singles „besser“ sind.

    3 Punkte

    AntwortenLöschen
  3. Die Single Tik Tok ist so ziemlich das Abstoßendste was ich in den letzten 20 Jahren gehört habe. Da war ja der Ketchup Song noch besser!

    Die Lebenshaltung, die dahinter steckt,ist geradezu erschüchternd: ich Göre aus reichem Haus verpulvere das Geld von Daddy, mein Lieblingshobbys sund Shopping und Partys mit meinen genauso doofen Freudinnen. Der Soundtrack zum Leben von Paris Hilton. Wen interessiert das?

    An allen jungen Männer da draußen: wenn ihr ein Mädchen trefft, das Kesha mag, macht sofort die Fliege!

    1 Punkt

    AntwortenLöschen
  4. Last.fm geht zur Ermittlung der Jahres-Charts einen etwas anderen Weg und schaut auf die Quantität der Alben, also wie oft eine Platte im letzten Jahr gehört/gescrobbelt wurde. Quantität=Qualität?
    Dabei natürlich auch einige Platten aus dem Jahr 2009...

    1. Kesha (15,9 Mil. Scrobbles)
    2. Mumford & Sons (11,6)
    3. Arcade Fire (11,1)
    4. Gorillaz (10,5)
    5. Vampire Weekend (10,0)
    6. Eminem (9,6)
    7. 30 Seconds to Mars (9,5)
    8. Rihanna (8,9)
    9. Katy Perry (8,1)
    10. The National (7,3)
    11. Christina Aguilera (7,2)
    12. Two Door Cinema Club (6,9)
    13. Beach House (6,8)
    14. Adam Lambert (6,7)
    15. Marina & the Diamond (6,3)
    16. Pendulum (6,2)
    17. Shakira (5,7)
    18. John Mayer (5,6)
    19. Miike Snow (5,6)
    20. Tegan & Sara (5,5)
    21. Alicia Keys (5,3)
    22. OneRepublic (5,2)
    23. Broken Bells (5,1)
    24. Yeasayer (5,0)
    25. 3OH!3 (4,8)
    26. Jason Derülo (4,7)
    27. MGMT (4,7)
    28. The Black Keys (4,7)
    29. Linkin Park (4,6)
    30. Ellie Goulding (4,6)
    31. Local Natives (4,5)
    32. Kings of Leon (4,2)
    33. Biffy Clyro (4,2)
    34. Deftones (4,1)
    35. Drake (4,1)
    36. Foals (4,0)
    37. Bullet For My Valentine (3,9)
    38. Massive Attack (3,9)
    39. Editors (3,6)
    40. Kylie Minogue (3,6)

    AntwortenLöschen