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13. Januar 2010

Telekinesis - Telekinesis!

















Was von 2009 übrig blieb (XII)

Im letzten Jahr veröffentlichte Morr Music nicht nur das bei uns recht erfolgreiche Album von Múm und „Speak Low" von Masha Qrella, welches von Oliver gelobt wurde, hier aber als Cover-Album nicht vorgestellt wurde, sondern auch das Debüt von Telekinesis. Das Berliner Label stand in seinen Anfangstagen für elektronische Musik, war Stil prägend für den Begriff Indietronics und öffnete sich dann aber zunehmend für Folk-Musik. Mit der Veröffentlichung von „Telekinesis!" erfolgt ein erneute Erweiterung des musikalischen Spektrums, denn nach dem folkigen Opener „Rust" legen Michael Benjamin Lerner und Kollegen mit „Coast Of Carolina", „Tokyo" und „Look To The East" richtig los: Indierock oder Powerpop der Marke Death Cab For Cutie, Nada Surf, Dashboard Confessional oder Weezer. Weniger kraftvoll geht es mit „Akward Kisser" weiter, das auch von Voxtrot stammen könnte. Weitere Highlights sind das vom Piano getriebene „Calling All Doctors" und die akustische Ballade „I Saw Lightning".

„Telekinesis!" entstand in Seattle, ohne jede Spur von Grunge, aber unter Mithilfe von Chris Walla (Death Cab For Cutie, Tegan & Sara). Bei Interesse sollte man zur Special Edition greifen, denn der ist die „Coast Of Carolina" EP mit 5 weiteren Titeln hinzugefügt.





„Akward Kisser" Video


Seinen größten Moment hat „Telekinesis!" bereits nach ein paar Minuten. In „Coast Of Carolina", dem zweiten Stück der Platte, das relativ unaufgeregt und ruhig beginnt, bricht ohne Vorankündigung auf einmal ein Refrain los, der so eingängig und mitreißend ist, dass man ihn unmöglich jemals wieder aus dem Kopf bekommt. Spätestens in diesem Moment ist auch klar, dass man es hier mit einem besonderen Album und einem besonderen Songschreiber zu tun hat. Michael Benjamin Lerner ist nicht nur der Frontmann von Telekinesis (die eigentlich nur live zu einer richtigen Band anwachsen), er ist Herz, Hirn und Seele von Telekinesis - und das allem Einfluss von Chris Walla, der das Debüt des jungen Musikers aus Seattle produzierte, zum Trotz. Die stilistische Ähnlichkeit zu dessen Band Death Cab For Cutie liegt zwar oft auf der Hand und die großartige Ballade „I Saw Lightning" klingt 1:1 wie „I Will Follow You Into The Dark", aber dennoch hat Michael Lerner viel mehr zu bieten als nur leicht aufgewärmte altbekannte Songs.
(roteraupe.de)

3 Kommentare:

  1. Ich bin total vernarrt in diese Platte. Ohne geht im Moment gar nicht.

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  2. Ich bin nicht so vernarrt. Netter Indie Pop - aber richtig packen tut’s nicht.

    6 Punkte

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